Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Ganges-Delta.
    »Die gefährdeten Gebiete wurden sogleich nach Bekanntwerden der unterseeischen Beben evakuiert. Außerdem wurden sofort Maßnahmen zum Schutz der fruchtbaren Landstriche eingeleitet. Dreihundert Shifts und Space-Jets der Solaren Flotte bilden tief im Golf von Bengalen, zwanzig Kilometer von der Küste entfernt, eine dichte Kette. Sie haben ihre energetischen Schutzschirme eingeschaltet, an denen sich die Flutwellen brechen sollen. Sollten die Flutwellen diese Barriere aus Energie überrollen, stehen weitere fünfhundert Space-Jets, Leichte Kreuzer und Shifts zehn Kilometer von der Küste entfernt …«
    Einer der Passagiere war mit einem unartikulierten Schrei aufgesprungen.
    »Ich habe in Kalkutta nichts zu suchen!« schrie er. »Ich muß zu meiner Frau und meinen Kindern!«
    Eine Stewardeß kam heran und wollte ihn beruhigen. Er schlug sie mit solcher Wucht ins Gesicht, daß sie mit blutender Nase zu Boden fiel.
    »Ich werde euch zwingen, daß ihr mich zu meiner Familie bringt!« schrie der Mann wieder und stürzte auf das Cockpit zu. Bevor er es jedoch noch erreichte, erschien der Kopilot mit einem Paralysator und lähmte den Mann.
    Die übrigen Passagiere blieben wie gebannt auf ihren Plätzen sitzen.
    »Verlieren Sie bitte nicht die Nerven«, bat der Kopilot, »sonst wäre ich um der allgemeinen Sicherheit willen gezwungen, abermals vom Paralysator Gebrauch zu machen. Sie haben gehört, daß alles für die Sicherheit der im Ganges-Delta lebenden Menschen getan wurde. Wenn wir dennoch nach Kalkutta abdrehen und nicht an unserem vorgesehenen Ziel landen, dann handelt es sich dabei nur um eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme. Wir werden in etwa fünfzehn Minuten landen. Bleiben Sie also bitte ruhig! Es besteht kein Grund zur Aufregung.«
    Der Kopilot und zwei Stewardessen kümmerten sich um die verletzte Kollegin. Dann betteten sie den paralysierten Passagier in einen Liegesitz. Von einer der vorderen Reihen erklang das verhaltene Schluchzen einer Frau.
    Vaila sagte sich immer wieder, daß ihre Eltern und Geschwister in Sicherheit waren. Aber das war nicht genug, um ihre geheimen Befürchtungen ganz zu verdrängen.
    Eine Sturmbö sauste wie eine unsichtbare Faust auf das Flugzeug nieder und drückte es auf das tobende Meer hinunter.
    Reginald Bull hatte sich mit Roi Danton und Galbraith Deighton in einen Kontrollraum der Hauptschaltzentrale zurückgezogen. Dort wurden sie über die neuesten Ereignisse auf dem laufenden gehalten. Funk- und Ortungszentrale lieferten die wichtigsten Daten hier ab.
    Bull hatte erwirkt, daß sie nicht mit den ständig einlaufenden Katastrophenmeldungen belastet wurden. Darum sollten sich Danton und Deighton zusammen mit Julian Tifflor erst dann kümmern, wenn andere schwerwiegende Entscheidungen, besonders in bezug auf die blaue Riesensonne, getroffen waren.
    »Wo Tiff nur bleibt«, fragte sich Danton.
    Bull schaute auf den großen Bildschirm der Hyperortung. Der blaue Riese erstrahlte durch die zwischengeschalteten Schutzfilter so kalt und feindlich, wie eine mit Neon gefüllte Leuchtkugel. Auf dem angrenzenden Bildschirm war in einer Vergrößerung ein Ausschnitt des Riesensterns zu sehen.
    Darauf zeichneten sich unzählige pilzartige Körper ab, die die Riesensonne umschwärmten. Es handelte sich dabei um die Raumschiffe der Schwarminstallateure. Sie formierten sich rund um die Riesensonne, bis sie sie kugelförmig umschlossen.
    »Jetzt kann es nicht mehr den geringsten Zweifel darüber geben, was die Schwarminstallateure beabsichtigen«, sagte Bull mit rauher Stimme. Er räusperte sich. »Ich werde handeln.«
    »Meiner Meinung nach kann der Sinn dieses Manövers nur die Vernichtung des gesamten Solsystems oder die Sprengung des Paratronschirms sein«, ließ sich Roi Danton vernehmen. Er warf Bull einen fragenden Blick zu. »Dies befürchtest wohl auch du, Bully?«
    Der Staatsmarschall nickte. »Ich kann nicht länger warten«, sagte er grimmig. »Ich werde die Flotte mobilisieren.«
    Danton und Deighton blickten ihn erschrocken an. Bull lächelte und winkte ab.
    »Keine Sorge, ich habe nicht vor, Perrys Pläne zu durchkreuzen«, sagte er. »Ich habe keine Sekunde lang daran gedacht, das Versteckspiel aufzugeben und unsere tatsächliche Kampfstärke zu verraten. Selbstverständlich werde ich nur einen Bruchteil der Flotte in diesen Kampf werfen – und nur Schiffe, die die 500-Meter-Größe nicht überschreiten. Ich habe an zehntausend Kampfschiffe

Weitere Kostenlose Bücher