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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gebilde war etwa dreihundert Meter hoch. Es schimmerte graublau. An seiner Außenfläche erkannte Saedelaere etwa zweihundert tiefrot leuchtende Punkte. Der Transmittergeschädigte hielt sie für aktivierte Waffenkuppeln.
    Sein Verdacht wurde bestätigt, als das Monstrum das Feuer eröffnete.
    Blazon Alpha schrie entsetzt, als aus zahlreichen Waffenmündungen Energiestrahlen in die Plasmaberge einschlugen. Überall dort, wo das Plasma seine Ausläufer über die Energieschienen gezogen hatte, trafen die Strahlen auf. Das Plasma konnte sich nicht schnell genug zurückziehen. Die Auswüchse verglühten oder starben ab.
    Saedelaere beobachtete den Vorgang voller Entsetzen. Weiße Wolken stiegen nach oben.
    Gucky begann plötzlich zu schreien und wälzte sich am Boden. Er konnte sich kaum gegen die wahnsinnigen Impulse der Entarteten verteidigen. Die Blockade, mit der er sein Gehirn abzusichern versuchte, drohte unter dem Ansturm telepathischer Angstschreie zusammenzubrechen.
    »Deckung!« brüllte Alaska.
    Die Männer warfen sich neben ihren Flugscheiben auf den Boden. Saedelaere packte Gucky am Bein und zog ihn zu sich heran. Dann schaltete er die Schutzschirme der Fluglinsen ein. Er hoffte, daß sie einem eventuellen Beschuß standhielten.
    Noch immer blitzte es an der Außenwandung der Burg auf. Das Schienenfahrzeug kam schnell näher.
    Es bewegte sich so schnell, daß es innerhalb kurzer Zeit den gesamten Planeten hätte umrunden können. Alaska überlegte, daß dieser Gedanke gar nicht so abwegig war. Dieses technische Monstrum schien die Oberfläche von ganz Kokon zu kontrollieren. Offenbar hatte es die Aufgabe, das Wachstum der Entarteten in bestimmten Grenzen zu halten. Daß ihm das nicht immer gelang, bewiesen die überwucherten Schienen.
    Die Hitzeeinwirkung während des Beschusses war ungeheuer groß. Teile des Plasmas, die nicht im unmittelbaren Wirkungszentrum der Schüsse lagen, begannen zu brennen.
    Die ockergelbe Masse wallte heftiger denn je. Sie war auf dem Rückzug.
    Blazon Alpha berührte Saedelaere am Arm.
    »Sehen Sie sich das an! Jetzt wissen wir, wozu die Schienen auf Kokon gebaut wurden. Diese sogenannte Burg bewegt sich auf ihnen. Über die Weichen kann sie praktisch jede Stelle des Planeten erreichen und unter Beschuß nehmen. Sie bezieht ihre Antriebsenergie von den Schienen.«
    »Glauben Sie, daß dieser seltsame Schienenbus gebaut wurde, um das Wachstum der Plasmamasse in Grenzen zu halten?« fragte Wyt.
    »Diese Frage können wir jetzt noch nicht beantworten«, erwiderte Blazon Alpha.
    »Wir wissen nicht, ob das Plasma oder die Schienen zuerst auf dieser Welt waren«, ergänzte sein Bruder. »Es ist denkbar, daß der Schienenbus zunächst eine völlig andere Aufgabe hatte. Vielleicht war er Teil eines wissenschaftlichen Experiments.«
    Plötzlich kam die Burg zum Stehen. Ihre rasende Fahrt wurde so abrupt unterbrochen, daß die Beobachter glaubten, die Burg müßte zerrissen werden. Es geschah jedoch nichts.
    »Das Fahrzeug muß über hervorragende Neutralisatoren verfügen«, sagte Blazon Beta.
    Jetzt, da sie stillstand, wirkte die Burg noch mehr wie eine Riesenschildkröte, die auf der Schiene kauerte.
    Das Feuer wurde auch jetzt nicht eingestellt. Zu beiden Seiten der Schiene schlugen die Energiestrahlen in das viel zu langsam fliehende Plasma.
    Saedelaere wälzte sich zu Gucky hinüber und packte ihn an den Armen. Die Augen des Ilts waren geöffnet, aber er schien Saedelaere nicht zu erkennen.
    Der Transmittergeschädigte erkannte, daß Gucky in höchster Gefahr war. Lange konnte er der Dauerbelastung durch die parapsychischen Impulse nicht mehr standhalten.
    Entschlossen zog Saedelaere den Paralysator und feuerte auf Gucky. Der paralysierte Körper des Ilts entspannte sich.
    »Was tun Sie da?« rief Blazon Beta entsetzt. »Sind Sie verrückt geworden?«
    »Es geschieht im Interesse des Mausbibers«, beruhigte ihn Wyt schnell. »Durch die Paralyse wird die Empfindlichkeit von Guckys Gehirn auf ein Minimum herabgesenkt.«
    Saedelaere kroch in die GEVARI I und zog Gucky mit sich.
    »Wir müssen hier weg!« befahl er. »Die Burg wird auch uns angreifen, wenn wir nicht verschwinden.«
    »Und was geschieht, wenn wir starten?« wandte Blazon Beta ein. »Damit würden wir einen Beschuß nur herausfordern.«
    Saedelaere deutete schweigend zu der Schiene hinüber, wo die Burg langsam wieder Fahrt aufnahm und systematisch das weit vorgedrungene Plasma vernichtete.
    »Sie kommt direkt hierher«,

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