Silberband 066 - Kampf der Paramags
diamanthart.
Dennoch scharrten die sieben Asporcos in ihrer Besessenheit daran, versuchten, die Felsbrocken zu lösen und das wundersame Strahlungsmaterial freizulegen – bis ihre Hände blutig waren und der Schmerz ihnen qualvolle Schreie entlockte. Aber selbst dann ruhten sie noch nicht. Sie waren entschlossen, das PEW-Metall freizulegen und die wandelnden Götzen damit in den Bann zu schlagen.
Sie schlugen mit den Gelenkkugeln ihrer Arme gegen den Fels, traten mit den Beinen dagegen und rannten mit ihren Körpern dagegen an. Nichts, keine Macht dieses Universums konnte sie von ihrem Vorhaben abhalten – höchstens der Tod oder die totale Erschöpfung.
Plötzlich jedoch wich einer der Asporcos entsetzt zurück. Es war, als hätte der Schmerz seine Sinne geklärt, als hätte er die Unsinnigkeit seines selbstmörderischen Tuns erkannt. Es war jener Asporco, der einst von Betty Toufry beherrscht worden war.
»Aufhören!« schrie er. »Ihr bringt euch um, und dann werdet ihr nie das Tor zur Ewigkeit öffnen können.«
Zwei der Asporcos hielten tatsächlich für einen Moment inne. Sie blickten um sich und sahen die beiden Paramags, die auf ihren beiden Stummelbeinen, die steife Wirbelstütze hinter sich nachschleifend, auf die entgegengesetzte Felswand zurannten.
»Auf sie!« schrie der eine Asporco. »Wir werden sie den wandelnden Götzen opfern.«
Doch während er das noch sagte, löste sich der eine Paramag in Luft auf. Der andere erreichte kurz darauf eine PEW-haltige Bodenstelle und fädelte sich ein.
Es war jener Paramag, den Betty Toufry verlassen hatte, als sie in ihren Asporco übergewechselt war. Sie war es auch gewesen, die die anderen Asporcos aufgefordert hatte, mit dem Wahnsinn aufzuhören. Aber was war aus Tako Kakuta geworden, der mit ihr hierherteleportiert war?
»Tako!« rief sie Kakutas Asporco an, der gerade einen neuen Anlauf nahm, um gegen die PEW-haltige Felswand anzurennen.
»Wir werden die wandelnden Götzen zu strahlenden Standbildern machen!« rief Kakutas Asporco schrill.
Da wußte Betty, daß Kakuta seinen Asporco nicht übernommen hatte, sondern zurück in die Triebwerkshalle teleportiert war. Als der Asporco sich in Bewegung setzte, wurde er plötzlich von einer unsichtbaren Kraft aufgehalten und wenige Zentimeter über dem Boden in der Schwebe gehalten.
Ebenso erging es den anderen. Sie hingen von einem Augenblick zum andern in der Luft, schlugen verzweifelt um sich und schrien, konnten jedoch nichts an ihrer Lage ändern.
»Es mußte so kommen«, rief Betty anklagend. »Ihr habt mit eurem wahnsinnigen Tun die Mächte erzürnt, die euch bisher beschützten. Jetzt werden sie zur Strafe die Finsternis über euch schicken.«
Sie sagte das in der Hoffnung, daß Tako Kakuta mit ihren Kameraden hierherteleportierte und diese die Asporcos wieder übernehmen würden. Und sie hoffte, daß es bald soweit war, denn sie fühlte ihre telekinetischen Kräfte, mit denen sie die sechs Asporcos fesselte, langsam erlahmen.
Sie konzentrierte sich so auf ihre Aufgabe, daß sie nicht merkte, wie hinter ihr drei Paramags materialisierten, von denen einer wieder entstofflichte, während die anderen beiden sofort die Flucht ergriffen.
»Du kannst André und mich jetzt runterlassen«, sagte der Ishibashi-Asporco. Nachdem Betty diesem Wunsch erleichtert nachgekommen war, fügte der Suggestor hinzu: »Gib auch die restlichen frei, damit du dich erholen kannst. Ich werde sie so lange im Zaum halten, bis Tako die anderen herbeigeschafft hat.«
Erst als Betty ihre parapsychischen Kräfte zurückzog, merkte sie, wie erschöpft sie eigentlich war.
Tako Kakuta hatte Schwierigkeiten gehabt, seinen Asporco zu übernehmen, der während der Periode seiner Selbständigkeit offenbar ein ausgeprägtes Ich-Bewußtsein entwickelt hatte. Zum Teil hatte er wahrscheinlich auch, so wie die anderen Asporcos, psychische Kraft aus der suggestiven Mentalstrahlung des Paradox-I-Komplexes geschöpft. Aber nachdem der Suggestor Kitai Ishibashi etwas nachhalf, konnte Tako Kakuta seinen Asporcokörper fast mühelos übernehmen.
Ralf Martens Asporco war inzwischen aus der Bewußtlosigkeit erwacht, so daß die acht Mutanten ihre Erkundungsreise antreten konnten.
»Jetzt wissen wir, wofür das Tunnelsystem gebaut wurde«, meinte Kitai Ishibashi. »Es ist vor allem für die Roboter gedacht, die die Paratransdeformation nicht beherrschen.«
»Ist es nicht erstaunlich, daß wir gleich bei der ersten Begegnung mit
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