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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zuvor einen großen Teil der Lichtgeschwindigkeit erreichen muß. Konnten wir aber an einem einzigen fraglichen Himmelskörper eine derartige Geschwindigkeitssteigerung feststellen? Nein. Und in Null-Zeit läßt sich kein Körper bis an die Grenze der Lichtgeschwindigkeit beschleunigen.
    Aus all dem habe ich einen gewagten Schluß gezogen, der sich schließlich bestätigte. Ich bin von der Voraussetzung ausgegangen, daß sehr wohl Körper der gleichen Dimension am gleichen Ort sein können. Voraussetzung dafür ist jedoch, daß die beiden Körper nicht das gleiche Volumen, die gleiche Masse und Dichte haben.
    Der Schwarm ist ein riesiges Gebilde, aber seine Masse und Dichte ist im Verhältnis zur Ausdehnung nur gering, nicht viel höher als die dieses Raumsektors, in den er sich gedrängt hat. Freilich, würde der Schwarm ohne Schmiegeschirm mit halber Lichtgeschwindigkeit durch dieses Gebiet der Milchstraße rasen, so käme es ständig zu Kollisionen. Deshalb werden im Wege stehende Himmelskörper auch durch Transition aus der Bahn geschafft.
    Nun ist der Schwarm aber inmitten eines Sternenmeeres materialisiert. Er konnte die Himmelskörper nicht aus dem Wege räumen und auch nicht einfach einverleiben. Andererseits wurden die Himmelskörper auch nicht in den Hyperraum oder den Linearraum verdrängt. Und dennoch – das kann ich durch photographisches Material beweisen – befinden sich alle als verschollen geltenden Himmelskörper nach wie vor an ihren Koordinaten.«
    »Sie haben die in Frage kommenden Sonnen photographiert?« fragte Danton.
    »Stapha, mein Bruder, hat mit dem 5-D-Teleskop die Bilder geschossen«, erklärte Demidegeve. »Es fing mit Arkturus an. Vor wenigen Minuten hat er mir erst telepathiert, daß er inzwischen zwanzig Sonnensysteme katalogisiert hat – darunter einige mit bekannten Pionierwelten.«
    Julian Tifflor schüttelte verständnislos den Kopf.
    »Das ist zu hoch für mich. In diesem Moment behaupten Sie, der Schwarm hätte sich die Sterne der Galaxis nicht einverleibt, im nächsten sagen Sie, daß Sie die Sterne geortet hätten. Wie reimt sich das zusammen?«
    »Vergleichen Sie den Schwarm mit einem lebenden Organismus – etwa mit dem Körper eines Menschen«, argumentierte Demidegeve. »Der Mensch atmet Staubpartikel und Bazillen ein; andere Fremdkörper dringen durch Poren oder Wunden in seinen Körper ein. Zerstören diese Fremdkörper den Metabolismus? Nein. In der Regel werden die Fremdkörper eingekapselt, damit sie keinen Schaden anrichten können. Es ist kein Gegenargument, wenn Sie sagen, daß manche Fremdkörper dem menschlichen Organismus schaden und ihn töten können. Träfe der Schwarm auf einen Fremdkörper, den er nicht verdauen kann, würde auch er ihm schaden.
    Ich kann Ihnen beweisen, daß sich die als verschollen geltenden Himmelskörper im Schwarm befinden. Nur sind sie abgekapselt und so abgeschirmt, daß sie für uns mit herkömmlichen Mitteln weder normalphysikalisch noch hyperdimensional zu orten sind. Sie sind überall um uns im Schwarm, jedoch unerreichbar für uns. Nur mit dem 5-D-Teleskop können wir sie entdecken. Daraus schließe ich, daß der Schwarm eine besondere Einrichtung besitzt, die automatisch alle Fremdkörper abkapselt, die sich eventuell im Transitionsgebiet befinden.«
    Nachdem Demidegeve geendet hatte, herrschte eine Weile nachdenkliches Schweigen.
    In die Stille hinein rief Manuel Orchez: »Was hat das zu bedeuten?« Er ging an den Bildschirm heran, auf dem sich die Pilzraumschiffe vor dem Hintergrund des blauen Riesensternes abhoben. »Die zapfen den blauen Riesen an! Wofür brauchen sie die Energien? Ich habe gehört, daß diese Pilzschiffe ganze Sonnensysteme versetzen können. Wollen die das jetzt mit dem Solsystem machen?«
    »Halten Sie den Mund!« fuhr Demidegeve ihn an.
    »Ist es so, daß die Schwarmbeherrscher das Sol-System zur Transition bringen wollen?« rief Orchez mit sich überschlagender Stimme.
    »Das ist noch lange kein Grund, hysterisch zu werden«, wies ihn Danton zurecht.
    »Ich verlange, daß die Terraner über die Situation aufgeklärt werden!« rief Orchez. »Sie haben ein Recht darauf, über ihr Schicksal Aufklärung zu erhalten und es mitzubestimmen. Ich werde dafür sorgen …«
    Orchez hatte es nicht bemerkt, wie Julian Tifflor einen Knopf drückte. Um so überraschter war er, als plötzlich zwei Wachen hereinkamen, ihn wortlos ergriffen und hinausschleppten.
    »Einen recht eigenwilligen Assistenten haben

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