Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit
schrillte auf, dann meldete die aufgeregte Stimme eines Orters: »Wir messen die charakteristische Streustrahlung eines Hypertransschirms an!«
Der Raytscha blieb gelassen. »Das war zu erwarten. Wir setzen unseren Flug mit geringer Geschwindigkeit fort und stoppen, sobald wir die Suggestivimpulse wahrnehmen können!« befahl er.
Perry nickte. »Wenn Sie einverstanden sind, versuche ich inzwischen, Funkkontakt mit Plimt herzustellen, Heltamosch.«
»Sie wissen, daß Sie nicht erst fragen müssen, Rhodan«, sagte der Raytscha liebenswürdig.
Perry Rhodan lächelte und legte Heltamosch flüchtig die Hand auf den Unterarm. Dann erhob er sich und ging in die Funkzentrale des Flaggschiffs. Die Funkoffiziere salutierten. Für sie kam er gleich nach dem Raytscha, und das nicht nur, weil Rhodan Heltamoschs Freund war, sondern weil sie größte Achtung ihm gegenüber empfanden.
Der Terraner nickte den Männern zu und nahm vor dem Hyperkomgerät Platz. Er schaltete es auf die gleiche Frequenz, auf der er vor einigen Tagen über Funk mit dem Gehirn von Penorok gesprochen hatte. Dann forderte er Kontaktaufnahme. Die Zeit verstrich, ohne daß eine Reaktion erfolgte.
Als die Vorhutschiffe sich fluchtartig zurückzogen, wurde klar, daß ihre Besatzungen die ›Todesstimme‹ gehört hatten, jene hypnosuggestive Parastrahlung, die von der gesamten Oberfläche des Hypertransschirmes ausging und Anfliegende zwang, zu zerstören und zu töten.
Da diese ›Todesstimme‹ bereits vom Anflug auf das Vrantonk-System her bekannt war, reagierten die Schiffskommandanten der Expedition beim leisesten Anzeichen einer hypnosuggestiven Beeinflussung und brachten ihre Schiffe aus dem Wirkungsbereich der Parastrahlung.
Als Gayt-Coor die Funkzentrale betrat, drehte sich Perry Rhodan zu ihm um.
»Hast du noch keine Verbindung, Perry?« erkundigte sich der Petraczer.
Rhodan hob die Schultern. »Plimt schweigt. Entweder existiert dort nichts mehr, was Funkverbindung mit uns aufnehmen könnte, oder man ist ungeheuer argwöhnisch.«
»Was nur zu berechtigt wäre«, meinte Gayt-Coor mit breitem Grinsen. Seine vier Facettenaugen funkelten und spiegelten teilweise die Einrichtung der Funkzentrale wider.
Perry wollte etwas entgegnen, doch in diesem Moment leuchtete die Kontrollampe des Hyperkomempfängers auf. Es knackte im Gerät, dann sagte eine Stimme, die unverkennbar mechanischen beziehungsweise elektronischen Ursprungs war: »Sin Urbar hat den Funkspruch empfangen. Es liegen gewisse Informationen vor. Dennoch wird um exakte Identifizierung gebeten.«
Rhodan und Gayt-Coor blickten sich verwundert an.
»Sin Urbar?« flüsterte der Petraczer. »Sollte das der Name eines Pehrtus sein, der den Tod seines Volkes überlebt hat?«
»Wir werden sehen«, gab Perry zurück.
Er schaltete den Sendeteil des Hyperkoms ein und sagte: »Hier spricht Perry Rhodan, Großadministrator des Solaren Imperiums aus der Galaxis Milchstraße. Ich habe ein Abkommen mit dem Gehirn von Penorok geschlossen und bin hier, um meinen Teil des Abkommens zu erfüllen.«
»Eine Information über das erwähnte Abkommen liegt vor«, bestätigte die Robotstimme. »Allerdings konnte trotz dringender Anforderung keine Doppelbestätigung erhalten werden.«
Abermals tauschten Rhodan und Gayt-Coor Blicke. Doch diesmal hatten sie genau verstanden, was die Robotstimme mit dem Begriff ›Doppelbestätigung‹ gemeint hatte.
Es konnte sich nur um die nochmalige Bestätigung durch das versteinerte Gehirn handeln. Die erste mußte eingegangen sein, aber das versteinerte Gehirn konnte keine weitere Bestätigung mehr geben, da es nicht mehr existierte. Gayt-Coor hatte es zerstört. Das allerdings durfte Rhodan nicht sagen.
»Ich verstehe nicht«, erklärte er darum. »Das Gehirn von Penorok schickte mich zum Nortema-Tain-System, damit ich die Ausrüstung, die zur Vollendung der Bioinfizierung benötigt wird, an Bord meiner Schiffe nehmen lassen kann. Ich hatte den Eindruck, die Mission sei sehr wichtig. Sollte ich ich geirrt haben, werde ich umkehren.«
»Wer sagte Ihnen, diese Mission sei sehr wichtig?« erkundigte sich die Robotstimme.
»Das Gehirn von Penorok«, antwortete Rhodan.
»Sein Alter wäre eine Erklärung für die fehlende Doppelbestätigung«, sagte die Robotstimme. Sie kam damit genau zu dem Schluß, den Perry Rhodan ihr mit seiner letzten Bemerkung geschickt aufgezwungen hatte.
»Das ist nicht meine Sorge«, erklärte Perry kühl. Er wollte vermeiden, allzu
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