Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit
Kettenfahrzeuge auf dem Belag der Gleiterpisten. Die Männer dieses verwünschten Akolte-Tun räumten auf. Es war die Stunde, in der die Partei der Extremisten aufhörte zu existieren. Maytschetan keuchte auf, als er hinter sich schnelle Schritte hörte. Er griff in sein Gewand und holte die Waffe heraus, entsicherte sie. Wurde er verfolgt? Schon hier?
»Längeres Denken erspart mühevolles Suchen«, sagte Perry Rhodan und betrachtete die Umgebung der Gleiterpiste, als könne er dort Maytschetan sehen. Die Stimme Gayt-Coors kam aus dem Lautsprecher am Armaturenbrett. Der Pilot ließ sich nicht ablenken, steuerte die Maschine nach rechts und donnerte zwischen engen Hausmauern, entlang an Reihen aus winzigen Terrassen und vielen Fenstern aufwärts. Sie fuhren in die Richtung auf Maytschetans Büro.
»Aber da wir alle denken, daß Maytschetan in sein Haus zu flüchten versucht beziehungsweise längst dort ist, wird er genau das Gegenteil tun!« sagte der Petraczer.
Zeno meldete sich aus einem anderen Gleiter: »Das wiederum erinnert mich an ein beliebtes Denkspiel aus meiner Heimat. Gerade weil Maytschetan klug genug ist, diese Überlegung ebenfalls anzustellen, wird er in der Nähe seines Hauses und des Parteibüros zu finden sein. Mit einiger Sicherheit wird er die Speicher seiner Rechenmaschinen und die Unterlagen über seine verbrecherische Partei vernichten.«
»Das ist eine wichtige Überlegung. Ich habe aus diesem Grund bereits fünfzig Männer auf den Weg geschickt. Sie haben den Park und das Haus umstellt!« rief Akolte-Tun aus dem Fahrzeug, das am weitesten vorn war.
»Sehr klug, Tun!« sagte Heltamosch.
Sie kämmten das Gelände zwischen dem Sender und dem Haus des Maytschetan ab. Die Entschlossenheit Heltamoschs und seiner Freunde wurde von der Ortskenntnis der anderen Männer unterstützt.
»Außerdem glaube ich«, fuhr Rhodan fort, dessen hervorragendes Gedächtnis ständig neue Überlegungen produzierte, »daß Maytschetan in einer Villa garantiert eine Möglichkeit verborgen hält, sich ohne Spuren abzusetzen. Ich denke an einen Transmitter oder dergleichen.«
Wütend kommentierte Heltamosch, dessen Gleiter auf einer anderen Spur durch die Stadt raste und suchte: »Daran denke ich schon die ganze Zeit!«
Undeutlich nahmen sie wahr, daß inzwischen eingetreten war, was sie provoziert hatten: Die Geisterbild-Flotte aus Catron war eingetroffen und verbreitete Neugierde und Überraschung unter den Einwohnern dieses Planetensystems und der Galaxis Naupaum. Das aber hielt sie nicht von der erbitterten Suche nach Maytschetan ab.
Die Gleiter sausten entlang einem breiten Streifen durch die Stadt. Jeder der Insassen würde Maytschetan auf den ersten Blick erkennen. Es eilte, denn sie waren überzeugt, daß sich der gerissene Führer der militanten Opposition etwas einfallen lassen würde. Und Heltamosch bestand darauf, daß Maytschetan einer ordentlichen Gerichtsverhandlung zugeführt werden mußte.
Zwischen den Fahrzeugen fand nur wenig Funkverkehr statt. Die Männer beschränkten sich darauf, kurze Informationen auszutauschen. Sie suchten bereits eine geraume Weile, aber bisher hatten sie noch keine Spur des flüchtenden Greises gefunden.
»Eigentlich ist es ein Irrsinn, in dieser Riesenstadt zu suchen!« rief einer der Piloten. Ein VASGA-Mann schaltete sich ein.
»Wir haben noch keine Nachricht von den Männern um sein Haus. Er befindet sich auf alle Fälle noch zwischen den Sendegebäuden und seinem Büro!«
»Paßt bitte weiterhin auf!«
»In Ordnung. Wo befindet sich eigentlich Torytrae, der Tuuhrt?«
»Keine Ahnung!« antwortete Rhodan wahrheitsgemäß. »Er wird uns schwerlich sagen, wohin er geht.«
Die meisten Straßen und Plätze waren wie leergefegt. Die Bewohner saßen vor ihren Geräten und lauschten den Kommentatoren, sahen die Bilder dieser ungewohnten Ereignisse, die sich pausenlos überschlugen und immer neue Höhepunkte bildeten. Dazu kam, daß noch immer schnelle Gleiter durch die Straßen rasten und nach allen Richtungen feuerten. Offensichtlich waren es Fahrzeuge von Extremisten, die zwar flüchteten, ihren Kampf aber noch nicht aufgegeben hatten. Aber vor den schweren Gleitern der VASGA flohen sie, ohne sich auf eine Auseinandersetzung einzulassen.
Riesige, halbrobotische Fahrzeuge wälzten sich von Brandstätte zu Brandstätte und versprühten Wasser und Löschschaum oder schwarze Flüssigkeiten, von denen die Schwelbrände erstickt wurden. Wie Schatten zogen ab und zu
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