Silberband 074 - Konzil der Sieben
dann können Sie eines Ihrer Schiffe auf uns loslassen – meinetwegen auch die gesamte Flotte.«
Das Bild verblaßte, für den Laren schien das Gespräch damit vorläufig beendet zu sein.
Rhodan lehnte sich zurück und schloß die Augen. Sekundenlang verharrte er in dieser Stellung. Niemand störte ihn. In der Zentrale herrschte Schweigen. »Wir werden also jetzt belohnt«, sagte Rhodan schließlich. »Aber ich habe mir das ein bißchen anders vorgestellt.«
Tifflor deutete auf den inzwischen wieder dunkel gewordenen Bildschirm, wo vor wenigen Minuten noch der Fremde zu sehen gewesen war. »Ich fand ihn freundlich und verbindlich!« sagte der Solarmarschall.
»Sie waren schon immer ein viel zu gutmütiger Mensch, Tiff«, bemerkte Atlan. »Wir dürfen uns von der Freundlichkeit des Laren nicht beeindrucken lassen.«
»Blues, Akonen und Springer werden sich freuen, wenn sie erfahren, was die Laren vorhaben«, sagte Rhodan sarkastisch. »Andererseits wäre es sicher eine Dummheit, das Angebot der Fremden abzulehnen. Wir müssen Zeit gewinnen, das ist jetzt besonders wichtig.«
»Ich freue mich schon auf den Test!« Bully rieb sich die Hände. »Unsere Besucher sind ziemlich selbstsicher, aber ich glaube, daß sie schon nach wenigen Sekunden um eine Feuereinstellung bitten werden.«
»Das bezweifle ich«, widersprach Atlan. »Sie sind viel zu intelligent, um sich einer ernsthaften Gefahr auszusetzen. Sie haben genau kalkuliert. Ich bin der Ansicht, daß es ein Fehler von uns war, den Testvorschlag anzunehmen. Die Laren werden die Situation dazu benutzen, uns erneut zu zeigen, wie überlegen sie sind.«
Rhodan hob beide Arme. »Wir wollen nicht darüber streiten! Bully, du nimmst Verbindung zu Oberst Elas Korom-Khan auf. Unterrichte ihn genau über das, was zu tun ist. Die Feuerleitoffiziere der MARCO POLO sollen die stärksten Waffen einsetzen.«
Atlan schüttelte den Kopf. »Das erscheint mir alles völlig absurd. Wir sollten uns auf keinen Fall mit diesen Laren einlassen, sondern nach Möglichkeiten suchen, wie wir unsere eigenen Pläne verwirklichen können.«
»Hast du eine Idee?« Rhodan sah den alten Freund an. »Im Augenblick mache ich mir außerdem mehr Sorgen um andere Dinge. Wenn die neue Epoche der Menschheit gleich wieder mit einem Feind-Verhältnis beginnen soll, verspreche ich mir nicht viel davon.«
»Gehen wir zu den Ortungsanlagen!« schlug Julian Tifflor ungeduldig vor. »Ich bin gespannt, wie der Angriff der MARCO POLO ausgehen wird.«
Calloberian hatte die Schranktür geöffnet und strich mit zwei Händen über die Ärmel des Anzugs der Vernichtung. Saedelaere sah ihm aufmerksam zu.
»Die Wissenschaftler haben nie herausfinden können, was dieses rätselhafte Kleidungsstück eigentlich bedeutet«, sagte der Transmittergeschädigte. »Nachdem ich erfahren habe, daß Sie sich zwischen verschiedenen Energieebenen bewegen können, wollte ich Ihnen den Anzug einmal zeigen.«
Der Xisrape sah das Kleidungsstück ehrfürchtig an. Seit seiner Ankunft in Imperium-Alpha war Calloberian Gast bei Alaska Saedelaere. Die Wissenschaftler hatten den Xisrapen verhört und waren zu dem Entschluß gekommen, daß er die Wahrheit sagte. Auch nach Auftauchen des larischen Schiffes war Calloberian in die Zentrale von Imperium-Alpha gerufen worden, aber diesmal hatte er keine Informationen geben können.
Calloberian hatte jedoch darum gebeten, weiterhin in Imperium-Alpha leben zu können, und Rhodan, der hoffte, daß sich dieses Wesen mit seinen seltsamen Fähigkeiten doch noch als Hilfe erweisen könnte, hatte diesem Verlangen nachgegeben. Calloberian war Alaska Saedelaeres Schutzbefohlener geworden. Schon nach wenigen Tagen hatte sich zwischen den beiden so grundverschiedenen Wesen ein fast freundschaftlich zu nennendes Verhältnis entwickelt.
»Darf ich herausnehmen?« erkundigte sich Calloberian.
»Nur zu!« forderte Alaska ihn auf. »Genieren Sie sich nicht. Ich möchte endlich erfahren, was Schmitt mir damals geschenkt hat.«
Calloberian zog den Anzug aus dem Schrank. Er schwebte ein paar Schritte vom Schrank weg und legte das Kleidungsstück auf den Boden. Dann ließ er sich darauf nieder.
Alaska ließ ihn gewähren. Er selbst hatte unzählige Experimente mit dem Anzug durchgeführt. Es schien sich um ein normales Kleidungsstück aus einem unbekannten Material zu handeln. An einer Stelle war der Anzug beschädigt. Ein Stück eines Ärmels fehlte.
»Es ist wirklich e merkwürdiger Gegenstd«, sagte
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