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Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit

Titel: Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gedämpft. Nichts änderte sich. Voller Interesse beobachtete der Polizist die Vorgänge. Schließlich, als Maytschetan vor Ungeduld fast fieberte, drehte sich der Mann vor ihm langsam um. Ihre Blicke trafen sich.
    »Lassen Sie mich vorbei!« sagte Maytschetan, die Hand an der Waffe, die er aber wieder in den Falten der Kleidung verborgen hatte.
    Der Polizist starrte ihn an, schien sich zu erinnern, dann sagte er verblüfft: »Sie sind Maytschetan …!«
    Der Greis entgegnete leise: »Das ist kein Grund, hier die Treppe zu versperren!«
    »Ich denke schon«, war die Antwort, und der Polizist griff langsam, als zögere er noch, an seine Dienstwaffe. »Es wird nach Ihnen gefahndet. Bitte, kommen Sie mit mir!«
    Maytschetan schüttelte den Kopf und spannte seine Muskeln an. »Lassen Sie die Waffe stecken«, sagte er leise und drohend. »Und gehen Sie mir aus dem Weg. Ich scherze nicht!«
    »Ich auch nicht. Bitte, folgen Sie mir, Maytschetan!«
    Der Polizist ergriff seine Waffe und zog sie aus der Schutzhülle. Maytschetan schlug einen Teil seiner Oberbekleidung zurück und feuerte. Er traf mit einem einzigen Schuß den Polizisten in den Kopf und hastete an dem sterbenden Mann vorbei. Er hinkte und humpelte die Stufen hinab, benutzte einen leerstehenden Liftschacht und kam auf der normalen Ebene wieder heraus. Er bewegte sich nun auf derjenigen Seite des Gebäudes, die dem offenen Platz abgewandt war. Hier gab es Schatten, und er lief, so schnell er konnte, in die Richtung des nächsten Gebäudes.
    Jetzt hatte er Angst. Seine Finger zitterten. Er hatte eben einen Mann getötet, der sich zwischen ihn und die letzte Rettungsmöglichkeit gestellt hatte. Jetzt gab es keine Gnade mehr. Er drehte sich um, aber niemand verfolgte ihn. Eine Sekunde lang erfüllte ihn falsche Erleichterung, aber sie hörte sofort wieder auf, als er an die Gruppe von Männern dachte, die vermutlich jetzt bereits die ersten Sperren seines Hauses überwanden und eindrangen. Er hatte nicht mehr viel Zeit. Er mußte ihnen entkommen.
    »Endlich bin ich in dem verdammten Haus!« stöhnte er auf, als er sich unter das Vordach flüchtete und auf den Liftschacht zu humpelte.
    Ein paar Männer verließen einen anderen Lift und warfen ihm nur flüchtige Blicke zu. Aber keiner erkannte ihn. Langsam schwebte er aufwärts.
    »Ich habe Glück! Unverschämtes Glück … noch!« flüsterte Maytschetan. Hier war es ruhig, und er traf niemanden. Verstecken konnte man sich nur im Gedränge oder in der vollkommenen Einsamkeit. Er erreichte das betreffende Stockwerk, hastete einen endlos langen Korridor entlang, von dem zahlreiche Eingänge in die Kleinstwohnungen abzweigten, und kam endlich vor die schmale Tür des Parteibüros.
    »Hier sind wir!« sagte er erleichtert und hob die Hand. Er preßte sie gegen ein Stück des Rahmens.
    Die Tür schwang nach innen auf, er zwängte sich in einen leeren Raum und zog einen kleinen Positronikschlüssel aus der Tasche. Er schloß einen Schrank auf, der wie ein Speicher für eine Infothek aussah, aber nichts anderes als einen aktivierten Transmitter enthielt.
    Vorsicht war sinnlos – er mußte zusehen, daß er diesen Planeten verlassen konnte. Er nickte, machte einen kleinen und einen großen Schritt und stand in einem winzigen Raum neben seinem großen Arbeitsstudio. Er war in seinem Haus. Noch einige Handgriffe, und er war von diesem Planeten verschwunden.
    Er riß die Tür auf, eine weitere rollte in die Wand zurück, dann stand er im Studio. Noch waren die wichtigsten Unterlagen zu vernichten – eine einzige Schaltung an seinem Schreibtisch genügte, um die Speicher zu leeren. Er machte einige Schritte und erstarrte, als sich ein Mann aus dem Arbeitssessel erhob und ihn schweigend anblickte.
    »Ich habe Sie erwartet, Maytschetan!« sagte der Mann. Eine jähe Erinnerung durchzuckte den Greis. Er wußte, daß er verloren hatte. Seine Lebenszeit lief ab – sie zählte nur noch Sekunden.
    Es gelang den Männern unter der Leitung Akolte-Tuns ohne Schwierigkeiten, die energetischen Sperren aufzulösen. Sternförmig, von allen Punkten der den Park umgebenden Mauer, drangen die kleinen Kommandos in die Richtung des Hauses vor.
    Akolte-Tun blieb stehen und hob sein Kommandogerät an den Mund. »Vorsicht bei der Annäherung an das Haus. Es ist besetzt, und es gibt sicher Fallen!«
    Rhodan, Gayt-Coor und Zeno liefen langsam auf den Haupteingang zu. Unter ihren Schritten knirschte der feine weiße Kies des Weges. Das Tor des

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