Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs
vorbereitet in den Versuch gehen.«
»Auch das ist klar«, antwortete Heltamosch. »Ich verstehe aber immer noch nicht, was Sie damit sagen wollen, Rhodan.«
»Die Konsequenz liegt auf der Hand, Heltamosch. Ich möchte Doynschto entführen, die entsprechenden Maschinen mitnehmen und auf eine Ihrer Welten bringen lassen. Dort könnten wir in aller Ruhe arbeiten, ohne ständig unnötigen Gefahren ausgesetzt zu sein.«
Der mächtige Mann in der Naupaumschen Galaxis schlürfte die blaue Flüssigkeit aus dem Krug. Fragend blickte er Rhodan an.
»Wissen Sie denn nicht, daß diese Experimente, ebenso wie die Gehirntransplantationen nach dem PGT-Verfahren, nur auf Yaanzar stattfinden können?«
Rhodan runzelte die Stirn. »Natürlich bin ich darüber informiert«, entgegnete er zögernd. »Das kann man aber doch relativ leicht ändern, wenn man entschlossen genug vorgeht.«
Heltamosch lächelte. »Ich weiß, Sie sind der Mann, der eine derartige Aktion erfolgreich durchführen könnte – wenn sie Sinn hätte.«
»Was wollen Sie damit sagen?« fragte Rhodan betroffen.
Er ahnte, daß Heltamosch ihm etwas mitzuteilen hatte, was seine gesamten Pläne über den Haufen warf. Er spürte förmlich, daß er sich etwas vorgenommen hatte, was nicht durchführbar war – aber er wollte es noch nicht wahrhaben. Er sträubte sich gegen das endgültige Nein.
»Ist es richtig, daß die Wissenschaftler von Yaanzar über Erkenntnisse und Techniken verfügen, die sie bisher den anderen Völkern dieser Galaxis vorenthalten konnten?«
»Das ist richtig und auch wieder nicht, Rhodan. Glauben Sie wirklich, daß es in unserer Zeit möglich wäre, ein so ungeheuer wichtiges Wissen über Jahrhunderte hinweg vor anderen Völkern geheimzuhalten? Die Gehirntransplantationen sind ein gigantisches Geschäft für die Wissenschaftler von Yaanzar und für viele andere auf diesem Planeten auch. Glauben Sie nicht, daß unendlich viele Völker neiderfüllt nach Yaanzar blicken und sich wünschen, ein solches Geschäft übernehmen zu können?«
»Ich habe damit gerechnet, daß es so ist.«
»Fast jeder einigermaßen bemittelte Staat hat seine Agenten zu diesem Transplantationsplaneten geschickt und sie auf das Geheimnis angesetzt.«
»Und dennoch ist es nicht gelungen, es zu lüften? Das glaube ich nicht.«
Heltamosch lächelte. »Sie haben recht. In der Vergangenheit haben sich viele Politiker und Wissenschaftler von Yaanzar als bestechlich erwiesen. Mein Geheimdienst und mehrere andere auch haben die gesamte Transplantationstechnik und alle damit zusammenhängenden Maschinen erkundet und nachgebaut.« Er machte eine kleine Pause und blickte Rhodan bedeutungsvoll an. »Das wirkliche und entscheidende Geheimnis der Yaanztroner liegt woanders! Es sind nicht ihre Maschinen, und es ist auch nicht das Wissen, das schließlich jede andere Intelligenz früher oder später erlernen könnte.«
»Was ist es dann, Heltamosch? Spannen Sie mich nicht länger auf die Folter!«
»Die gesamte Apparatur funktioniert nur auf Yaanzar. Wirklich. Es geht nur auf diesem Planeten. Verstehen Sie? Es ist noch ein kleiner Trick dabei, und der liegt in der komplizierten, sechsdimensionalen Gravitationskonstante des Planeten begründet. Das ist etwas, das man nirgendwo in der Galaxis und auf keinem Planeten nachahmen kann. Das ist yaanzarspezifisch, wenn ich es einmal so nennen darf.«
Rhodan lehnte sich in seinem Sessel zurück. Für einen kurzen Moment schloß er die Augen. So etwas Ähnliches hatte er befürchtet.
»Die Gravitationskonstante ist ein absolut perfekter Nachahmungsschutz für die Yaanztroner«, sagte Rhodan endlich. »Einen besseren Schutz hätte die Natur ihnen nicht schenken können.«
»Jetzt werden Sie verstehen können, weshalb sie sich so sicher fühlen auf ihrem Planeten. Sie wissen, daß sie ihre Vormachtstellung für alle Zeiten behalten werden – es sei denn, daß sich die Suche nach dem ewigen Leben einmal in der gesamten Galaxis verlieren sollte. Damit ist jedoch nicht zu rechnen.«
»Hat es keine Kriege um diesen Planeten gegeben?«
»Einige unbedeutende Zwischenfälle. Man kann sie nicht Krieg nennen. Die Völker der Galaxis haben sich sofort auf die Seite der Yaanztroner gestellt, wenn es zu Auseinandersetzungen kam, denn alle fürchteten, die Chance auf ein längeres Leben zu verspielen, wenn Yaanzar unterging.«
Wieder trank er ein wenig.
»Die Yaanztroner waren zeitweilig sogar so raffiniert, die Transplantationstechnik zu
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