Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
neun.
    Plötzlich richtete Dalaimoc Rorvic sich auf, sah sich um und sagte schleppend: »Warum hat noch niemand die Medo-Roboter alarmiert?«
    Sein Blick blieb wie gewöhnlich an mir hängen. »Captain Hainu, Sie nichtsnutziger Staubfresser, hat Ihnen noch niemand gesagt, Sie sollten handeln, wie es die jeweilige Lage erfordert?«
    »Nein, Sir«, antwortete ich.
    Er schluckte. Bevor Rorvic abermals auf mich schimpfen konnte, geschah etwas anderes. Die Maschinen des Nullzeitdeformators liefen rüttelnd aus.
    Auf den Bildschirmen der Panoramagalerie tauchten die Konturen der planetaren Landschaft auf, einer Landschaft, die gänzlich verschieden von der war, die unser Gedächtnis gespeichert hatte.
    Die Zeitreisemaschine stand mitten in einem lichten Wald, auf leicht abfallendem Boden, der ungefähr anderthalb Kilometer westlich zum Strand eines Meeres wurde. Laufvögel am Strand und Flugvögel in der Luft verrieten, daß Partisan auf dieser Zeitlinie eine dichte Atmosphäre besaß.
    Ich wurde von diesem Bild abgelenkt, als Ras Tschubai und Fellmer Lloyd annähernd gleichzeitig erwachten. Die beiden erfahrenen Mutanten sahen sich kurz um, dann hatten sie begriffen, was geschehen war – und was zu geschehen hatte. Sie eilten zu Corellos Transportroboter, drehten ihn um und öffneten die Vorderseite.
    »Die Medo-Roboter, schnell!« befahl Tschubai.
    Ich sprang zu dem Pult, auf dem die Schaltplatte zur Alarmierung unserer drei spezialisierten Medo-Roboter angebracht war, und schlug mit der Faust darauf.
    Kurz darauf bildete sich eine Öffnung in der Wand, und die Roboter schwebten auf Antigravkissen herbei. Sie hatten die gleiche Gestalt wie die Kampfroboter vom Typ TARA-III-UH. Medo I war Chirurg, Medo II Internist und Medo III Toxikologe. Selbstverständlich waren alle drei auf Diagnostik programmiert und beherrschten die grundlegenden Kenntnisse und Fähigkeiten ihrer Kollegen, so daß im Notfall einer den anderen vertreten konnte.
    Der Internist untersuchte Ribald Corello einige Sekunden lang mit haarfeinen Tentakeln und Schichttastern, dann sagte er schnarrender Stimme:
    »Befund des Sonderoffiziers Corello: Keine organischen Schädigungen. Es liegt eine Ohnmacht bei stabilem Herz- und Kreislaufverhalten vor. Geringe Abweichungen der enzephaloelektrischen Ströme legen den Verdacht nahe, daß ein psychischer Schock für die Ohnmacht verantwortlich ist.«
    Tschubai atmete auf. »Danke, Medo II. Welche Behandlung schlagen Sie vor?«
    »Ich werde den Patienten paraphysikalisch beruhigen und seine Gefühle positiv stimmen.«
    »Und der Transportroboter?« fragte Gunnison aufgeregt. »Warum funktioniert er nicht mehr?«
    Medo II wandte dem Feldlinienforscher die Vorderseite zu, obwohl das für ihn bedeutungslos war.
    »Obwohl ich kein Klempner bin, Sir, werde ich diese Frage beantworten. Sonderoffizier Corello steuerte die Technik des Transportroboters emotionautisch, und als Mister Corello ausfiel, fiel gleichzeitig die Emotionautik seines Transportroboters aus.«
    »Dann schalten Sie das andere System ein«, sagte Gunnison.
    »Nein«, warf Ras Tschubai ein. »Es ist besser, wenn Corello alles wie gehabt vorfindet, wenn er zu sich kommt. Ich möchte nicht, daß er einen zweiten Schock erleidet. Medo II, verfahren Sie Ihren Vorschlägen entsprechend mit dem Patienten.«
    Während der Roboter sich um Ribald Corello kümmerte, hielten wir eine Besprechung ab. Dabei erfuhr ich, daß Dalaimoc Rorvic sich kurz vor meiner Rückkehr nach Partisan unter geheimnisvollen Spukerscheinungen in den Drachenmenschen verwandelt hatte.
    Niemand fand eine Erklärung dafür – außer mir, und ich schwieg eisern. Meiner Meinung nach war der Drachenmensch Rorvics richtige Gestalt, und er brauchte hin und wieder körperlichen Kontakt mit seinem Amulett, um seine menschliche Erscheinungsform stabil erhalten zu können.
    Als er mich ansah, suchte ich nach den rotierenden Spiralen in seinen Augen. Doch ich fand nichts dergleichen.
    »Um wie viele Jahre haben Sie uns in die Vergangenheit geschickt, Tajiri?« fragte Bhang Paczek.
    »Um genau fünfzigtausend«, antwortete Kase.
    »Und warum?« wollte Tschubai wissen.
    Der Mathelogiker begann zu stottern.
    »Ich dachte … ich war der Meinung … nun, die Aufregung und der Schock hatten mich verwirrt. Ich nahm an, daß fünfzigtausend Jahre vor der Gegenwartsphase kein Drachenmonstrum existierte.«
    Sein Tonfall wurde selbstsicher. Er zeigte auf Rorvic und sagte laut: »Und wie man sieht, habe

Weitere Kostenlose Bücher