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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schüssen nach, verfehlten aber ihr Ziel.
    »Jetzt haben wir auch noch die Immun-Kranken gegen uns«, sagte Beta über das Helmfunkgerät. »Gahork wird es nicht versäumt haben, seine Leidensgenossen auf telepathischem Wege zu informieren. Wir können uns darauf gefaßt machen, daß sie uns jagen werden.«
    »Warum sollten sie?« fragte Alpha.
    »Weil sie der Meinung sind, wir könnten die unterbrochene Sekundäranpassung wieder in Gang bringen«, antwortete Beta. »Die Immun-Kranken haben ihren seit fast zweitausend Jahren angestauten Haß vergessen. Sie wollen jetzt, wie alle Gelben Eroberer, nur noch gebären. Deshalb werden sie alles daransetzen, uns einzufangen.«
    »Dann wäre es an der Zeit, Rhodan zu bitten, uns Ras Tschubai zu schicken«, meinte Alpha.
    »Wir warten noch etwas«, widersprach Beta.
    Sie konnten nur insgesamt dreizehn Kilometer fliegend zurücklegen. Dann begann Alphas Staustrahltriebwerk zu stottern und zeitweilig auszusetzen. Sie mußten in der Nähe von einem Dutzend Wabenblöcken niedergehen, die von verschiedenen Wabenraumschiffen stammten und auf engstem Raum gelandet waren.
    Dort bot sich ihnen ein seltsamer, schauriger Anblick.
    Die Gelben Eroberer kamen – aufgequollen, verformt, konvulsivisch zuckend, markerschütternd schreiend – über die Rampen aus den Wabenblöcken gekrochen. Sie nahmen aufeinander keine Rücksicht. Sie stießen jeden, der ihnen im Wege stand, beiseite, kletterten übereinander hinweg, glitten von den Rampen und stürzten ins hohe Gras, wo sie zuckend und schreiend liegenblieben.
    Die kleinen Purpurnen eilten geschäftig zwischen ihnen hin und her, versuchten ihnen zu helfen, indem sie sie besprühten. Aber es gelang ihnen nicht, die Gelben Eroberer zu beruhigen und das Durcheinander beizulegen. Die allgemeine Verwirrung hatte auch auf sie übergegriffen.
    Der Funkverkehr zwischen den auf Trantus-Tona gelandeten Wabenraumschiffen und der den Planeten umkreisenden Wachflotte wurde immer hektischer.
    Das totale Chaos schien ausgebrochen zu sein.
    In einem Funkgespräch mit Rhodan schilderten die beiden plophosischen Sextadim-Physiker die chaotische Situation, verschwiegen jedoch ihre eigene prekäre Lage und erfuhren, daß von den Wachraumschiffen der Teilungsflotte ständig Hyperfunksprüche in Richtung des Schwarms abgingen. Sie konnten nach wie vor nicht entschlüsselt werden.
    Nach Beendigung des Gesprächs sagte Alpha: »Es scheint, daß die Verantwortlichen der Teilungsflotte nicht mehr Herren der Lage sind. Die Kontaktaufnahme zum Schwarm kann nur bedeuten, daß sie neue Instruktionen einholen.« Grimmig lächelnd fuhr er fort: »Etwas Ähnliches dürfte ihnen wohl schon lange nicht passiert sein – wenn überhaupt. Wie die Funkimpulse allerdings den Schmiegeschirm überwinden, ist mir ein Rätsel.«
    Sie befanden sich in sicherer Entfernung vom nächsten Wabenblock auf dem Weg zu einer mittelalterlichen Stadt, deren Steinmauern in zwei Kilometer Entfernung aus der Ebene ragten.
    »Ich bin gespannt, welche Lösung die Beherrscher des Schwarms finden werden«, meinte Beta. »Sie können schließlich nicht drei Milliarden Eroberer, von denen bestimmt schon die Hälfte durch die Immun-Kranken infiziert wurde, im Stich lassen.«
    »Vielleicht schicken sie eine zweite Abteilung von Pilzraumschiffen«, vermutete Alpha.
    Beta schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Wir wissen, daß die Infektionskrankheit bei den Gelben Eroberern durch Zellwucherungen zu einer Aufquellung ihrer Körper führt. Sie können diesen Vorgang nicht kontrollieren, sie können also auch nicht mehr die Zellteilung beeinflussen. Das bedeutet, daß sie den Geburtsvorgang nicht mehr durchführen können. Pilzraumschiffe haben hier also nichts zu bestellen. Die Beherrscher des Schwarms müssen sich schon etwas anderes einfallen lassen.«
    Die infizierten Gelben Eroberer flüchteten immer noch massenweise aus den Wabenblöcken. Ihre schrillen Schreie hallten weit über die Ebene. Einige von ihnen bewegten sich in Richtung der Zwillingsbrüder, ohne sie jedoch wahrzunehmen.
    Von den kleinen Purpurnen drohte keine Gefahr, denn sie waren vollauf damit beschäftigt, die Erkrankten, die vollkommen die Gewalt über sich verloren zu haben schienen, einigermaßen zusammenzuhalten.
    Die Zwillingsbrüder wähnten sich bereits in Sicherheit, als sie die Ansammlung von Wabenblöcken hinter sich gelassen und die Stadtmauern der mittelalterlichen Ansiedlung schon fast erreicht hatten. Da sie

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