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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schuß, den Rhodan II abfeuerte, verfehlte sein Ziel. Rhodan II spürte, daß er am ganzen Körper zitterte. Niemals zuvor in seinem Leben hatte er sich in einem derartigen psychischen Zustand befunden. Alles erschien ihm wie ein wilder, schrecklicher Traum. In Gedankenfetzen zogen Episoden aus seinem Leben an ihm vorüber. Die Ereignisse wirbelten an ihm vorbei wie ein reißender Strom.
    Er starrte in die Halle hinab, konnte aber den anderen Rhodan nicht sehen. Der Gegner hatte sich irgendwo in Deckung gebracht.
    »Wo bist du, Bruder?« krächzte Rhodan II. »Komm heraus, es hat keinen Sinn mehr!« Er lachte gellend und feuerte ungezielte Schüsse in die Transmitterhalle ab. Mit einem grellen Lichtblitz detonierte die Schaltanlage.
    Rhodan II stieß einen Triumphschrei aus. »Es ist aus!« rief er. »Endgültig aus. Du kannst nicht mehr durch den Transmitter zum Stützpunkt gelangen, Bruder.«
    Weitere Explosionen erfolgten. Aus den Säulen des Transmitters schossen weißblaue Stichflammen.
    Rhodan II feuerte blindlings weiter. Er hoffte, daß der andere in diesem Chaos die Nerven verlor.
    Die gesamte Halle wurde jetzt erschüttert. Die Vibrationen erreichten sogar das Dach. Rhodan II ließ sich abwärts gleiten und rutschte zur Schleusenöffnung hinab. Eine Dampfsäule kam aus dem Eingang und verpuffte im Vakuum.
    »Bruder!« schrie Rhodan II. »Ich warte auf dich!«
    Er hielt die Waffe schußbereit. Drinnen in der Halle fand jetzt eine Serie von Explosionen statt. Die gesamte Anlage war vom Untergang bedroht.
    Rhodan II schaltete sein Flugaggregat ein und hob vom Dach ab. Er schwebte jetzt hoch über dem Eingang.
    Früher oder später mußte Rhodan I herauskommen. In der Halle konnte er nicht bleiben.
    Wieder quoll Qualm aus der Schleuse. Rhodan II glaubte, eine rennende Gestalt zu erkennen, und eröffnete das Feuer.
    Die Schüsse wurden sofort erwidert. Rhodan II spürte, daß sein Rückentornister getroffen wurde. Er konnte sich nicht mehr in dieser Höhe halten.
    Er sah seinen Doppelgänger auf die andere Seite der Kuppel laufen. Diesmal konnte er nicht schießen, denn er mußte seinen Sturz abfangen. Sein Flugaggregat war zerstört.
    Rhodan II zog die Beine an und landete auf dem Eis. Er ließ sich abrollen und kam sofort wieder auf die Füße. Prüfend sog er die Luft ein. Wenigstens konnte er noch atmen. Die Sauerstoffanlage schien unbeschädigt zu sein.
    Er rannte los. Auf keinen Fall durfte er warten, bis der andere etwas merkte. Wenn Rhodan I über die Unbeweglichkeit des Diktators informiert war, würde er sofort einen Durchbruch zum eigentlichen Stützpunkt versuchen.
    »Ich komme, Bruder!« rief Rhodan II.
    In diesem Augenblick erfolgte innerhalb der Transmitterstation eine gewaltige Explosion. Das Kuppeldach zerbarst und fiel in sich zusammen. Überall zuckten blaue Überschlagblitze hoch. Trümmer wurden hochgeschleudert und fielen wieder herab.
    Rhodan II warf sich zu Boden. Seine Blicke suchten nach einer Deckung. Er entdeckte eine Bodensenke und rollte sich blitzschnell hinein. Im Augenblick konnte er nichts unternehmen. Es beruhigte ihn, daß auch der andere zum Abwarten verurteilt war.
    Station Wasserball war noch knapp elf Kilometer entfernt. Eine lächerliche Entfernung, wenn man überlegte, daß sie beide achttausend Kilometer überwunden hatten, um sich hier in Sicherheit zu bringen.
    Aber angesichts der Tatsache, daß sein Flugaggregat ausgefallen war, erschienen Rhodan II die elf Kilometer unüberwindlich.
    Ein Splitter war in Rhodans Flugaggregat eingeschlagen und hatte die Energiezufuhr durchbohrt. Es erschien dem Terraner wie ein Wunder, daß dabei die Lufterneuerungsanlage nicht beschädigt worden war.
    Rhodan I lag hinter einem Felsen und wartete, daß der Trümmerregen aufhören würde. Sein Widersacher befand sich auf der anderen Seite der Kuppel – und er hatte vermutlich ein intaktes Flugaggregat.
    Das bedeutete, daß Rhodan I ihn nicht aus den Augen verlieren durfte. Sobald er Rhodan II eine Gelegenheit zur Flucht ließ, war alles verloren.
    Er kroch aus der Deckung und richtet sich vorsichtig auf. Wahrscheinlich hatte auch sein Doppelgänger vor den Folgen der schweren Explosion Schutz gesucht. Doch nun konnten sie den Kampf fortsetzen.
    Rhodan I näherte sich langsam den Trümmern der Transmitterstation. Hinter einer Stahlwand, die völlig ausgeglüht war und sich tief ins Eis gebohrt hatte, blieb er stehen.
    Er fühlte sich wie betäubt. Immer wieder zwang er sich zu

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