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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Männer, die sichtlich unter dem Eindruck der unterirdischen Gigantanlagen standen, nicht zur Besatzung von Imperium-Alpha gehörten.
    Der eine war klein, gedrungen und hatte schwarzes, gewelltes Haar. Er hieß Manuel Orchez und gab sich als Demidegeves Assistent aus.
    Demidegeve selbst war groß, schlank und gutaussehend. Er wirkte wie der Sohn eines Millionärs, der nichts anderes zu tun hatte, als das Geld seines Vaters zum Fenster hinauszuwerfen. Aber Danton, der selbst einige Semester im Ezialistischen Institut von Umtar studiert hatte, wußte, daß man den Ezialisten nur selten ihre Fähigkeiten ansah. Der Ezialismus war nicht eine Wissenschaft schlechthin, die durch ein eifriges Studium erlernt werden konnte, sondern schon mehr eine Berufung.
    »Sie haben sich einen denkbar ungünstigen Augenblick ausgesucht, um uns ihre Theorie zu unterbreiten«, eröffnete Danton das Gespräch, nachdem ihm Deighton und Tifflor zu verstehen gegeben hatten, daß er das Wort führen sollte.
    Demidegeve lächelte entschuldigend. »Ich habe die Unterlagen meiner Theorie schon vor zwei Wochen nach Imperium-Alpha geschickt«, erklärte er. »Man riet mir, erst dann persönlich vorzusprechen, wenn ich stichhaltige Beweise dafür erbringen könne.«
    Danton schaute Deighton fragend an. Dieser schüttelte den Kopf.
    »Davon ist uns leider nichts bekannt«, meinte Danton bedauernd. »Haben Sie jetzt die Beweise für Ihre Theorie?«
    »Mein Bruder, Demidestapha, hat sie mir geliefert«, antwortete Demidegeve. »Vielleicht ist Ihnen der Name meines Bruders ein Begriff. Er ist als Astronom auf einer der Weltraumstationen beschäftigt. Er war es, der mit dem von mir entwickelten 5-D-Teleskop die ersten Bilddokumente über den blauen Riesen lieferte.«
    Danton hob beschwichtigend die Hand.
    »Sachte, sachte! Sie verwirren mich ein wenig! Ihr Name und der Name Ihres Bruders sind mir nicht geläufig. Sie sind eigenwillig genug, so daß ich sie mir gemerkt hätte, hätte ich sie je gehört. Wohl aber habe ich den Film über den blauen Riesen gesehen. Ich frage mich nur, wie Sie von dem Bildmaterial erfuhren. Da Sie nicht zur Mannschaft von Imperium-Alpha gehören, haben Sie hier bestimmt nichts erfahren. Bleibt als Informant nur noch Ihr Bruder.«
    »Stimmt«, sagte Demidegeve. »Aber versuchen Sie nicht, ihn als Saboteur oder Verräter hinzustellen. Er kann mir nämlich nichts verheimlichen.«
    »Und wieso nicht?«
    »Weil wir in ständigem telepathischem und empathischem Kontakt stehen.«
    Diese Antwort verblüffte Danton. »Gibt es das?« gab er seiner Überraschung Ausdruck. »Zwei Telepathen und Empathen mitten unter uns, von deren Existenz wir nichts wissen, telepathische Brüder!«
    »Zwillingsbrüder«, korrigierte Demidegeve.
    Danton schüttelte den Kopf.
    »Wenn Bull das gewußt hätte, wäre er kaum so abweisend gewesen«, meinte Julian Tifflor.
    »Er hat mich vorhin im Hörsaal ganz schön abgekanzelt«, sagte Demidegeve.
    »Nehmen Sie es ihm nicht übel, er ist Ezialisten gegenüber voreingenommen«, verteidigte Roi Danton seinen Patenonkel. »Aber lassen Sie jetzt endlich hören, welche Theorie Sie entwickelt haben.«
    »Wie gesagt, mein Bruder hat den Beweis für meine These gefunden«, sagte Demidegeve einleitend. »Sie können sämtliche Daten von ihm anfordern.
    Als der Schwarm in diesen Teil der Milchstraße transistierte, drängte sich uns allen die Frage auf, was mit jenen Sonnen und Sonnensystemen geschehen ist, die sich vorher in diesem Raumgebiet befunden hatten. Das schon deshalb, weil in unserem Raum-Zeit-Kontinuum für einen Körper kein Platz mehr ist, wo sich bereits ein anderer befindet. Nun lag die Vermutung nahe, daß die Sonnen und Sonnensysteme vom Schwarm in den Hyperraum, den Linearraum oder in ein anderes Kontinuum oder Universum abgedrängt wurden.
    Soweit so gut. Gegen eine Verdrängung in den Hyperraum sprach jedoch die Tatsache, daß außer den Strukturerschütterungen bei der Transition des Schwarms keine Nebenerscheinungen auftraten. Wären nämlich diese Massen von Himmelskörpern in den Hyperraum geschleudert worden, so wäre die Stabilität unserer Milchstraße in einem Maße erschüttert worden, daß es zu einer kosmischen Katastrophe hätte kommen müssen. Das war nicht der Fall.
    Die zweite Möglichkeit, eine Verdrängung in den Linearraum, ist ebenfalls auszuschließen. Wir wenden das Prinzip des Linearfluges selbst an und wissen, daß jeder Körper, der in den Zwischenraum eintauchen soll,

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