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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Haltevorrichtungen. Auch jetzt war nicht zu erkennen, welche Bedeutung dieses planetenumspannende Netz besaß.
    Saedelaere hob den Kopf und spähte über den Rand der GEVARI I auf die Oberfläche hinab. Tief unter ihnen sah er eine der breiteren Schienen. Sie war mit einer ockergelben Masse überzogen und besaß nur schwache Leuchtkraft. Im Gegensatz zu den stark strahlenden Normalschienen gab die breite Schiene keine Energie ab.
    In Saedelaeres Helmempfänger begann es zu rauschen. Leise, aber doch gut verständlich klang die Stimme Guckys auf: »Wir sind soeben direkt neben der breiten Schiene gelandet und können euch ausmachen.«
    Saedelaere atmete auf. »Alles in Ordnung?«
    »Der Empfang ist schlecht. Aber die Funkverbindung wird hier unten weniger gestört als in der Atmosphäre. Wir befinden uns in einem seltsamen Gebiet. Es wird zum Teil von jener Masse überzogen, die auch die energetisch toten Schienen bedeckt. Der freie Boden besteht aus hartem Felsgestein, zwischen dem anspruchslose Pflanzen wachsen.«
    Auf dem kleinen Bildschirm an den Kontrollgeräten konnte Saedelaere jetzt die GEVARI II erkennen. Sie war etwa zweihundert Meter neben der breiten Schiene gelandet und berührte mit einem Teil ihrer Außenfläche die sich überall auftürmende ockergelbe Masse.
    »Das gelbe Zeug ist plasmaähnlich«, fuhr Gucky in äußerster Erregung fort. »Ich empfange ständig telepathische Impulse, die nur von dieser Masse stammen können. Das würde bedeuten, daß sie eine gewisse Intelligenz besitzt.«
    »Das ist verrückt!« entfuhr es Wyt.
    »Sprich weiter!« ordnete Saedelaere trocken an.
    »Ich habe den Verdacht, daß das Plasma überall dort, wo es die Schienen überwuchert hat, als Isolationsmaterial wirkt. Deshalb senden die breiten Schienen auch keine Energieimpulse.«
    Saedelaere konnte jetzt die Blazon-Brüder und Gucky erkennen. Sie standen neben ihrem Beiboot und beobachteten die große Schiene. Der Mann mit der Maske setzte die GEVARI I in unmittelbarer Nähe der zweiten Linse auf und sprang hinaus. Er versank bis zu den Knöcheln in der gelben Masse, die schwerfällig vor ihm zurückwich. Instinktiv begab sich Saedelaere auf felsigen Boden. Es war so hell, daß das Licht den Augen weh tat. Trotzdem konnte Saedelaere einen Berg ausmachen, der nur aus Plasma zu bestehen schien.
    »Auf jeden Fall ist es organisches Leben«, meldete sich Gucky über Helmsprechfunk. »Ich empfange jetzt deutliche Impulse. Das Plasma hat Angst vor uns.«
    »Ob es ein Kollektivlebewesen ist?« fragte Blazon Alpha.
    »Das ist schwer zu sagen«, gab der Ilt zurück. »Ich habe den Verdacht, daß dieses Plasma etwas mit den Gelben Eroberern zu tun hat. Bevor ich mir jedoch nicht völlig klar über alle Zusammenhänge bin, möchte ich nicht darüber sprechen.«
    Saedelaere stand staunend vor der riesigen Schiene, die durch die gelbe Plasmamasse mit dem Boden verbunden war. Wenn das Bild nicht täuschte, hatte der Plasmaberg seine Ausläufer bis hierher geschickt und die Normalschiene überwuchert. Einzelne Auswüchse wucherten in größerer Höhe bereits über jenen Teil der Schiene, der noch den normalen Umfang besaß.
    »Ein phantastischer Anblick!« rief Wyt bewundernd. »Niemals zuvor habe ich etwas Ähnliches gesehen.«
    Saedelaere zwang sich dazu, den Anblick nüchtern zu werten.
    »Die energetische Ausstrahlung der Schienen scheint der Plasmamasse nicht zu schaden«, stellte er fest. »Sie würde sich sonst davor hüten, die Energiebahnen zu berühren.«
    »Halten Sie das Überwuchern der Schienen für einen Angriff des Plasmas auf diese Gebilde?« fragte Blazon Alpha.
    Saedelaere drehte sich langsam um die eigene Achse, um möglichst viel von der seltsamen Umgebung beobachten zu können.
    »Vielleicht wurden die Schienen nur deshalb aufgestellt, damit das Plasma sie überwuchern kann«, antwortete Wyt an Saedelaeres Stelle. »Es ist möglich, daß das Plasma von der Energie lebt, die von den Schienen ausgestrahlt wird.«
    Saedelaere deutete auf den Mausbiber, der in höchster Konzentration auf einem Felsen saß. »Darauf kann uns wahrscheinlich nur Gucky eine Antwort geben.«
    Saedelaeres Augen hatten sich an das grelle Licht gewöhnt. Er konnte die Umgebung jetzt in allen Einzelheiten erkennen. Vor ihnen ragte die überwucherte Schiene wie eine Wand auf und versperrte die Sicht zum Horizont. Hoch über ihr waren jedoch im Hintergrund Normalschienen zu sehen, die in einem verwirrenden Muster auf- und

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