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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Verteidigungsanlagen funktionsuntüchtig zu machen.
    Der Priester der Vorstufe schüttelte den Kopf, um die Benommenheit abzustreifen. Seit er aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht war, fühlte er sich wie ausgelaugt. Jede Überlegung mußte er mehrfach wiederholen, um keinen Fehler zu machen. Erst ganz allmählich klärte sich sein Verstand.
    Die Stimmen der Qual waren leiser geworden. Er hörte sie kaum noch.
    Samare schloß den Schaltschrank und hoffte, keiner der anderen Priester würde in den nächsten Stunden merken, weshalb die Computer versagten. Wenn sie herausfanden, daß er die wichtigsten Schaltstellen einfach unterbrochen und entscheidende Baustein-Einschübe herausgenommen hatte, würden sie ihren Zorn an ihm auslassen.
    Flüchtig kehrte er zum Haupteingang der Tempelzone zurück, von der aus der Angriff gegen das Kugelraumschiff geführt worden war. Die meisten Kampfpriester lagen noch betäubt auf dem Boden. Nur wenige hatten sich so weit erholt, daß sie aufrecht stehen konnten.
    Wiederum wunderte Samare sich, daß er diese Phase der Qual so gut überstanden hatte, ihm war, als besitze er jetzt eine Art geistigen Schirm, der ihn vor den rätselhaften Kräften schützte, die Asporc heimsuchten.
    Wie schon so häufig fragte er sich, woher diese geheimnisvollen Stimmen kamen, die alle Bewohner dieses Planeten folterten. Es mußte doch einen Grund für ihr Erscheinen geben.
    Alombo Troyd-Samare war ein gläubiger Mann, der seinen Beruf ernst nahm, sich zugleich aber auch eine bestimmte Distanz zu ihm bewahrt hatte. Vielleicht gehörte er gerade deshalb zu dem engen Kreis jener Priester, die damit rechnen konnten, von den Vier Leuchtenden als Nachfolger bestimmt zu werden. Samare bedauerte, daß er nicht schon jetzt mit höherer Gewalt ausgestattet war. Vielleicht hätte er dann mehr für sein Volk tun können. Zugleich wunderte er sich, daß die Vier Leuchtenden, die höchsten Priester von Asporc, den selbstmörderischen Abwehrkampf nicht verhindert hatten. Waren sie ebenso machtlos gegen die Stimmen der Qual wie die anderen?
    Er wandte sich ab und eilte zu einem Liftschacht. Eilig rief er der elektronischen Steuerung das angestrebte Ziel zu und stieg auf die Liftplatte, die sogleich in die Tiefe sank und wenig später weich von einem Luftpolster abgefangen wurde.
    Samare betrat eine Tunnelröhre, in der mehrere Schnellbahnzellen standen. Er wählte eine Ein-Mann-Kabine und stellte die Vorrangstufe am Programmcomputer ein. Das Induktionstriebwerk beschleunigte das Fahrzeug innerhalb weniger Sekunden auf eine Geschwindigkeit von fast dreihundert Stundenkilometern. Samare wurde tief in die Andruckpolster gepreßt. Er konnte sich kaum noch bewegen. Die Last wich erst von ihm, als der Torpedo mit konstanter Höchstgeschwindigkeit durch die Vakuumröhre jagte und den Meteor durchquerte.
    Samare preßte seine Hand auf den Kontrollhebel, um die negative Beschleunigungsphase bis zum letzten Augenblick hinauszögern zu können. Als die elektronische Sicherung einrastete, wurde er hart in die Gurte geschleudert. Obwohl er darauf vorbereitet gewesen war, schwanden ihm kurzzeitig die Sinne. Als er die Zielstation erreichte, konnte er jedoch sofort aus der Kabine springen und auf eine Fußgängerstraße überwechseln. Er rannte an einigen Priestern der Anfangsstufe vorbei, ohne auf sie zu achten. Sie standen noch unter der Schockwirkung der qualvollen Stimmen und schienen anzunehmen, daß er gekommen war, um ihnen zu helfen. Aber er ignorierte ihre verzweifelten Rufe. Er wußte, daß sie in Not waren und daß sie Hilfe benötigten, aber er konnte nichts für sie tun.
    Die mächtigen, metallbeschlagenen Schotte, die den Tempelbereich nach außen hin abschlossen, waren halb geöffnet. Von den tiefer gelegenen Waldzonen wälzte sich schwarzer Rauch herauf.
    Samare schaltete die Elektromotoren ein und fuhr die Schotte ganz auf. Ein Bild des Schreckens bot sich ihm. Das Vorland hatte sich in eine chaotische Szene verwandelt. Niemand unter den Priestern hatte sich vorher ausmalen können, wie die Atomwaffen auf die eigene Welt wirken würden.
    Der Priester trat auf die Felsen vor dem Eingang hinaus. Er fühlte Trauer. Er war einer der wenigen Asporcos gewesen, die sich gegen die Aufrüstung des Tempelbereiches gewehrt hatten. Leidenschaftlich hatte er dagegen gekämpft, daß schließlich sogar mit Atomsprengköpfen ausgestattete Raketen installiert wurden. Er hatte bisher keinen wirklichen Feind gesehen, der das Heiligtum

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