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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war ebenfalls allein gekommen.
    Wasser flutete in die Kammer. Als sie vollgelaufen war, glitt die äußere Schleusenwand auf. Alaska schaltete seinen Helmscheinwerfer ein und schwamm hinaus. Die Scheinwerfer der GEVARI tauchten den freien Platz in der Nähe des zertrümmerten Obelisken in helles Licht. Saedelaere sah, daß der schwarze Fisch sich ungeduldig bewegte. Er wurde von seinem Reiter jedoch gezügelt.
    Im Hintergrund sah Alaska Dutzende von Wasserbewohnern in den Eingängen der Gebäude auftauchen. Sie drangen jedoch nicht bis auf den freien Platz vor, sondern beobachteten aus respektvoller Entfernung, was inmitten ihrer Stadt geschah.
    Ohne zu zögern, schwamm Alaska auf den Wasserbewohner mit der Muschelkette zu.
    Er hatte die GEVARI ohne Waffen verlassen. Seine technische Ausrüstung bestand in seinem Energietornister, dem Kombinationsschaltgürtel und einem Translator, über dessen Anwendungsmöglichkeit jedoch starke Zweifel bestanden.
    Saedelaere wußte, daß er Rückendeckung besaß. Wenn man ihn angreifen sollte, würden die Bordwaffen der GEVARI in Funktion treten.
    Der Mann mit der Maske hoffte, daß es nicht dazu kommen würde. Er war entschlossen, sich mit dem Anführer der Wasserwesen zu verständigen.
    Ein paar Meter vor dem Unbekannten stellte er seine Schwimmbewegungen ein.
    Die beiden so verschiedenartigen Wesen sahen sich schweigend an. Saedelaere war sich der Tatsache bewußt, daß er in seinem Schutzanzug unheimlich aussehen mußte. Um den anderen nicht zu erschrecken, schaltete er seinen Helmscheinwerfer aus.
    Vielleicht erkannte der Fischreiter, daß er ein Wesen vor sich hatte, für das das Wasser nicht das Lebenselement war, denn seine Maultasche zog sich plötzlich in die Breite: Er lächelte Alaska zu.
    Diese fast menschliche Regung machte auf Alaska einen starken Eindruck. Von einer unerwarteten Zuneigung zu diesem Wesen überwältigt, hob der Terraner einen Arm.
    Danach geschah einige Zeit nichts. Die beiden Wesen sahen sich an. Der schwarze Fisch wurde immer ungeduldiger und mußte jetzt häufig an den Zügeln gepackt werden. Er war es nicht gewohnt, still im Wasser zu stehen.
    Alaska war so in die Betrachtung seines Gegenübers vertieft, daß er zusammenzuckte, als Mentro Kosums Stimme in seinem Helmlautsprecher aufklang.
    »Was geschieht jetzt, Alaska?«
    »Wir betrachten einander«, gab Saedelaere schroff zurück. Er war ärgerlich über die Störung, obwohl die Ungeduld der Männer an Bord der GEVARI verständlich erschien.
    Ein paar Minuten später glitt das Wasserwesen von seinem Sitz herunter und schwamm auf Saedelaere zu.
    Alaska wappnete sich gegen einen Angriff. Der Fremde umkreiste ihn ein paarmal. Er schien sich besonders für den Rückentornister zu interessieren. Ob er erkannte, daß es sich nicht um einen Körperteil des Raumfahrers handelte?
    Saedelaere rührte sich nicht, er ließ den Unbekannten gewähren.
    Der Fremde schöpfte schließlich Mut und kam dicht an Alaska heran. Saedelaere konnte sehen, wie sich die Schwimmhäute des Wesens spannten und wieder zusammenfalteten. Es war eine umständlich wirkende Art der Fortbewegung, aber sie schien das Wesen nicht anzustrengen.
    Saedelaere taufte den Fremden auf den Namen ›Muschelkönig‹, wegen der Kette, die dieser um den Hals trug.
    Unmittelbar vor Alaska blieb der Muschelkönig im Wasser hängen und streckte einen Arm aus. Fast hätte er damit Saedelaere berührt.
    Einem inneren Impuls folgend, ergriff Alaska das Händchen. Es fühlte sich weich und zerbrechlich an.
    Der Muschelkönig winkte ihm mit der freien Hand zu. Mit klopfendem Herzen begriff Alaska, was der andere von ihm wollte. Er sollte ihm zu dem schwarzen Fisch folgen. Der Terraner zögerte. Die kleine Kreatur zog an seiner Hand.
    Schließlich gab Alaska nach, weil er keine andere Möglichkeit sah, engeren Kontakt mit den Bewohnern der alten Stadt aufzunehmen. Die Besatzung der GEVARI brauchte dringend Informationen. Hier konnten sie sie vielleicht bekommen, ohne sich in Gefahr begeben zu müssen.
    Hinter dem Muschelkönig her schwamm Alaska auf den schwarzen Fisch zu. Das Tier schien ihn aus bösen Augen zu beobachten. Wenn es sein Maul öffnete, entblößte es zwei Reihen langer spitzer Zähne.
    Unsicher näherte er sich dem großen Fisch. Der Muschelkönig schwang sich mit einer Gelassenheit in den Nacken des Tieres, als wäre dies eine oft ausgeführte Übung.
    Durch Handzeichen bedeutete der Muschelkönig dem Raumfahrer, ebenfalls auf dem

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