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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Unser kleiner Gott und sein Götze meinen es ernst.«
    »Es wird ein zweiter, heftigerer Angriff erfolgen, Atlan. Und diesmal wird man sich zum Ziel setzen, die Kuppel zu zerstören, denn ein wahnsinnig gewordener Götze bedeutet eine stete Gefahr für diese Welt, sogar für den Schwarm. Wir müssen Gucky herausholen, ehe das geschieht.«
    »Ich stimme dir zu, Perry. Aber wie sollen wir das anstellen?«
    »Icho Tolot versucht, die Stahlmauer zu durchbrechen.«
    Der Haluter bereitete sich auf die Umwandlung seiner molekularen Struktur vor, die ihn zu einem lebendigen Rammbock machen würde. Mit hoher Geschwindigkeit würde er gegen das Hindernis anrennen, und allein die Wucht des Aufpralls konnte die Mauer schon beim ersten Mal zu Fall bringen.
    »Wartet noch!« sagte Atlan plötzlich und deutete hoch zum Kuppelrand. »Seht ihr – da oben!«
    Noch während sie ihre Aufmerksamkeit den beiden ungleichen Gestalten zuwandten, die auf dem Rundgang erschienen, tauchte in der Ferne über dem Horizont ein blitzender Punkt auf.
    Der Kommandant der Wachflotte hatte endgültig die Geduld verloren: Er schickte das Vernichtungskommando.
    »Wir können die Kuppel nicht halten, wenn sie mit großen Schiffen angreifen«, sagte Gucky, als er feststellen mußte, daß Y'Xamara die Hauptteile der Verteidigungskontrollen in seinem Wahn unbrauchbar gemacht hatte. »Mit den paar Strahlern können wir nicht viel anfangen.«
    »Wir sind unbesiegbar«, sagte der Götze starrsinnig.
    Im Unterbewußtsein ahnte der Mausbiber, daß er angelogen wurde. Er wußte auch, daß an der ganzen Situation etwas nicht stimmte, aber er war unfähig, einen einzigen klaren Gedanken zu fassen.
    Das Hämmern in seinem Kopf wurde immer schlimmer. Hunger verspürte er nicht.
    »Auch wenn wir es sind, müssen wir dafür sorgen, daß wir es bleiben. Sieh dort auf den Bildschirm – was ist das?«
    »Der Gleiter, der mich abholen soll. Wir werden ihn vernichten.«
    Über Funk kam die Aufforderung an Y'Xamara, sich widerstandslos in den Gleiter zu begeben. Notfalls würde man ihn mit Gewalt aus der Kuppel holen.
    Der Götze stieß ein brüllendes Gelächter aus. »Was sagst du dazu, kleiner Tambu-Gott …«
    »Ich bin der große Tambu-Gott!« berichtigte ihn Gucky. »Was ich dazu sage? Wir werden uns wehren, nicht wahr?«
    Y'Xamara erhob sich zu seiner vollen Größe. »Ja, mein Freund, das werden wir.«
    Nur noch ein kleines Geschütz funktionierte mit Handbedienung. Es gelang Y'Xamara, den Gleiter abzuschießen, aber mit dem Rest seines angegriffenen Verstandes erkannte er, daß die Waffe niemals genügen würde, den angekündigten Großangriff des Wachflottenkommandanten abzuschlagen.
    »Wir können hier nicht bleiben, aber sei unbesorgt. Ich habe ein gutes Versteck, in dem uns niemand finden wird. Dort können wir warten, bis sie unsere Welt verlassen haben.«
    »Ein Versteck?« Der Gedanke, sich zu verbergen, schien dem Mausbiber nicht zu behagen. Die fehlende Logik machte ihn größenwahnsinnig, und er begann, seine eigenen Fähigkeiten zu überschätzen. »Wir sollen uns verstecken? Wir werden kämpfen, Y'Xamara! Gegen die ganze Welt werden wir kämpfen!«
    Sie standen noch auf dem Rundgang, und die scharfen Augen des Götzen entdeckten zuerst das sich nähernde Schiff, das sehr niedrig flog.
    »Gleich fallen die ersten Bomben!« rief er und packte den Mausbiber am Arm. »Komm mit mir, ich bringe uns in Sicherheit. Im Berg wird uns niemand finden …«
    Gucky erblickte das Schiff, mehr als hundert Meter lang und mit Energiewaffen gespickt. Er dachte an seinen Handstrahler und folgte Y'Xamara, der einen Seitengang nahm, von dem aus ein Antigravlift in die Tiefe führte.
    »In den Berg willst du?« fragte er mißtrauisch.
    »Mein Vorgänger ließ einen geheimen Gang anlegen, der in die Tiefe des Berges führt. Der Eingang ist getarnt. Niemand wird ihn finden. Wir haben Nahrung für lange Zeit.«
    »Aber wir verlieren den Kontakt zur Außenwelt!« protestierte Gucky schwach. Der Gedanke, als ›großer Tambu-Gott‹ sein Dasein unter der Erde fristen zu müssen, paßte ihm ganz und gar nicht. »Ich will diese Welt doch erobern, nicht mich vor ihr verkriechen!«
    Aber Y'Xamara dachte nur an den Planeten des Wahnsinns. »Wir können später noch genug herrschen, vorerst müssen wir nur klug sein und überleben. Sieh, dort beginnt der Gang …«
    Sie standen in einem Gewölbe, das unter dem eigentlichen Fundament der Kuppel lag. Gucky konnte nichts erkennen,

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