Silberband 061 - Terra im Brennpunkt
grimmig. »Aber allmählich lassen meine Kräfte nach.«
»Schaffen Sie trotzdem Ribald, dessen Roboter und mich zusammen?«
»Ich versuche es. Und die Ausrüstung?«
»Später«, sagte Saedelaere. Ein vages Gefühl signalisierte ihm, diesen Raum schnell zu verlassen. Als Tschubai teleportierte, glaubte Alaska im letzten Augenblick noch einen grellen Lichtblitz wahrgenommen zu haben.
Sie kamen in einer Halle heraus, die mit kastenförmigen Maschinen vollgestellt war.
»Speicher!« erklärte Tschubai. »Schmitt und Irmina sind dort drüben zwischen den Säulen. Ich kehre jetzt um und hole die Ausrüstung.«
Alaska packte ihn am Arm.
»Das werden Sie nicht tun, Tschubai. Es ist zu gefährlich. Haben Sie den Lichtblitz unmittelbar vor dem Sprung nicht bemerkt? Ich bin sicher, daß er von einer heftigen Explosion herrührte.«
»Und unsere Ausrüstung? Was sollen wir ohne sie anfangen?«
»Wir haben die wichtigsten Dinge bei uns«, versetzte der Mann mit der Maske. »Vielleicht können Sie später noch einmal nachsehen, was mit unseren Sachen geschehen ist.«
Tschubai gab sich damit zufrieden. Er sah ein, daß es zu gefährlich war, wenn er jetzt noch einmal in den Raum zurückkehrte, in dem sie sich nach ihrer Ankunft auf Stato aufgehalten hatten.
Inzwischen hatte Corello Schmitts und Irminas Versteck erreicht. Der Mutant mit dem Kinderkörper und dem übergroßen Kopf spürte die Spannung zwischen Irmina und dem Cyno. Die Mutantin ließ Schmitt nicht aus den Augen.
Saedelaere und Tschubai kamen heran. Alaska blickte an den meterdicken leuchtenden Metallsäulen hinauf. Sie waren an der Decke angeflanscht. Der Maskenträger schätzte, daß es in dieser Halle mindestens zweitausend Speichergeräte gab. Die Zahl solcher Hallen auf Stato ließ sich nur erraten. Auf jeden Fall betrug die Anzahl der Datenspeicher auf Stato mehrere Milliarden.
»Alle Energiegeräte abschalten!« ordnete Alaska an und öffnete seinen Helm. »Ich will nicht, daß man uns ortet. In diesem Gebäudemeer werden es die Verfolger schwer haben, uns zu finden.«
»Aber sie wissen jetzt, daß wir da sind!« sagte Tschubai. »Es wird nicht lange dauern, und ein paar parapsychisch begabte Götzen werden sich an unsere Spur heften.«
Schmitt sagte: »Ich weiß nicht, ob Sie einen Vorschlag von mir annehmen.«
»Sprechen Sie!« forderte ihn Alaska auf.
»Wir müssen einen Platz finden, von dem aus wir einen besseren Überblick haben«, schlug der Cyno vor. »Wenn wir uns ständig in solchen Hallen wie dieser hier verkriechen, kommen wir nicht weiter.«
»Er hat recht«, stimmte Corello widerwillig zu.
»Ich habe auch schon daran gedacht, nach den zentralen Stellen auf dieser Welt zu suchen.« Alaska deutete auf den Durchgang zur nächsten Halle. »Da Ras sich erholen muß, werden wir zunächst zu Fuß weitergehen.«
Niemand erhob Einwände. Sie überzeugten sich, daß kein lebendes Wesen in der Nähe war, dann brachen sie auf. Ihre Energietornister blieben abgeschaltet.
Unangefochten erreichten sie die nächste Halle. Sie unterschied sich durch nichts von dem Gebäude, aus dem sie kamen. Die Luft war warm. Es roch nach frischer Farbe. Alaska fiel auf, daß es sehr still war. Sie durchquerten sechzehn Hallen.
Alaska schüttelte den Kopf. »So kommen wir nicht weiter«, sagte er. »Wir müssen einen der Datenspeicher untersuchen. Vielleicht finden wir einen Hinweis auf Verbindungsleitungen.«
»Das halte ich für zu riskant«, widersprach Schmitt. »Ich bin sicher, daß alle Speicher an ein Kontrollsystem angeschlossen sind. Die verantwortlichen Götzen auf Stato würden sofort merken, wo wir uns aufhalten. Es muß auch einen anderen Weg geben, eine zentrale Stelle zu finden.«
»Haben Sie einen Vorschlag?«
»Ja«, sagte Schmitt. »Der Teleporter muß sich vom Dach dieser Halle aus umsehen, ob einer dieser Türme in der Nähe ist. Ich nehme an, daß zu jeder zentralen Stelle ein Punkt gehört. Wir können …«
Er unterbrach sich und schien zu lauschen. Fast gleichzeitig spürte Saedelaere ein Kribbeln auf der Haut, das schnell stärker wurde. Es begann zu schmerzen. Er sah, daß seine Begleiter unter ähnlichen Symptomen litten.
»Was bedeutet das?« fragte Irmina Kotschistowa unbehaglich.
»Es sind Vibrationen der Luft«, erklärte Corello. »Ich kann das deutlich spüren. Sie werden entweder von Maschinen ausgelöst oder von einem Götzen auf parapsychischer Ebene erzeugt.«
Saedelaere blickte Irmina an und deutete auf ihr
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