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Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sprecherinnen und Sprecher wechselten sich ab. Die Schauplätze blendeten in Zehnsekundenabständen um. Aus der Vielfalt der Meldungen zeichneten sich langsam, aber deutlich drei verschiedene Entwicklungen ab.
    Sämtliche Behörden, Großfabriken und Regierungsbetriebe hatten die Evakuierung von Menschen und Material hervorragend im Griff. Ihre Pläne waren exakt und griffen. Die Raumschiffe füllten sich und flogen ab – in Richtung Olymp. Gleichzeitig wurde alles, was wichtig war oder wichtig erschien, mitgenommen. Das Spektrum reichte von transportablen Kunstschätzen bis hinunter zu kompletten Fertigungsanlagen. Notdienstpläne wurden aufgestellt, und die notwendigen Anlagen arbeiteten weiter. Roboter und kleine Kommandos, die sich schnell absetzen konnten, besorgten die Überwachung. Alle Anordnungen wurden befolgt. Kleine Städte begannen zu veröden; ein Werk nach dem anderen wurde stillgelegt, und pausenlos landeten und starteten die Schiffe. Es gab keinerlei Unruhe. Dieser Punkt des Planes ›Harmonie‹ funktionierte.
    Die zweite Entwicklung, nämlich die Suche nach der Bombe, beschäftigte mehr und mehr Menschen. Es waren in vielen Fällen Familienväter und unabhängige Männer, die ihre Familien nach Olymp geschickt hatten. Das riesige Gebiet der Südsee wurde sozusagen umgewühlt, aber natürlich hatte man nichts gefunden. Man suchte sogar den Meeresboden ab und die alten lemurischen Anlagen.
    Schließlich mußte Rhodan ärgerlich feststellen, daß seine Anordnungen, den Planeten in bestimmten Schritten zu verlassen, auf Widerstand stießen. Die Nachrichtenabteilung hatte aus zahlreichen Anrufen, Nachrichtenmeldungen, Zuschriften und sich abzeichnenden Trends einen Bericht zusammengeschnitten. Er lautete: »Viele Milliarden Menschen, hauptsächlich Bewohner des Planeten Terra, glauben nicht, daß die Drohung der Laren ernst gemeint ist. Sie sind überzeugt, daß die Fremden den Bluff bis zum Äußersten treiben, um Rhodan zu erpressen und ihn zu veranlassen, die Konstrukteure der Vernichtungsgeräte zu finden. Sie weigern sich entschieden, den Planeten zu verlassen.«
    Rhodan stützte den Kopf in die Hände. Die Bilder und Nachrichten vom Visiphonschirm erreichten ihn wie durch einen dicken Vorhang. »Das habe ich befürchtet!« murmelte er. Er machte sich eine Gedankennotiz. Noch war genügend Zeit, denn rund fünfzig Millionen Menschen hatten die Erde bereits verlassen; sie waren bereit, ihr Leben weitab ihrer Heimat weiterzuführen. Der widerspenstige Rest jedoch konnte ohnehin nicht gleich abtransportiert werden, also würde er, Rhodan, zunächst eine dringende Bitte an sie richten, dann aber ihre Evakuierung befehlen.
    Die Nachrichten liefen aus. Die letzten Meldungen beschäftigten sich mit den Stationen auf den fernen Planetenmonden und auf den äußeren Planeten des Sonnensystems. Dort war die Räumung am besten durchgeführt. Sie verlief geradezu generalstabsmäßig und vollkommen geordnet. Forschungsstationen, Relaisstationen, Robotbergwerke, Funkanlagen … sie alle wurden sorgfältig konserviert und auf Automatik umgeschaltet.
    Die Verlassenheit kam mit schnellen Schritten. Sie näherte sich von der Plutobahn her – wo der Planet als Trümmerhaufen seine endlose Bahn zog – dem Mittelpunkt des Solsystems.
    Ein Summton riß Rhodan aus seinen Gedanken. Immerhin hatte er jetzt ein wenig Distanz und kühlere Abschätzung der Situation gewinnen können. Eine wohlvertraute Gestalt zeichnete sich auf dem Bildschirm ab.
    »Atlan! Scheintoter Freund!« rief Rhodan erleichtert und hob grüßend die Hand.
    »Ich habe dich bereits erwartet!« sagte Atlan. »Schlimme Dinge gehen vor. Aber offensichtlich geht die Evakuierung ruhig vor sich.«
    »Nicht ganz«, sagte Rhodan. »Es gibt Schwierigkeiten, die aber besiegbar sind.«
    Atlan war wütend. Das konnte Rhodan deutlich erkennen, denn er schien jede Reaktion des Freundes förmlich zu ahnen. Atlan deutete auf einen Bildschirm in seinem Büro und sagte erbittert: »Immer dasselbe. Ich habe dich jahrhundertelang immer wieder gewarnt. Wir sind einmal mehr allein. Sie lassen uns alle im Stich, diese lieben Verbündeten!«
    »Die Raumschiffe?« murmelte Rhodan.
    »Genau. Ein paar Frachter, die zufällig in Reichweite unserer Primärsender waren, sind gelandet. Das ist alles. Weder die Zentralgalaktische Union noch Normon, Carsual und wie sie alle heißen mögen, haben sich gemeldet. Sie werden uns nicht helfen. Ebenfalls, und das war vorauszusehen,

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