Silberband 066 - Kampf der Paramags
Zutritt hatten.
Dennoch drang Betty unter Mißachtung aller Warneinrichtungen vor. Und dann hatte sie ihr Ziel erreicht. Es war eine normale Polungsschleuse!
Nun verstand Betty überhaupt nichts mehr. Warum fädelte sich Tako Kakuta nicht einfach in sie ein, um in das vierdimensionale Kontinuum zurückzukehren?
Sie paratransdeformierte zum nächsten der von Tako Kakuta benutzten neunzehn Fixierungspunkte. Diesmal war sie nicht mehr überrascht, eine Austrittsschleuse vorzufinden, und sie nahm an, daß alle von Tako Kakuta angestrebten Punkte Polungsschleusen waren. Er versuchte verzweifelt, aus diesem Teufelskreis zu entkommen. Aber warum gelang ihm das nicht?
Sie entschloß sich zu warten, bis der Teleporter auf seiner Runde wieder hierherkam. Es dauerte nicht lange, da materialisierte er unweit von ihr.
Kakuta-Paramag stürzte sich auf die Austrittsschleuse, wurde jedoch von einer unsichtbaren Kraft zurückgeschleudert. Einen zweiten Versuch unternahm er erst gar nicht, sondern dachte bereits daran, zum nächsten Polungspunkt zu teleportieren und dort sein Glück zu versuchen …
»Tako!«
Kakuta-Paramag zog einige Schleifen, dann gewahrte er Toufry-Paramag.
»Betty!« rief der Teleporter überrascht. »Wie gelang es dir, zu mir vorzudringen?«
»Ganz einfach«, antwortete sie. »Ich habe die Warnsignale nicht beachtet. Aber was hält dich hier fest? Du teleportierst immer im Kreis. Warum brichst du nicht einfach hier aus?«
»Ich kann diesen Sektor nicht verlassen«, antwortete Tako Kakuta. »Der Paramag, den ich übernommen habe, war für Aufgaben im Bereich dieser neunzehn Polungsschleusen bestimmt. Die Benützung eines der Koordinierungspunkte, die in andere Gebiete führen, hätte unweigerlich zur körperlichen Auflösung geführt.«
»Und was hindert dich daran, eine der neunzehn Polungsschleusen zu benützen?« fragte Betty, obwohl sie die Antwort zu kennen glaubte.
»Du weißt, daß alle Paramags teilinfiziert sind«, antwortete Tako Kakuta. »Du hast auch gesehen, was mit jenen passiert, bei denen die Infektion in ein kritisches Stadium tritt – sie beherrschen die Paratransdeformation nicht mehr und können sich nicht in das PEW-Netz einfädeln. Meinen Paramagkörper erwischte die Krise während der Paratransdeformation, und der umgekehrte Effekt trat ein – ich kann die Polungsschleusen nicht zum Verlassen dieser Dimension benützen. Ich sitze fest, weil die Warnanlagen verhindern, daß Paramags in diesen Sektor vorstoßen, so daß ich nicht einmal in einen anderen Körper überwechseln kann. Irgendwann wird die Auflösung einsetzen …«
»Red keinen Unsinn!« unterbrach ihn Betty. »Warte hier!«
Sie fädelte in die Polungsschleuse ein und materialisierte auf einem bauchigen Auswuchs der Maschinenanlage – keine dreißig Meter von ihren sechs Kameraden entfernt.
»Kitai!« rief sie zu der Plattform hinauf. »Ist es dir möglich, einen Paramag dazu zu bringen, daß er diese Einpolungsschleuse hier benützt?«
Die Antwort des Suggestors fiel zufriedenstellend aus. Der Betty am nächsten stehende Paramag kam mit ungelenken Bewegungen heran, stürzte sich auf die gewölbte PEW-Fläche und entstofflichte.
Kurz darauf materialisierte er wieder. Doch war er nicht mehr derselbe, sondern hatte Tako Kakuta zu Gast in seinem Körper.
»Ich glaube, jetzt habe ich für einige Zeit genug von der Paratransdeformation«, sagte der Teleporter.
»Verdammt!« entfuhr es Toufry-Paramag. »Unsere Asporcos drehen vollkommen durch. Die bringen sich noch um!«
»Wenn du ihren Aufenthaltsort kennst, dann teleportiere ich mit dir hin«, bot Tako Kakuta ihr an.
»Ich fürchte, du bist zu schwach …«
»Keine Sorge, ich werde schon nicht schlappmachen.«
»Da ist die Halle der wandelnden Götzen!« rief der Asporco ehrfürchtig, in dessen Körper Tako Kakuta gewohnt hatte.
»Wir sind noch nicht am Ziel«, erwiderte Betty Toufrys Asporco. »Vor uns liegt noch ein langer Weg. Die Tore zur Ewigkeit sind weit!«
Die acht Asporcos hatten bereits eine Strecke von sechs Kilometern zurückgelegt. Nachdem sie von der dreihundert Meter hohen Maschinerie zum Boden des Gewölbes hinabgestiegen waren, hatten sie einen engen Tunnel gefunden, durch den sie schließlich in das große Verbindungsnetz gelangt waren.
Sie hatten sich keinen Augenblick lang Gedanken darüber zu machen brauchen, ob sie sich auf dem richtigen Weg befanden. Denn die hypnosuggestiven Paraimpulse, die von den sie umgebenden
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