Silberband 067 - Die Para-Bank
interessiert, und zweitens, weil er nur Auseinandersetzungen im Sinn hat.«
Er trat neben den vor ihm sitzenden Waringer und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Der Professor wird Sie noch einmal kurz über seine Pläne informieren.«
Wie immer, wenn er sich in den Mittelpunkt gerückt fühlte, reagierte Waringer mit Verlegenheit. Er räusperte sich durchdringend und starrte auf die Tischplatte vor sich, als wäre sie das einzig Interessante im gesamten Raum. Mit sanfter Stimme begann er zu sprechen.
»Wir wissen alle, daß die Bewußtseinsinhalte ein Domizil brauchen, in dem ihnen PEW-Metall zur Verfügung steht. Aus diesem Grund sollen sie in der Hauptsache in Wabe 1000 leben. Der zwölfhundert Meter durchmessende Körper wird ihr ständiger Wohnsitz sein. Wir wissen inzwischen, daß Wesen, die die Bewußtseinsinhalte in sich aufnehmen, die Fähigkeiten des übernommenen Mutanten erlangen. Ich stelle mir vor, daß später einmal bei Bedarf die entsprechenden Fähigkeiten von dieser Para-Bank abberufen werden können. Das Problem der PEW-Versorgung während der Übernahmezeitspanne muß selbstverständlich noch gelöst werden, obwohl jetzt schon feststeht, daß ausgeruhte Bewußtseinsinhalte ohne weiteres etliche Wochen im Körper eines Normalmenschen existieren können, ohne großen Schaden zu erleiden. Danach allerdings müssen sie sofort nach Wabe 1000 zurückgebracht werden.«
»Auch wenn die Para-Bank ihren Zweck nicht erfüllen sollte, müssen wir dafür sorgen, daß die Altmutanten einen Lebensraum bekommen«, fügte Rhodan hinzu. »Ich glaube jedoch, daß sich Waringers Plan verwirklichen läßt. Auch die Bewußtseinsinhalte gaben sich in telepathischen Gesprächen sehr optimistisch.«
Saedelaere wußte, daß sie auf jeden Fall Ribald Corello hatten, der die Bewußtseinsinhalte von der Para-Bank abberufen konnte. Die mentalen Impulse des Supermutanten entsprachen der Ausstrahlung des PEW-Metalls und konnten daher die Altmutanten ebenfalls am Leben erhalten.
Die Zukunft der Bewußtseinsinhalte schien unter diesen Umständen gesichert zu sein. Die Gefahr, daß sie absterben oder in den Hyperraum zurückkehren mußten, bestand nicht mehr.
Alaska Saedelaere folgte der nun beginnenden Diskussion nur mit halber Aufmerksamkeit. Ihn interessierten mehr die menschlichen Aspekte des Problems, denn in gewisser Weise fühlte er sich den Altmutanten verbunden. Auch er hatte unter den Folgen eines unheimlichen Zwischenfalls zu leiden. Sein Schicksal ähnelte sogar dem der Bewußtseinsinhalte. Sie besaßen keinen Körper, und er besaß kein Gesicht. Ebenso wie sie hatte er für diesen Verlust nur einen unzureichenden Ersatz gefunden.
Die Diskussion wurde mit der Anhörung Guckys beendet, der kurz zuvor mit den Bewußtseinsinhalten in telepathische Verbindung getreten war.
»Die Altmutanten sind mit unseren Plänen völlig einverstanden«, berichtete der Mausbiber. »Ich habe den Eindruck, daß sie endlich zur Ruhe kommen wollen und sich nach einem festen Platz sehnen.«
Diese Aussage gab den Ausschlag. »Wir brechen mit dem Tender in die Tolot-Ballung auf«, entschied Perry Rhodan.
Als DINO-386 aus dem Gebiet von Punkt Para hinausflog, folgte das schwarze, nur einhundert Meter durchmessende Schiff.
Der Flottentender hatte weitere 1.739 Lichtjahre zurückgelegt und befand sich mitten in der Tolot-Ballung. Seine Entfernung zum Paramag-Alpha-System betrug jetzt 6.739 Lichtjahre, das Solsystem war rund 40.200 Lichtjahre entfernt. Der relativ kurze Linearflug war vor wenigen Augenblicken unterbrochen worden. Auf den Bildschirmen leuchteten etwa eintausendfünfhundert Sterne, die zusammen elf Sternhaufen bildeten.
»Da ist er wieder!« rief Oberst Cono Matunari und deutete auf den Panoramabildschirm, auf dem das halutische Schiff wieder sichtbar geworden war.
Rhodan warf Tolot einen besorgten Blick zu. »Tondor Kerlak ist uns bis hierher gefolgt! Wenn sich seine Angriffslust auf Wabe 1000 konzentrieren sollte, müssen wir irgend etwas unternehmen.«
»Darüber bin ich mir im klaren«, sagte Tolot. »Aber die Tolot-Ballung gehört noch immer zum Einflußbereich meines Volkes. Es gibt keinen Grund, Tondor Kerlak von hier zu vertreiben, solange er sich vernünftig verhält.«
»Ich weiß nicht, ob es unter diesen Umständen überhaupt einen Sinn hat, Wild Man anzufliegen«, gab Atlan zu bedenken. »Da wir erneut mit dem Problem Kerlak konfrontiert werden, sollten wir es zunächst einmal lösen.«
»Und was
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