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Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit

Titel: Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatten, diese unheimliche Flotte in tadellosem Zustand zu halten. Verfallene Städte und eine funktionsbereite Raumflotte, das schien mir ein Widerspruch zu sein.
    Für wen wurden diese Schiffe gepflegt?
    »Ich wette, daß es dort unten kein einziges lebendes Intelligenzwesen gibt«, sagte Zeno leise. »Und auf den anderen Welten sieht es wahrscheinlich nicht anders aus. Ich frage mich nur, wozu die Schiffe gewartet werden.«
    »Diese Frage beschäftigt mich ebenfalls«, gab ich zu. »Diese Schiffe scheinen nur darauf zu warten, von jemand entdeckt und benutzt zu werden.«
    Ich bemerkte, daß er mir einen Seitenblick zuwarf, und für den Bruchteil einer Sekunde konnte ich mir genau vorstellen, was in seinem Gehirn vorging. Plötzlich war da wieder das alte Mißtrauen aus der Anfangszeit unserer Bekanntschaft aufgeflackert. Es war absurd – aber der Accalaurie nahm an, daß ich diese Flotte für mich beanspruchen könnte. Und umgekehrt verdächtigte ich Zeno.
    Die jetzt unverhofft aufgekommene Spannung dauerte nur einen Augenblick, dann erlosch sie wieder. Ich entspannte mich und lehnte mich im Sitz zurück.
    Zeno lächelte mir zu. »Natürlich können wir jedes Instrumentarium, das uns zur Rückkehr geeignet erscheint, gemeinsam benutzen, Perry Rhodan.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das habe ich auch immer geglaubt«, sagte ich. »Aber du weißt, daß es nicht stimmt. In dieser Galaxis und in Naupaum können wir ohne besondere Schutzmaßnahmen nebeneinander existieren, denn die atomare Aufladung eines Gehirns wurde umgepolt. Wenn wir irgendwann einmal zurückkehren sollten, wird sich das alles wieder aufheben. Einer von uns beiden wird explodieren und den anderen mit in den Tod nehmen. Deshalb können wir niemals gemeinsam zurückkehren.«
    Sein Gesicht verhärtete sich. »Würdest du zu meinen Gunsten auf ein geeignetes Instrumentarium verzichten?«
    »Nein«, sagte ich offen. »Ich muß in meine Heimat zurück.«
    »Das gilt auch für mich!« sagte er.
    Das bedeutete, daß ich sehr vorsichtig sein mußte, wenn wir ein Instrumentarium finden sollten, das zur Rückkehr in unsere Heimat beitragen konnte. Denn von diesem Augenblick an würden Zeno und ich erbitterte Feinde sein.
    Da keine weiteren Anweisungen erfolgten, landeten wir auf der Tagseite des Planeten am Rande eines großen Raumhafens. Die Kontroll- und Verwaltungsgebäude auf der einen Seite des Landefelds waren verfallen und unbewohnt. Die nahe Stadt machte keinen besseren Eindruck. Auch das Landefeld selbst wies Risse und einen oxydationsähnlichen Belag auf. Stellenweise wucherte dunkelbraunes Gras aus schmalen Spalten. Nur die Raumschiffe schienen von dieser Entwicklung nicht betroffen zu sein.
    Wir verließen unser Beiboot nicht, sondern beschränkten uns zunächst darauf, die Umgebung zu beobachten. Niemand schien die Landung der KARBOS bemerkt zu haben. Kein einziges Wesen tauchte auf, um uns zu begrüßen oder anzugreifen. Auch die kugelförmigen Flugroboter mit ihren tentakelähnlichen Arbeitsarmen, die zu Hunderttausenden zwischen den Schiffen herumschwirrten, schenkten uns keine Beachtung.
    »Was jetzt?« fragte Zeno bedrückt. »Es sieht so aus, als sollten wir die Initiative ergreifen. Unser Gastgeber meldet sich nicht.«
    »Ich nehme an, daß es nur ein Trick ist, um uns unsicher zu machen«, sagte ich. »Aus diesem Grund werden wir noch eine Zeitlang an Bord bleiben.«
    »Ich bin bereit, hinauszugehen und mich ein bißchen umzusehen«, verkündete Onkel Adak.
    »Ich glaube nicht, daß Sie ein würdiger Repräsentant unserer Gruppe wären«, bemerkte Zeno. »Wer immer Sie dort draußen beobachten würde, müßte uns für eine Bande von Schwachköpfen und Schwächlingen halten.«
    »Abgesehen davon, daß du Adak schwer beleidigt hast, lassen deine Worte erkennen, daß du in keiner Weise nachgedacht hast«, mischte sich Gayt-Coor ein. »Es kann uns nur recht sein, wenn wir zunächst einmal unterschätzt werden.«
    »Gayt hat recht, Zeno«, sagte ich zu dem Accalaurie. »Wenn Adak hinausgehen und sich der unbekannten Gefahr aussetzen will, ist das seine Sache.«
    Zeno sah mich betroffen an. »Du hoffst, daß ihm draußen etwas zustößt!«
    Das war zwar nicht der Fall, aber ich hielt es für sinnlos, mit Zeno darüber zu diskutieren. Er hätte mir weder geglaubt noch mich verstanden.
    »Du bist egoistischer, als ich dachte«, sagte Zeno enttäuscht. »Dieser alte Petraczer hat es nicht verdient, daß wir ihn auf diese Weise für unsere Zwecke

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