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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aber als der Götze eine Stelle an der unregelmäßig behauenen Wand berührte, entstand mitten in dem Raum eine Öffnung im Boden.
    »Sie schließt sich gleich wieder. Komm, Tambu-Gott!«
    Gucky zögerte, aber genau in diesem Augenblick begann der Angriff des Schiffes auf die Kuppel. Eine fürchterliche Detonation ertönte, dann schwankte der Felsboden unter ihren Füßen. Staub rieselte von der Decke.
    Hastig folgte Gucky dem voraneilenden Y'Xamara, und hinter ihm begann sich der gut getarnte Eingang wieder zu schließen.
    Licht flammte auf. Sie standen in einem schmalen Gang, der in das Gestein hineingeschmolzen worden war. Die Beleuchtung kam aus der Decke, die kaum zwei Meter hoch war.
    Schweigend gingen sie weiter, der große Y'Xamara mühsam und gebückt. Über ihnen versuchten die programmierten Roboter vergeblich, die Kuppel zu verteidigen. Der stolze Bau verwandelte sich in einen glühenden Trümmerhaufen.
    Rhodan, Atlan und Icho Tolot hatten die Deflektorschirme eingeschaltet und sich damit unsichtbar gemacht. Sie rannten zurück in den Wald, wo sie Deckung fanden, als der Angriff begann.
    In einer Hölle aus Energiefeuer und atomarer Vernichtung verging die Kuppel. Nach menschlichem Ermessen konnte keiner der Insassen das Verderben überlebt haben, weder der Götze noch Gucky, auch keiner der Roboter. Über dem Berggipfel stand ein schwarzer Rauchpilz, als das Schiff abdrehte und Kurs zurück zum Raumhafen nahm. Rhodan war blaß geworden. Mit zusammengekniffenen Augen starrte er hinüber zu den glühenden Trümmern. Atlan hätte jetzt gern etwas gesagt, aber er wußte, daß in dieser Situation jedes Wort überflüssig war. Auch Icho Tolot schwieg verbissen.
    Der Telekom summte. Kosum meldete sich. »Was ist geschehen? Alles in Ordnung?«
    Langsam nickte Rhodan, aber er sagte: »Wir leben noch, das ist alles. Haben Sie Kontakt mit Delta und seinen Männern?«
    »Sie sind einen Kilometer von Ihnen entfernt«, berichtete Mentro Kosum. »Sie fanden rechtzeitig eine kleine Schlucht, in der sie Deckung suchten. Haben Sie Anweisungen?«
    »Keine im Augenblick. Wir warten, bis sich die Trümmer abkühlen, dann beginnen wir mit der Suche nach Gucky. Delta soll in der Schlucht bleiben und weitere Befehle abwarten. Ende.«
    Obwohl Atlan sah, wie sinnlos eine Suche nach Gucky war, protestierte er nicht. Er hatte es gelernt, Rhodans unerschütterlichen Optimismus zu teilen und zu akzeptieren. Auch dann, wenn der Augenschein und jede Vernunft dagegen sprachen, würde Rhodan niemals aufgeben oder die Hoffnung auf ein Überleben des Mausbibers verlieren.
    »Mir macht die Hitze nichts aus«, sagte Icho Tolot. »Ich kann schon vorgehen. Vielleicht kommen wir sonst zu spät.«
    Rhodan nickte dem Haluter zu.
    Längst waren die Deflektorschirme ausgeschaltet worden. Icho Tolot erhob sich zu seiner vollen Größe, während er seine molekulare Körperstruktur so umwandelte, daß ihm selbst flüssige Lava nichts mehr ausgemacht hätte. Er verließ das Versteck und lief zu den Trümmern der Burg, von den aufmerksamen Blicken Rhodans und Atlans verfolgt.
    Der Haluter und Gucky waren alte Freunde, die schon manches gefährliche Abenteuer gemeinsam überstanden hatten. Icho Tolot konnte sich nicht vorstellen, daß der Mausbiber tot war.
    Achtlos trat er in die glühenden Trümmer und registrierte lediglich, daß der widerstandsfähige Stoff seines Kampfanzuges verbrannte. Das war ihm völlig egal, denn sein Körper selbst war so gut wie unzerstörbar und benötigte den Anzug nicht mehr.
    Es war natürlich völlig sinnlos, nach Gängen, Räumen oder gar intakten Kontrollinstrumenten zu suchen. Im Grunde genommen gab es die Kuppel überhaupt nicht mehr, und die Trümmer lagen fast zwanzig Meter hoch und in großem Umkreis verstreut. Trotzdem begann Icho Tolot mit einer systematischen Suche, räumte selbst größere Stücke beiseite und versuchte, einen Weg in das Innere des Schutthaufens zu finden. Es konnte möglich sein, daß es einen Schutzraum unter der Kuppel gegeben hatte, dessen Eingang nun von der Außenwelt abgeschnitten worden war.
    Er streifte die letzten verbrannten Reste des Kampfanzuges ab und fühlte mehr Bewegungsfreiheit. Zwar würde er nun nicht mehr fliegen und sich auch nicht mehr unsichtbar machen können, aber das spielte jetzt keine Rolle. Wichtig war nur, daß er eine Spur von Gucky entdeckte. Er hatte Rhodans Gesicht gesehen. Das genügte ihm.
    Er räumte eine nahezu unbeschädigt gebliebene Wand beiseite und

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