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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gehöre er nicht wirklich hierher. Als hätte sich die Welt plötzlich verändert, als sei sie ihm davongelaufen, während er draußen in der Nähe der Pluto-Bahn war und ein vielversprechendes Experiment fehlschlagen sah.
    Er schob die unfreundlichen Gedanken mit Gewalt beiseite und setzte sich hinter den Arbeitstisch. Ein Knopfdruck verband ihn mit dem Wachrobot, der anstelle der organischen Ordonnanz die Aufsicht über Rhodans offizielles Vorzimmer führte.
    »Ist Marschall Suing-Tho anwesend?« erkundigte sich der Großadministrator.
    »Affirmativ«, antwortete der Robot. »Er sitzt hier und wartet.«
    Rhodan warf einen Blick auf die Uhr. Es fehlten nur ein paar Minuten an fünfzehn Uhr. »Bitte den Herrn herein!« befahl Rhodan.
    Augenblicke später öffnete sich die Tür. Ein merkwürdig aufgeputztes Männchen betrat den Raum. Es war nicht viel über anderthalb Meter groß. Aus einem schmalen, faltigen Gesicht blitzten bewegliche schwarze Augen. Der spärliche Haaransatz verschwand unter einer himmelblauen phrygischen Mütze, deren Zipfel ihm nach vorne in die Stirn hing. Die Montur, die er trug, stellte offenbar eine Uniform dar, denn auf den Schultern der roten Jacke prangten riesige goldene Epauletten. Die enganliegenden Hosen, die die Dürrheit des Männchens noch unterstrichen, waren ebenso wie die Mütze von himmelblauer Farbe und steckten in einem Paar blitzblank polierter schwarzer Stiefel, die bis zu den Knien reichten.
    Die eigenartige Gestalt machte eine leichte Verbeugung und schnarrte mit hoher Stimme: »Marschall Khasim Suing-Tho, Exzellenz!«
    Rhodan wehrte ab. »Wir haben die Titel abgeschafft, lieber Marschall«, lächelte er. »Sie brauchen mich nicht Exzellenz zu nennen!«
    »Nein, ich!« protestierte das Männchen. »Ich bin Exzellenz!«
    »Ah so!« antwortete Rhodan überrascht und verbiß sich mit Mühe ein Lachen. »Bitte, Exzellenz, nehmen Sie hier Platz und berichten Sie mir von Ihrem Plan zur Befriedung von Passa.«
    Suing-Tho ließ sich in einen der Sessel der Konferenzecke fallen. Rhodans engste Vertraute waren allesamt von terranischer Normalgröße. In der Tiefe des auf ihre Gestalten zugeschnittenen Sessels drohte Seine Exzellenz zu versinken.
    »Mein Plan ist einzigartig«, krähte Suing-Tho, der anscheinend Bescheidenheit nicht zu den erstrebenswerten Charaktereigenschaften zählte. »In Shaandoong spricht man von meiner Genialität.« Er machte eine wegwerfende Handbewegung, während Rhodan sich erinnerte, daß Shaandoong die Hauptstadt des gleichnamigen Planetenreiches war, dem Suing-Tho diente. »Aber das tut ja nichts zur Sache. Hauptsache, ich kann die Regierung des Imperiums dazu überreden, daß sie mit uns gemeinsame Sache macht.«
    »Dazu müßte ich Ihren Plan erst hören«, wich Rhodan aus.
    »Das schon«, ereiferte sich das Männchen. »Aber zunächst einmal die Schilderung der Sachlage.«
    Rhodan wies ihn darauf hin, daß die Regierung des Solaren Imperiums über die politische Sachlage in der Passa-Gegend jederzeit bestens informiert sei; aber wenn Suing-Tho sich einmal vorgenommen hatte zu reden, dann brachte ihn so schnell niemand wieder davon ab. Er schilderte, daß sich auf Passa, wo nach wie vor nur eine kleine terranische Handelsniederlassung existierte und im übrigen die lurchähnlichen Eingeborenen, Evergreens genannt, schalteten und walteten, ein von Springern und Aras bemannter Geheimstützpunkt gebildet habe.
    Wie in vergangenen Jahrhunderten war es den galaktischen Händlern und Medizinern in erster Linie um ein Monopol in Evergreen-Häuten zu tun. Die Eingeborenen häuteten sich nämlich in regelmäßigen Abständen – etwa so wie irdische Schlangen –, und die abgefallene Haut ließ sich zu anderweitig nicht erhaltbaren, hochwirksamen biochemischen Substanzen umarbeiten. Passa gehörte zwar zum Solaren Imperium, jedoch lag es unmittelbar an der Grenze, und aus Rücksicht auf die Eingeborenen hatte man von seiten Terrania Citys aus darauf verzichtet, auf Passa einen Flottenstützpunkt einzurichten. Daher walteten, wie Suing-Tho berichtete, die Springer und Aras nach eigenem Belieben. Es sei angeblich schon zu Verstößen gegen die terranische Handelsniederlassung gekommen.
    Wie schon mehrmals in der Vergangenheit müsse man auch heute wieder annehmen, daß die Springer und Aras die Terraner ganz von Passa vertreiben wollten. Sollte ihnen dies gelingen, so betrachtete sich das unabhängige Shaandoong als gefährdet. Allein sei es nicht in der Lage,

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