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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zuviel war geschehen, was sie sich nicht erklären konnten.
    »Erhebe dich, alter Arkonidenhäuptling!« riet ihm jemand mit heller Stimme. »Die Ruhepause ist vorbei. Jetzt heißt es wieder munter werden.«
    Atlan stöhnte. Seine Hände fühlten sich taub an, als er sie über das Gesicht legte und sich die Augen massieren wollte.
    »Nur keine Müdigkeit vortäuschen. Als Chef eines Einsatzkommandos sollte man Vorbild sein und nicht pausenlos träumen.«
    Der Arkonide öffnete die Augen. Vor ihm stand Gucky und grinste ihn übermütig an. Der Mausbiber schien durch nichts zu erschüttern zu sein. Als Atlan zögerte, stellte der Ilt ihn einfach telekinetisch auf die Füße.
    »Wir haben eine kleine Reise gemacht«, erklärte Gucky. »Sieh dich um, man hat uns direkt in die Gruselkammer geschickt. Na, wie gefällt dir das?«
    »Mir gefällt zunächst einmal, daß ich dich noch unter den Lebenden sehe, Knirps«, antwortete Atlan mühsam lächelnd. Er mußte sich an der Wand abstützen, weil er sich noch zu schwach fühlte. »Ich sah dich verschwinden.«
    »Jemand war so freundlich, mich hierherzubringen – nach Art der Fiktiv-Transmitter. Ich selbst habe nichts dazu getan.«
    Atlan schaltete den Sauerstoffgehalt der Atemluft in seinem Raumanzug etwas höher und führte sich gleichzeitig eine Konzentrattablette mit etwas Flüssigkeit zu. Jetzt erholte er sich noch schneller.
    Gucky hatte den Kugelhelm seines Raumanzuges geöffnet, schloß ihn jetzt jedoch gleich wieder.
    »Puh«, schnaufte er. »Verdammt heiß ist es hier.«
    Atlan sah sich um und sagte: »Dann wird man mich wohl auf die gleiche Weise hierhertransportiert haben. Ich dachte, Icho Tolot würde mich umrennen, aber ich habe wohl Glück gehabt. Ein Energiefeld hat mich rechtzeitig weggerissen.«
    »Wie nach einer Transition alten Stils«, fügte Gucky hinzu und kennzeichnete damit exakt, was Atlan empfand.
    Der Lordadmiral achtete jedoch nicht mehr auf den Ilt, sondern wandte seine ganze Aufmerksamkeit dem seltsamen Raum zu, in dem sie sich befanden. Gucky hatte nicht ganz unrecht gehabt, als er von einer Gruselkammer gesprochen hatte.
    Tatsächlich hatte man sie in ein Labyrinth befördert, das aus einer glasähnlichen, völlig farblosen Substanz bestand und aus unzähligen quadratischen Blöcken zusammengesetzt war. Jeder Baustein hatte eine Kantenlänge von annähernd einem Meter – und barg den Kopf eines Asporcos in sich. Noch jetzt sah es so aus, als ob sie lebten. Die beiden Augen schimmerten und glänzten in zahlreichen Farben und schienen von innen heraus zu leuchten.
    Auffallend war weiterhin, daß die beiden Kämme, die sich purpurrot von den Schläfen bis in den Nacken herabzogen, auch jetzt noch steil und scharf gezackt aufrecht standen. Atlan wußte mittlerweile, daß die Kämme äußerlicher Gradmesser der Erregung der Asporcos waren. Sie verfärbten sich grau und wurden schlaff, wenn die Asporcos emotional stark belastet wurden. Nasenschlitze und Mund waren fest geschlossen.
    Gucky sagte: »Ich habe einige tote Asporcos gesehen. Bei ihnen wurden die Kämme sofort grau und schlaff.«
    »Man wird sie präpariert haben«, entgegnete Atlan. Er drehte sich langsam um und versuchte, sich in dem verwirrenden Bau zu orientieren. Wohin er auch blickte, überall befanden sich Köpfe, die in transparente Blöcke eingegossen worden waren und so für alle Ewigkeit erhalten bleiben würden. Nichts würde sie verändern, solange diese seltsamen Grabkammern nicht geöffnet wurden.
    Atlan zählte sieben Kammern, die übereinandergestapelt worden waren. Dabei fiel ihm auf, daß die unteren Toten auf leicht spiegelnden Flächen ruhten, während bei den oberen keine Besonderheiten zu beobachten waren. Er vermutete, daß auf diese Weise der Rang der Verstorbenen unterstrichen werden sollte.
    »Die Metallspangen haben ihre Farbe nicht verändert«, sagte der Ilt.
    Atlan nickte. Er wäre überrascht gewesen, wenn es anders gewesen wäre.
    Alle Asporcos trugen ihre Spange noch. Das Metall glänzte auch jetzt noch türkisfarben.
    Der Arkonide sah zur Decke hinauf. Auch sie schimmerte in der gleichen Farbe.
    Vor etwa dreißig Stunden war das Metall noch stumpfgrau gewesen. Jetzt hatte sich das PEW-Metall des Meteors innerhalb von wenigen Stunden in die Endsubstanz umgeformt. Icho Tolot war der Ansicht, daß die ungewöhnlich intensiven Ausstrahlungen der Mutanten für die Substanzreaktion verantwortlich waren. Atlan fand, daß die Überlegungen des Haluters sehr

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