Silberband 068 - Anti-Universum
Anführer der Menschheit und der Parallel-Menschheit stellvertretend für ihre Völker. Doch auf der Eiswelt gab es im Kampfgebiet keine Dunkelheit. Die beiden Männer dachten auch nicht daran, sich irgendwo zu verkriechen. Sie mußten eine Entscheidung herbeiführen.
Der Arkonide ahnte, daß er nicht mehr in diesen Kampf eingreifen konnte.
Er hätte auch damit gezögert, wenn er eine Gelegenheit dazu bekommen würde. Dies war Rhodans Kampf.
ES hatte keinen Zweifel daran gelassen, daß Rhodan I den Diktator von der Parallel-Erde besiegen mußte, wenn die MARCO POLO mit ihrer Besatzung in ihr Heimatkontinuum zurückkehren sollte.
Das Gespräch zwischen den beiden Rhodans war verstummt. Atlan ahnte, was das bedeutete.
Großadministrator I und Großadministrator II waren am Ziel angekommen. Jetzt ging es um Leben oder Tod.
Als sich Rhodan I noch einmal umdrehte, entdeckte er Rhodan II schräg hinter sich. Der Abstand zwischen ihnen betrug jetzt vielleicht zwölfhundert Meter. Rhodan flog mit Höchstgeschwindigkeit auf die Kuppel zu.
Das Gebäude, in dem der Kleintransmitter untergebracht war, durchmaß etwa achtzig Meter und war zehn Meter hoch. Es gab nur einen Eingang, eine drei Meter hohe und zwei Meter breite Schleuse.
Rhodan konnte diese Schleuse nicht sehen, sie lag auf der anderen Seite der Kuppel.
Obwohl sich jetzt alles in Sekundenschnelle abspielte, erschienen Rhodan die Bewegungen zeitlupenhaft. Er hatte das Gefühl, durch eine zähflüssige Masse zu fliegen, in der sich alles nur mit quälender Langsamkeit abspielte. Ein zweiter Effekt in dieser Situation war, daß er alles mit übergroßer Deutlichkeit vor sich sah. Die Stahlkuppel reflektierte das Sonnenlicht so stark, daß es Rhodans Augen weh tat.
Wieder sah Rhodan sich nach seinem Gegner um. Rhodan II war noch am Ende der Ebene, er raste in einer Höhe von fünfzig Metern über das Eis.
Rhodan I verlangsamte seinen Flug. Er schwebte über die Kuppel hinweg, so dicht, daß er das Dach fast streifte. Schon im Flug drehte er sich. Das Land versank hinter der Kuppel. Auch der Verfolger war jetzt nicht mehr zu sehen.
Breitbeinig setzte Rhodan I vor der Schleuse auf. Mit zwei Schritten hatte er den Eingang erreicht. Nun kam es auf jeden Handgriff an.
Die äußere Schleusentür glitt auf. Rhodan trat in die Kammer. Er nahm sich nicht die Zeit, die äußere Tür wieder zu schließen.
Da er einen Schutzanzug mit einem kompletten Versorgungssystem trug, war er nicht gezwungen, den Druckausgleich wiederherzustellen.
Die innere Schleusentür öffnete sich. Ohne zu zögern, stürmte Rhodan ins Innere der Kuppel.
Der Kleintransmitter stand auf einem Podest genau in der Mitte des Raumes. Ein paar Schritte davon entfernt befanden sich die Schaltanlagen. Rhodan rannte darauf zu.
Jetzt, so rechnete er sich aus, hatte der andere Rhodan die Kuppel erreicht. Jeden Augenblick mußte der Diktator im Eingang erscheinen.
Rhodan stand mit dem Rücken zu den Kontrollen. Während er die ersten Schaltungen vornahm, beobachtete er den Eingang. Doch Rhodan II tauchte nicht auf.
Unwillkürlich zögerte Perry. Was war geschehen?
Dann glitten seine Hände wieder über die Kontrollen. Jeder Zeitgewinn konnte ihm nur recht sein.
Da fiel etwas von der Decke herab. Es landete ein paar Meter von Rhodan entfernt am Boden und zerplatzte. Es war flüssiges Metall.
In diesem Augenblick begriff Perry, wo sein Gegner war. Rhodan II stand oben auf dem Kuppeldach und brannte mit seiner Waffe ein Loch in den Stahl.
Die Angst, ein paar Sekunden zu spät zu kommen, lähmte ihn fast. Er stand breitbeinig auf dem Kuppeldach und feuerte pausenlos auf die winzige Öffnung, die vor wenigen Augenblicken entstanden war. Rhodan II mußte sich auf die Unterlippe beißen, um nicht laut loszuschreien. Irgendwo unter ihm stand der andere. Vermutlich manipulierte er bereits die Transmitterkontrollen.
Nur noch ein paar Augenblicke, und …
Das Loch im Dach war jetzt so groß wie eine Handfläche.
Rhodan II warf sich auf den Bauch. Er schob sein Gesicht über die gewaltsam geschaffene Öffnung und blickte in die Halle hinab. Er sah seinen Doppelgänger in der Nähe des Transmitters stehen.
Die Erleichterung, daß Rhodan I noch nicht durch den Transmitter gegangen war, ließ den Diktator aufstöhnen. Er rutschte ein Stück zur Seite und schob einen Arm mit der Waffe in die Öffnung.
In diesem Augenblick sah Rhodan I zu ihm hoch. Mit einem Sprung brachte er sich aus dem Schußfeld.
Der
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