Silberband 073 - Schach der Finsternis
Pehrtus.
Doch Rhodan konterte, indem er Torytrae als Yuloc und somit als Erbfeind der Pehrtus entlarvte. Der Tuuhrt entkam, aber die Zentralpositronik landete sein Schiff per Fernsteuerung und wollte den Yuloc hinrichten. Erst als Perry Rhodan das Robotgehirn zwang, das Todesurteil aufzuheben, gab Torytrae seine Pläne auf.
Doynschto der Sanfte machte sich abermals an seine Aufgabe.
Es war alles wie beim erstenmal. Doynschto und seine Assistenten standen aktionsbereit an den Kontrollen und warteten, bis der Energiespeicher seine Sende- und Empfangsbereitschaft ankündigte. Rhodan saß in seinem Sessel, und sein Blick galt nicht nur den Freunden, sondern auch der transparenten Glocke mit der rötlich schimmernden Nährflüssigkeit, die sein Gehirn am Leben erhalten sollte.
Heltamosch, Gayt-Coor und Torytrae lehnten in einiger Entfernung an der Wand. Alle drei hatten sie von Rhodan Abschied genommen, aller Wahrscheinlichkeit nach nun für immer. Selbst das Gesicht des Tuuhrt drückte Trauer aus, wenn auch vielleicht aus anderen Motiven.
Das Zeichen leuchtete auf. Doynschto nickte Rhodan noch einmal zu, ehe er den Hebel hinabdrückte. Diesmal gab es keine Panne.
Eine Sekunde später schwamm Rhodans Gehirn in der Glocke. Die Nervenenden verbanden sich automatisch mit den entsprechenden Zuleitungen oder schlossen sich. Der mit dem Gerät verbundene Kontaktmechanismus meldete die Verständigungsmöglichkeit.
»Alles in Ordnung, Rhodan?« fragte Doynschto.
Die Stimme kam aus einem Lautsprecher.
»Ich denke schon, Doynschto. Vielen Dank. Ich sehe den Körper Toraschtyns drüben im Sendetransmitter, ich sehe Sie alle. Noch einmal vielen Dank für Ihre Hilfe, für Ihr Verständnis. Sie haben mir die Rückkehr in meine Galaxis ermöglicht. Ich werde niemals vergessen, was ich bei Ihnen erlebt und erfahren habe. Ich habe viel gelernt.«
»Wir werden Sie vermissen«, sagte Heltamosch einfach.
»Ich besonders«, rief Torytrae voller Bedauern. »Wenn ich daran denke, welche Ratschläge Sie uns noch hätten erteilen können …«
Doynschto trat dicht vor die Glocke. »Auch ich werde mich jetzt verabschieden, Rhodan. Wir haben uns unter dramatischen Umständen kennengelernt und wurden Freunde. Nun ist die Sekunde der Entscheidung nah, und ich weiß nicht, ob das Experiment so verläuft, wie wir alle es wünschen. Wir, die wir zurückbleiben, werden vielleicht niemals erfahren, was geschehen ist, wenn der Abstrahlungsprozeß erfolgte. Ob Sie selbst ihn bei Bewußtsein erleben, ist fraglich. Ich nehme an, meine Frage, ob Sie es sich noch einmal überlegen möchten, ist überflüssig.«
»Ja, sie ist es – und vielen Dank, Doynschto. Werde ich auch weiterhin sehen und sprechen können, solange ich hier bin?«
»Nur noch sehen und hören, aber nicht mehr sprechen. Sie sind bei passivem Bewußtsein ohne die Fähigkeit des Handelns.«
»Gut. Fangen wir an.«
Doynschto winkte seine Mitarbeiter heran, und während Heltamosch, Gayt-Coor und Torytrae beobachteten, wie die Glocke von den Hauptversorgungsleitungen abgetrennt wurde, endete jede weitere Verständigungsmöglichkeit.
Auf einem Gleitwagen wurde der transparente Behälter aus dem Labor gebracht. Rhodans Gehirn machte die Schwankungen der Nährflüssigkeit mit.
In dem großen Saal war das zehn Meter durchmessende Energiefeld entstanden. Es schimmerte rötlich. Von seiner Oberfläche zuckten winzige Energieteilchen wie mikroskopische Protuberanzen in den Raum hinaus. Die Polungsbank für reduzierende PGT-Transportkonstante!
Die Glocke mit Rhodans Gehirn wurde in den Sendetransmitter gestellt. Doynschto ging zum Energieschalter. Zu Heltamosch gewandt, teilte er mit: »Wenn ich ihn betätige, haben wir keinen weiteren Einfluß mehr auf das Geschehen. Es hat aber den Anschein, als befolge das Zentralgehirn alle Anordnungen. Wenn alle anderen Theorien stimmen, müßte Rhodans Gehirn in der Tat dort rematerialisieren, von wo aus es zu uns abgestrahlt wurde.«
»Mir tut es noch immer leid um den Verlust«, murmelte Torytrae, hielt aber den Mund, als er Gayt-Coors drohend erhobenes Echsenbein sah.
Heltamosch sagte überhaupt nichts. Er stand nur stumm da und betrachtete die gigantische Anlage, mit der eine Reise durch die Unendlichkeit des Universums möglich sein sollte.
Unmerklich fast nickte er Doynschto zu. Der Wissenschaftler drückte den Hebel hinab. Nur die Bildschirme des Zentralgehirns übermittelten einen optischen Eindruck von dem Geschehen außerhalb der
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