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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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echten Hactschyten gleicht.«
    Perry schluckte vernehmbar. Wieder einmal wurde ihm klar, daß die Mentalität der Intelligenzwesen in der Galaxis Naupaum sich in einigen Dingen von der terranischen Mentalität des fünfunddreißigsten Jahrhunderts unterschied.
    Nicht, daß Menschen der Erde oder anderer Planeten des Solaren Imperiums grundsätzlich besser oder schlechter gewesen wären als die Intelligenzen Naupaums, aber Heltamosch schien die Opferung eines Unschuldigen als völlig selbstverständlich anzusehen.
    »Das wäre mit meinen ethischen Prinzipien nicht vereinbar, Mato Pravt«, sagte der Terraner fest. »Ich erkenne die Mentalität der naupaumschen Intelligenzen zwar als eine Realität des Lebens in dieser Galaxis an; das bedeutet aber nicht, daß ich etwas, das bei meinem Volk nach Recht und Gesetz als Mord gilt, befürworten werde. Ich halte nach wie vor die Verwendung eines Robotkörpers für die beste Lösung.«
    »Sie irren sich, Großadministrator«, widersprach Heltamosch. »So stark, wie Sie denken, unterscheidet sich unsere Mentalität nicht von der Ihren. Nicht ein Unschuldiger soll geopfert, sondern ein Ceynach-Verbrecher soll hingerichtet werden.
    Im Palast-Gefängnis befinden sich zur Zeit insgesamt siebzehn solcher Verbrecher, die bereits durch das Gericht des Raytschas zum Tod verurteilt wurden. Einer von ihnen hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Hactschyten. Er kann von den Maskentechnikern sehr schnell vorbereitet werden.«
    »Eine Hinrichtung ist etwas anderes als eine stundenlange Hetzjagd, an deren Ende der sichere Tod steht«, widersprach Rhodan. »Obwohl ich ein Gegner der Todesstrafe bin. Aber ich möchte nicht schuld daran sein, daß ein intelligentes Lebewesen vorsätzlich zu Tode gehetzt wird. Lieber gehe ich das Risiko ein, die Oppositionsparteien vermuten zu lassen, daß Hactschyten nicht tot ist, sondern daß sein Gehirn nur in einen anderen Körper verpflanzt wurde.«
    »Dieses Risiko würden nicht Sie eingehen, sondern wir«, entgegnete Heltamosch in kühl abweisendem Ton. »Für den Raytscha und mich, als seinen Nachfolger, würden sich sehr unangenehme politische Verwicklungen ergeben. Es tut mir leid, ich kann und darf Ihnen bei diesem Teil des Gesamtplans kein Mitentscheidungsrecht zubilligen. Ich hoffe, Sie verstehen das, Großadministrator.«
    Perry verstand. Er war sich auch bewußt, daß Hactschyten offiziell sterben mußte, wenn er – in einem anderen Körper – seine Bewegungsfreiheit wiedererlangen wollte.
    Dennoch versuchte er noch einmal, Heltamosch von seinem Vorhaben abzubringen, das gegen seine ethischen Prinzipien verstieß.
    »Es muß einen anderen Weg geben, Mato Pravt«, wandte er ein – und erkannte gleichzeitig, daß hinter seinem Einwand keine Überzeugungskraft steckte, weil ihm bereits klar war, daß der Duynter sich nicht mehr umstimmen lassen würde.
    »Es gibt keinen anderen Weg«, sagte Heltamosch.
    Er trat zum nächsten Bildsprechgerät und erteilte den Befehl, den Häftling Kanykosch in seinen Kommandoraum zu bringen. Danach wandte er sich wieder dem Terraner zu.
    Versöhnlich sagte er: »Ich möchte, daß wir Freunde bleiben, Großadministrator. Deshalb werde ich alles tun, um Ihnen zu beweisen, daß ich kein bedauernswertes Opfer gegen seinen Willen zum Objekt einer gnadenlosen Hetzjagd mache. Der Häftling Kanykosch ist ein Yaanztroner, dem die Entführung von einundachtzig Gehirnen intelligenter Lebewesen und deren mißbräuchliche Verwendung nachgewiesen werden konnten. Er hat damit nach unseren Gesetzen den einundachtzigfachen Tod verdient.«
    Rhodan vermochte darauf nichts zu erwidern. In ihm kämpften widersprüchliche Gefühle miteinander. Er wußte aus eigener bitterer Erfahrung, welch abscheuliches Verbrechen der Diebstahl eines lebenden, bewußt denkenden Gehirns war. Den oder die Schuldigen an der Entführung seines eigenen Gehirns würde er kompromißlos bekämpfen. Aber die Hetzjagd auf einen Wehrlosen war für ihn eine ganz andere Sache.
    Beide Männer schwiegen, bis zwei Schwerbewaffnete einen Gefangenen in Heltamoschs Kommandoraum führten. Der Gefangene war ein hochgewachsener Yaanztroner. Sein Körperbau glich weitgehend dem von Hactschyten, nur die Gesichtszüge waren anders. Aber solche kleinen Unterschiede stellten für erfahrene Maskentechniker keine Schwierigkeit dar.
    »Halt!« befahl Heltamosch, als der Gefangene bis auf vier Meter an ihn herangekommen war.
    Die Wachen hielten den Gefangenen fest.
    »Wie heißt

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