Silberband 061 - Terra im Brennpunkt
spottete Alaska.
Sie schaute ihn wütend an und schwieg.
»Wir suchen jetzt die Stelle, an der die Schiffe aus dem Schwarm den Schmiegeschirm durchdringen«, sagte der Mann mit der Maske. »Danach warten wir auf ein Schiff, das in das System einfliegt. Tschubai bringt uns alle außer Mentro an Bord.«
»Und was wird meine Aufgabe sein?« erkundigte sich der Emotionaut.
»Wir werden versuchen, auf die gleiche Art und Weise aus dem Statik-System zu entkommen, wie wir hineingelangt sind«, sagte der Transmittergeschädigte. »Deshalb werden Sie mit der Jet vor der Strukturschleuse warten, bis wir zurück sind.«
»Eine Lebensaufgabe, sozusagen«, sagte Kosum ironisch.
»Sie können mit der Space-Jet zum Mutterschiff zurückkehren, wenn Sie denken, daß jedes längere Warten sinnlos ist«, bot ihm Saedelaere an.
Sie besprachen weitere Einzelheiten. Auch Kosum und Tschubai, die zunächst gegen Alaskas Vorschlag gestimmt hatten, machten jetzt Vorschläge. Nun, da sie einen festen Plan hatten, kannten sie keine Ungeduld mehr.
Nachdem die Diskussion abgeschlossen war, nahm die NOME TSCHATO wieder Fahrt auf und machte sich auf die Suche nach einer Strukturschleuse im Schmiegeschirm. Schließlich wurde ein Schiff geortet, das sich außerhalb des Stato-Systems befand.
»Es ist zu weit entfernt, als daß wir es für unsere Zwecke benutzen könnten«, stellte Mentro Kosum fest. »Aber es wird uns auf den richtigen Weg führen.«
Genauso war es. Als die Impulse des unbekannten Schiffes unterbrochen wurden, sagte Kosum: »Jetzt ist es durch den Schmiegeschirm gedrungen. Wir können die Stelle, an der das passiert ist, ziemlich genau lokalisieren.«
»Nehmen Sie Kurs auf diesen Punkt!« befahl Alaska. »Treffen Sie jedoch alle Vorsichtsmaßnahmen, daß man uns nicht entdeckt.«
»Wir bleiben auf Schleichfahrt.« Kosum nickte Tschubai zu. »Wenn ein Schiff in günstiger Entfernung auftaucht, muß alles sehr schnell gehen.«
»Ich bin bereit«, sagte der Mutant gelassen. »Sie wissen alle, daß ich ausgeruht bin. In dieser Verfassung kann ich mehrere Sprünge schnell hintereinander machen, ohne zu ermüden.«
»Sobald ein Schiff auftaucht, teleportieren Sie mit Ribald Corello und dessen Trageroboter an Bord«, ordnete der Transmittergeschädigte an. »Danach holen Sie Irmina und Schmitt. Zum Schluß bin ich zusammen mit den Ausrüstungsgegenständen an der Reihe.«
»Das sind drei Doppelsprünge!« gab Irmina Kotschistowa zu bedenken.
Tschubai lachte auf. »Glauben Sie, daß ich es nicht schaffe?«
»Es könnte sein, daß Sie nicht schnell genug sind«, sagte die Mutantin ernst. »Wenn das Schiff schnell durch den Schmiegeschirm geht, kommen Sie und Alaska vielleicht schon zu spät.«
»Ich werde mich beeilen«, versicherte Ras.
Alle Vorbereitungen wurden getroffen. Die Besatzung des kleinen Schiffes legte ihre Spezialanzüge an. Ausrüstung und Waffen wurden zum letztenmal überprüft.
»Mehr können wir nicht tun!« Alaska schob seinen Helm in den Nacken. »Jeder von uns ist mit den modernsten Geräten und Waffen der Solaren Flotte ausgerüstet.«
»Nur Schmitt nicht!« stellte Ras Tschubai fest.
Saedelaere sah den Cyno an. Schmitt hatte sich geweigert, Waffen oder Instrumente anzunehmen.
»Wollen Sie es sich nicht doch anders überlegen, Schmitt?« drängte der Transmittergeschädigte den kleinen Mann.
»Ich bin ausreichend versorgt«, erklärte Schmitt. »Es gibt andere Möglichkeiten der Gegenwehr als diese Instrumente, die Sie mit sich herumschleppen.«
»Also gut!« Saedelaere resignierte. »Sie müssen wissen, was Sie tun.«
Nun begann das Warten. Die Minuten schienen sich endlos auszudehnen. Saedelaere blickte immer wieder auf die Uhr. Stunde um Stunde verging, ohne daß ein Schiff auftauchte.
Kosum fluchte. »Es sieht so aus, als befänden wir uns nicht am richtigen Platz.«
»Unsere Konzentration läßt nach«, ergänzte Irmina Kotschistowa. »Es wird Zeit, daß etwas Entscheidendes geschieht.«
»Ortung!« rief Tschubai dazwischen.
Auf dem Bildschirm der Raumortung erschien ein winziger Fleck.
»Ein Schiff!« rief Kosum beinahe ehrfürchtig. »Ein Schiff, das aus dem Schwarm kommt. Jetzt wird es bald aus dem Linearraum kommen und den Schmiegeschirm direkt anfliegen. Diesen Zeitraum müssen wir nutzen.«
Tschubai durchquerte die Zentrale des Diskusschiffs und stellte sich neben Corellos Trageroboter. Der Supermutant hockte in seinem Sitz.
»Werden Sie mich schaffen, Ras?«
»Natürlich,
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