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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schmitt wird zum Zeitpunkt der Vernichtung meiner Energiegruft schon so gut wie tot sein, so daß niemand mehr existiert, der die Schaltanlagen von Stato II umfassend bedienen kann. Die anderen Cynos wären ja zu dieser Zeit noch außerhalb des Schwarms und hätten keine Möglichkeit, hereinzukommen.«
    Er lächelte mir zu.
    »Was meinen Sie zu dieser Aussicht, Perry Rhodan? Und wie steht es um Ihre hohe Ethik und Ihre Moralbegriffe? Werden Sie sie verleugnen können und in Kauf nehmen, daß infolge anhaltenden Versagens des Kokonsystems Tausende und aber Tausende von Sonnensystemen gerammt und vernichtet werden – und mit ihnen zahllose Zivilisationen?«
    Er hatte natürlich vollkommen recht. Ich wußte genau, daß ich es nicht zum Äußersten kommen lassen würde – aber er konnte sich dessen niemals absolut sicher sein, und er hatte ebenso starke Probleme.
    Ich erwiderte das Lächeln und hoffte, ich würde dabei aussehen, als wäre mir alles egal. Der Cyno mußte es als möglich ansehen, daß ich alle ethischen und moralischen Grundsätze über Bord werfen würde, wenn man mich in die Enge trieb.
    »Wenn es dazu kommen sollte, daß der Schwarm den galaktischen Zivilisationen Tod und Vernichtung bringt, dann trage ich daran keine Schuld«, erklärte ich. »Es liegt bei Ihnen, das zu verhindern.« Ich zuckte die Schultern. »Ich will nur, daß Sie die solare Menschheit entlassen. Sie nähren ohnehin eine Illusion, wenn Sie meinen, wir würden Ihnen als Hilfsvolk dienen.«
    Imago grinste. »Was tun Sie denn gegenwärtig, Perry Rhodan? Glauben Sie mir, wenn Sie erst einmal fester Bestandteil des Schwarms sind, liegt es auch in Ihrem Interesse, daß alle Bedrohungen abgewendet werden. Dann sind wir sozusagen Mitglieder einer großen Familie.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Sie werden diesen Augenblick niemals erleben, erstens, weil Sie vor dem Aufwachen sterben, wenn Sie hartnäckig bleiben, und zweitens, weil es dann innerhalb des Schwarms keine Cynos geben wird. Ich bin sicher, daß die solare Menschheit in einigen Jahren – oder vielleicht auch erst Jahrzehnten – eine Möglichkeit findet, den Schwarm zu verlassen. Wir werden auch den Schmiegeschirm auflösen – und unsere Positroniken finden mit Sicherheit heraus, wie die Schaltungen auf Stato folgerichtig bedient werden.«
    Atlan lachte rauh auf und warf ein: »Sie sehen also, Nostradamus, unsere Schwierigkeiten werden zeitlich begrenzt sein – Ihre Schwierigkeiten dagegen lassen sich kaum beschreiben. Wenn Sie hartnäckig bleiben, beschwören Sie die Auflösung des Schwarms herauf, und niemand wird dasein, der die uralte Aufgabe der Cynos und des Schwarms weiterführen wird.«
    Nostradamus blickte langsam von mir zu Atlan, dann wandte er sich ab und starrte an die Wand, während er leise sagte: »Sie haben gewonnen. Folgende Maßnahmen müssen vorbereitet werden …«
    Bericht Tatcher a Hainu
    Ich hatte das Gefühl, ohne Flugaggregate im freien Fall einem stetig zurückweichenden Boden zuzurasen.
    »Was haben Sie da angerichtet, Professor?« schrie ich Tajiri Kase an. »Wir stürzen in die Vergangenheit!«
    Kase rieb sich die fleischige Nase und blickte auf den Tibeter, der immer noch bewußtlos auf dem Rücken lag.
    »Ich möchte nur wissen, wohin das Untier verschwunden ist«, murmelte er.
    Bhang Paczek trat näher, deutete auf Dalaimoc Rorvic und sagte verzweifelt: »Commander Rorvic war das Untier, Sie ertrusischer Tölpel! Eine unbekannte Zauberkraft hatte ihn in einen gigantischen Drachenmenschen verwandelt.«
    Tajiri Kases Kinn sank herab, und er starrte mit offenem Mund auf seinen schmächtigen Kollegen.
    »Zauberkraft?« rief er. »In unserem aufgeklärten, hypertechnisierten Zeitalter sprechen Sie von Zauberei, um einen nicht sofort durchschaubaren Vorgang zu erklären?«
    »Nun ja …«, machte Paczek zögernd. »Man sagt ja auch – äh – beispielsweise, daß jemand zauberhaft schön sei und …«
    »Sprechen Sie von mir, Bang-Bang?« fragte eine Stimme vom Antigravlift her.
    Ich drehte mich um und mußte grinsen. Dr. Wentworth Gunnison war weder zauberhaft noch sonstwie schön zu nennen. Der Feldlinienforscher stellte mit seinen ausgeprägten O-Beinen und abstehenden Ohren einen Anachronismus dar. Jede Korrektionsklinik hätte ihn nach seinen Wünschen verändern können, aber Gunnison zog es vor, so herumzulaufen, wie eine Laune der Natur ihn geschaffen hatte.
    Kase lachte. Es klang wie das Donnern einer Brandung bei Windstärke

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