Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Mutanten sich in die GEVARI zurückgezogen hatten, flammten vor den alten Gebäuden die Körper einiger Dutzend Kugelfische auf. Ein kreisförmiges Gebiet vor einem der Häuser wurde beleuchtet.
    »Was bedeutet das?« fragte Corello gespannt.
    Er brauchte nicht lange zu warten. Langsam und vorsichtig glitten zehn Fremde aus dem Ausgang eines Gebäudes.

5.
    Während Alaska Saedelaere die zehn Geschöpfe beobachtete, die jetzt unter dem Licht der Kugelfische einen seltsamen Tanz vollführten, fragte er sich bedrückt, ob der Mensch überhaupt das Recht besaß, in den Lebensbereich anderer Völker einzudringen.
    Diesmal mußte diese Frage bejaht werden. Es ging um die Existenz der Terraner und um den Fortbestand der Galaxis mit all ihren Bewohnern.
    Wahrscheinlich waren die Bewohner dieser alten Seestadt an den Aktionen des Schwarms völlig unbeteiligt. Es war sogar denkbar, daß sie überhaupt nicht wußten, daß ihre Welt Teil eines seltsamen Gebildes war, das von Galaxis zu Galaxis zog.
    »Was tun sie dort drüben?« fragte Corello leise. »Ist das wirklich ein Tanz, den sie aufführen, oder sind es herausfordernd gemeinte Angriffsbewegungen?«
    Die Wesen, die sich unter dem Licht der großen Fische bewegten, erinnerten Saedelaere an Kinder. Sie waren nackt und besaßen eine grünschuppige Haut. Zwischen den Oberschenkeln und unter den Oberarmen besaßen sie faltbare Schwimmhäute. Hände und Füße waren nur schwach ausgebildet. Die Köpfe waren rund und besaßen mehrere stöpselartige Auswüchse mit kugelförmigen Enden. Das schienen die Augen zu sein. Auf einer Seite des Kopfes gab es einen taschenförmigen Auswuchs, der fast zwanzig Zentimeter lang war. Saedelaere vermutete, daß es sich dabei um einen Mund handelte.
    Keines der Wesen war größer als siebzig Zentimeter.
    »Besonders gefährlich sehen sie nicht aus«, stellte Kosum fest. »Ich möchte jedoch wissen, was das Schauspiel zu bedeuten hat, das sie jetzt aufführen.«
    »Vielleicht haben sich die Fremden vor ein paar Minuten ähnliche Fragen gestellt«, meinte Corello.
    Saedelaere nickte nachdenklich. »Sie nehmen an, daß sich die Wasserwesen für Wyts und Guckys Späße revanchieren möchten?«
    »Es sieht so aus.«
    Die kleinen Geschöpfe gaben sich die Hände und bildeten einen Kreis. Ihre Bewegungen wirkten graziös und mühelos. Sie drehten sich im Kreis und schwebten gleichzeitig auf und nieder. Bewegungslos hingen die Kugelfische über ihnen und spendeten ihnen das Licht ihrer Körper.
    »Ich möchte wissen, wie sie sich mit den Fischen verständigen«, überlegte Wyt laut.
    »Das kommt Ihnen nur so ungewöhnlich vor, weil es unter der Wasseroberfläche geschieht«, erklärte Blazon Beta. »Jedes halbwegs intelligente Volk besitzt Haustiere, die es für seine Zwecke einzusetzen versteht.«
    Die Wasserbewohner lösten ihren Kreis auf und ließen sich auf den Meeresgrund sinken. Dort verharrten sie einen Augenblick in völliger Ruhe, um kurz darauf seltsame Sprünge zu vollführen. Dann verschwanden sie nacheinander in einem Graben.
    »Ob wir jetzt wieder an der Reihe sind?« fragte Alaska.
    Blazon Beta, der neben ihm stand, deutete schweigend auf den Bildschirm.
    Aus dem Eingang eines Gebäudes schwebte ein mindestens zehn Meter langer schwarzer Fisch. Unmittelbar hinter seinem Kopf saß ein Wasserbewohner. Er dirigierte den Fisch mit biegsamen Pflanzen, die durch das Maul des Tieres geführt waren. Der Reiter unterschied sich von seinen Artgenossen durch eine Kette aus silberfarbenen Muscheln, die er um den Hals trug.
    »Das scheint der Anführer zu sein«, vermutete Saedelaere. »Es ist ein gutes Zeichen, wenn er jetzt auftaucht.«
    Der schwarze Fisch bewegte sich mit schlängelnden Bewegungen auf den freien Platz zu. Unmittelbar neben dem umgestürzten Obelisken hielt er an.
    »Ich spüre die Gedankenimpulse dieses Wesens«, erklärte Gucky. »Der Reiter beherrscht den Fisch. Er wartet darauf, daß jemand von uns hinausgeht, mit dem er sich verständigen kann.«
    Alaska griff nach seinem Helm. »Das ist meine Sache.«
    »Sie dürfen nicht zu vertrauensselig sein«, warnte Kosum.
    »Ich erkenne nur Mißtrauen in den Gedanken des Fischreiters«, berichtete Gucky. »Angriffslust und Haß gibt es nicht. Unter diesen Umständen kann Alaska sich hinauswagen.«
    Saedelaere nickte ernst und machte sich bereit. Als er in der leergepumpten Schleusenkammer stand, bedauerte er es, daß er nicht Wyt oder Merkosh mitgenommen hatte. Doch der Fischreiter

Weitere Kostenlose Bücher