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Silberband 074 - Konzil der Sieben

Titel: Silberband 074 - Konzil der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ton!«
    Chinnel traf seine Entscheidung. »Ich lasse dich nicht weg, Calloberian. Morgen früh spreche ich mit dem Galaktopsychologen, der die Schule leitet. Er wird uns einen guten Rat geben.«
    Der Xisrape sank in sich zusammen. Er sah jetzt wie ein am Boden zusammengefaltetes Tuch aus. »Das habe ich befürchtet«, sagte er. »Du kst mich nicht halten, Ton!« Er glitt dicht über dem Boden dahin auf die offene Tür zu. Mit drei Schritten war Chinnel an ihm vorbei und warf die Tür zu. Er stellte sich mit dem Rücken dagegen. Sargia und Meckton beobachteten die Szene schweigend.
    »Nötigenfalls halte ich dich gewaltsam fest, Calloberian!«
    »Das kst du nicht, Ton!« wiederholte der Fremde. Zum erstenmal klang Ärger in seiner Stimme mit. Das Vater-Sohn-Verhältnis, das Chinnel und den Xisrapen bisher verbunden hatte, schien mit einem Schlag ins Gegenteil verkehrt: Er, Anton Chinnel, kam sich gegenüber Calloberian wie ein hilfloses Kind vor.
    Chinnels Stimme klang unkontrolliert: »Ich lasse dich nicht gehen!«
    Ein kaum sichtbarer bläulicher Nebel löste sich von Calloberian und hüllte Chinnels Kopf ein. Chinnel spürte, daß er willenlos wurde. Er stand da und sah Calloberian an.
    »Ich b nicht de Fed«, sagte Calloberian. »Glaube mir, daß ich noch immer de Freund b.« Dann schob er Chinnel zur Seite und trat auf den Flur hinaus.
    Sargia gab einen Laut von sich, der ihre Bestürzung deutlich machte. Die Entwicklung hatte sie so überrascht, daß sie sich außerstande fühlte, irgend etwas zu tun. Nur Meckton sprang vom Sessel hoch und eilte Calloberian hinterher.
    »Wohin gehst du, Calloberian?«
    »Nach Imperium-Alpha«, erklärte der Xisrape. »Vergiß mich nicht, Meckton.«
    »Kommst du wieder zurück?« erkundigte sich das Kind.
    »Ne!«
    Meckton fühlte, daß es eine endgültige Trennung war. »Ich begleite dich«, sagte er mit seiner kindlichen Logik.
    »Du gehörst zu deer Familie«, lehnte Calloberian ab. »Es ist jedem Fall besser, wenn du bei Ton und Sargia bleibst.«
    Meckton, der schon als Kleinkind gelernt hatte, seinen Willen nötigenfalls durchzusetzen, spürte die Autorität ihres bisherigen Gastes. Er wandte sich um und ging zu seiner Mutter zurück, die ihm bereits gefolgt war.
    Calloberian schwebte die Treppe hinab und öffnete die Tür zum Hof. Er hörte den Lärm, den die auf den Straßen zusammengelaufenen Menschen machten. Überall gab es Anzeichen von Angst. An Schlaf würde unter diesen Umständen sicher niemand denken. Calloberian wurde kaum beachtet. Er schwebte über der Straße dahin, bis er den nächsten Transmitteranschluß erreicht hatte. Ein Mann und eine Frau warteten vor ihm auf einen Sprung ins Zentrum. »Stört es Sie, wenn ich Sie begleite?« fragte Calloberian höflich.
    Der Mann war nervös. Die Frau dagegen machte einen verschlafenen Eindruck und schien noch nicht begriffen zu haben, was geschehen war.
    »Sie sind ein Xisrape, nicht wahr?« fragte der Mann.
    »Ja«, sagte Calloberian.
    »Was halten Sie von dieser Sache?«
    Vielleicht, dachte Calloberian amüsiert, glaubte der Terraner, daß ein Extraterrestrier mehr über diese Dinge wissen müßte. In diesem Fall hatte er vermutlich nicht einmal unrecht.
    »Ich weiß nicht mehr als Sie!«
    »Station frei!« rief die Transmitterpositronik.
    Die beiden Menschen und Calloberian traten durch den Vorraum. »Sie können Ihr Ziel vorprogrammieren«, schlug Calloberian vor.
    Der Mann trat an die Seitensäule und nannte sein Ziel. »Jetzt sind Sie an der Reihe«, sagte er und machte Calloberian Platz.
    »Ich möchte so nahe wie möglich Imperium-Alpha her«, sagte Calloberian. Dann fiel ihm ein, daß die kleine Positronik unter Umständen nicht in der Lage war, diesen Satz zu verstehen, und fügte hinzu: »Ziel: Imperium-Alpha! So nahe wie möglich.«
    »Was wollen Sie da?« fragte der Mann hinter Calloberian stirnrunzelnd. Zu seiner Nervosität kam jetzt Mißtrauen. »Gehören Sie vielleicht zur SolAb?«
    »Ne!« verneinte Calloberian. »Ich will nur versuchen, der Menschheit zu helfen.«
    Die Sterne verschwanden am 20. Dezember 3458.
    Das gesamte Solsystem schien plötzlich und übergangslos vom Universum abgeschnitten zu sein. Außer den solaren Planeten und Monden waren auch über die Observatorien keine Himmelskörper mehr zu sehen. Die Funkverbindung innerhalb des Solsystems war ungestört, dagegen konnten keine Kolonialwelten oder Relaisstationen außerhalb des Solsystems erreicht werden.
    Raumschiffe von außerhalb

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