Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs
hatte.
»Durch das GOK wird die Situation natürlich erheblich erschwert«, sagte Heltamosch nachdenklich.
»Wenn nicht geradezu unmöglich gemacht.«
»Das sagen Sie, Poyferto?« fragte Heltamosch überrascht. Betroffen blickte er den Chef der örtlichen VASGA an. »Das kann nicht Ihr Ernst sein.«
Rhodan beobachtete Poyferto. Er schätzte ihn als einen Mann ein, der keine leichtfertigen Behauptungen aufstellte.
»Es ist meine Pflicht, Sie auf Schwierigkeiten hinzuweisen, die nun einmal bestehen«, sagte Poyferto. »Das Geheime Organ-Kommando scheint darauf zu warten, daß etwas mit Doynschto geschieht. Es scheint zu ahnen, daß er noch nicht aus dem Spiel ist, ohne sich darüber klar zu sein, um welches Spiel es sich hier eigentlich handelt.«
Heltamosch zeigte ein feines Lächeln. »Schwierigkeiten sind dazu da, überwunden zu werden.«
»Warum muß es Doynschto der Sanfte, sein?« fragte der Geheimdienstler. »Es gibt viele Transplantatoren auf Yaanzar. Warum er?«
»Wenn es wirklich so wäre, hätten wir erheblich weniger Probleme«, erwiderte Rhodan.
»Nur Doynschto ist in der Lage, die Experimente durchzuführen, die wir planen«, fügte Heltamosch hinzu.
»Dann bietet sich Tekmahlschee, der Verräter, an«, sagte Poyferto. »Er muß von der Bildfläche verschwinden. Für ihn müssen wir Doynschto einsetzen.«
»Ihm darf nichts passieren«, sagte Rhodan. »Wir müssen ihn verhaften und dann irgendwo gefangenhalten, aber er muß greifbar bleiben.«
Sie glitten in einem Schacht nach oben, nachdem sie mit der planetenumspannenden Rohrbahn bis in die unmittelbare Nachbarschaft der Transplantationsklinik gelangt waren. Poyferto hatte nur einen weiteren VASGA-Mann mitgenommen, Rhodan aber zugleich darüber informiert, daß noch siebenundvierzig weitere Agenten um die Klinik Tekmahlschees zusammengezogen wurden.
In einem ovalen Verteiler kamen sie heraus. Rhodan ließ Alysch, den Begleiter Poyfertos, vorangehen. Über seinen Kopf hinweg beobachtete er das Gewimmel in der Halle. Aus zahlreichen Liftkabinen drängten sich die Yaanztroner heraus, während andere sich ihnen ungeduldig entgegenschoben und sie so behinderten. Dabei nahm kaum jemand Rücksicht auf den anderen. Jeder schien zu fürchten, daß sich die Lifttüren schließen würden, bevor er sie passiert hatte. War es den Fahrgästen dann gelungen, die Trauben vor den Schächten zu durchbrechen, dann rannten sie kreuz und quer durch das Oval zu anderen Kabinen hinüber, mit denen sie weiterfahren wollten.
Poyferto und Alysch stürzten sich mit der gleichen Nervosität in den Trubel. Sie zerrten Rhodan mit sich.
»Sie dürfen sich hier nicht ruhig verhalten«, flüsterte der VASGA-Chef ihm zu. »Wir würden sofort auffallen. Sehen Sie den rot gekleideten Mann mit den Federn auf dem Kopf dort drüben?«
Rhodan nickte. »Was ist mit ihm?« fragte er, während er einen allzu eiligen Fahrgast gegen sich prallen ließ und dann zur Seite wegschob.
»Er gehört zum GOK«, entgegnete Poyferto. Er stieß eine Frau gegen die Wand und ging an ihr vorbei in die Liftkabine. Alysch stellte sich ihr in den Weg und ließ Rhodan vorbei. Erst danach erlaubte er ihr, den Lift ebenfalls zu betreten. Sie fügte sich ohne Protest und schien sich noch nicht einmal über ihn zu ärgern.
Die Türen glitten zu. Der Liftkorb stieg nach oben. Als er hielt und die Türen sich wieder öffneten, kamen sie in eine Halle, die nur noch geringfügig frequentiert wurde.
Auf einer Tafel las Rhodan die Zahl 500. Sie zeigte an, daß sie sich der Planetenoberfläche bereits sehr stark genähert hatten.
Poyferto deutete auf eine elegant gekleidete Frau, die auf einen wartenden Lift zu tänzelte. »GOK«, sagte er knapp. »Ich hoffe sehr, daß man nicht auf uns aufmerksam geworden ist.«
Sie bestiegen einen weiteren Lift, der sie bis unter den freien Himmel transportierte. Poyferto wirkte beruhigt, als er nur zwei Yaanztroner am Ausgang dieses Schachtes bemerkte. Er winkte Rhodan zu.
»Alles in Ordnung«, sagte er.
Sie traten durch eine Energieschleuse. Rhodan blickte sich um. In der Dunkelheit konnte er nicht sehr viel erkennen, zumal hoch aufragende Häuser ihm die Sicht versperrten.
»Wir sind jetzt in der Zone der Privilegierten«, sagte Poyferto. »Sie dürfen unter dem natürlichen Himmel leben und eine Luft atmen, die nicht von chemischen und pharmakologischen Substanzen durchtränkt ist.«
Sie eilten einen betonierten Weg entlang und erreichten die Ecke eines
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