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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gleichzeitig in ein Gefahrengebiet eindringen.«
    Die Blazon-Brüder waren einverstanden. Sie blieben auf Kurs, während Saedelaere eine Korrektur vornahm. Wenig später verschwand die GEVARI II aus Saedelaeres Sichtbereich. Der Funkkontakt verlor an Deutlichkeit.
    Als sie noch 250.000 Kilometer von Kokon entfernt waren, hörte Saedelaere zum letztenmal Kosums Stimme.
    »Wollen Sie auf der Tag- oder auf der Nachtseite landen?« erkundigte sich der Emotionaut. Seine Stimme kam schwach und undeutlich durch.
    »Ich habe mich für die Tagseite entschieden«, erklärte Alaska. »Sie werden mich jetzt erst wieder hören, wenn wir Kokon verlassen.«
    Ein leises ›Verstanden‹ war die knappe Antwort, die von Bord der GEVARI kam.
    Auch die Sprechfunkverbindung zur GEVARI II wurde jetzt immer häufiger von so starken Strömungen überlagert, daß eine Verständigung kaum noch möglich war. Die GEVARI II würde, wenn es nicht zu Zwischenfällen kam, ein paar Minuten früher auf Kokon landen. Dieser Vorsprung beruhte auf der Kurskorrektur, die Saedelaere mit der GEVARI I durchgeführt hatte.
    »Ich dachte gerade daran, daß die Gelben Eroberer, die bisher von uns gesehen wurden, die gleiche Farbe besaßen wie die Berge Kokons.« Zum erstenmal seit ihrem Start von der GEVARI ergriff Balton Wyt das Wort.
    Saedelaere drehte den Kopf und leuchtete seinem Begleiter mit dem Helmscheinwerfer ins Gesicht.
    Wyt grinste. »Sicher ein verrückter Einfall!«
    »Überhaupt nicht!« Saedelaere fragte sich verblüfft, warum er nicht selbst auf diesen naheliegenden Vergleich gekommen war.
    »Es kann Zufall sein«, versuchte Balton Wyt seine eigene Idee abzuschwächen. »Warum sollten Berge eine ähnliche Farbe haben wie irgendwelche Lebewesen?«
    »Das Leben innerhalb des Schwarms ist zu sehr miteinander verschachtelt, als daß eine derartige Ähnlichkeit Zufall sein könnte.«
    Wyt rutschte unruhig auf der Scheibe hin und her. »Angenommen, diese Ähnlichkeit ist kein Zufall«, sagte er. »Welche Erklärung gibt es dann dafür?«
    »Im Augenblick keine!« Saedelaere blickte auf die Kontrollen. Er merkte, daß die Flugscheibe ab und zu von einer schwachen Erschütterung durchlaufen wurde. »Wir konzentrieren uns jetzt auf die Landung und sprechen später darüber.«
    Kokon war nun eine riesige Scheibe. Saedelaere hatte den Eindruck, daß er, festgeklammert an diese flache Metallinse, Kopf voran, auf den Planeten zufiel.
    Wieder eine dieser kaum spürbaren Erschütterungen. Saedelaere war sicher, daß Wyt sie nicht bemerkte, deshalb sprach er nicht darüber. Vielleicht ging alles gut.
    Er hörte ein Rauschen im Helmempfänger. Einer der Blazons meldete sich, doch er war nicht zu verstehen.
    Saedelaere konnte jetzt deutlich einzelne Schienen voneinander unterscheiden.
    Ein heftiger Ruck durchlief die Flugscheibe. Balton Wyt hob den Kopf.
    »Was ist das? Arbeitet das Triebwerk nicht einwandfrei?«
    Darauf wußte auch Saedelaere keine Antwort.
    »Fremde Energieeinflüsse. Wir können nichts dagegen tun. Die Linse läßt sich nach wie vor einwandfrei steuern. Vielleicht kommen wir durch.«
    »Und die anderen?« fragte der Telekinet.
    »Sie müssen schon innerhalb der Atmosphäre fliegen.«
    Die Fluglinse wurde noch ein paarmal erschüttert, ohne daß eine Kurskorrektur notwendig wurde. Als sie in die obersten Schichten der Atmosphäre eindrang, stabilisierte sich der Flug des kleinen Beiboots.
    Durch einige Wolkenbänke sah Saedelaere die Schienen. Einzelne erstreckten sich sogar bis über die Wolken.
    Weit unter sich glaubte Saedelaere für einen kurzen Augenblick die Bewegung eines riesigen Gebildes ausmachen zu können, doch das konnte auch eine durch Wolkenbewegungen hervorgerufene Täuschung sein.
    Saedelaere überprüfte das Antigravtriebwerk der Flugscheibe. Es funktionierte einwandfrei. Der Transmittergeschädigte schaltete das Haupttriebwerk aus. Getragen von den Kraftfeldern ihrer Antigravprojektoren, sank die Linse langsam auf die Oberfläche zu.
    Das Ziel der beiden Scheiben war eine auf den Bildvergrößerungen sichtbar gewordene Lücke zwischen dem Netzwerk der Schienen. An dieser Stelle wollten die Besatzungsmitglieder der GEVARI bis auf den Boden des Planeten vorstoßen.
    Die GEVARI I flog an einer Energiebahn vorüber. Das achthundert Meter breite und zweihundert Meter dicke Gebilde strahlte hellrot. Saedelaere konnte keine Besonderheiten erkennen. Wie sie vermutet hatten, gab es nirgends Stützpfeiler oder andere

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