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Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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über Hyperfunk meldete, hatte Leticron den Zwischenfall mit Quicklab bereits vergessen. Der Mutant besaß die Fähigkeit, sich ausschließlich auf wichtige Dinge zu konzentrieren und alle störenden Gedanken und Gefühle auszuschließen.
    Leticron hatte mit diesem Gespräch gerechnet. Hotrenor-Taak war jedoch alles andere als freundlich. Er präsentierte sich als gereiztes und überaus hochmütiges Wesen.
    »Sie sind Leticron!« stellte er fest. Er wartete keine Antwort ab, sondern fragte ungeduldig: »Wieso nehmen Sie sich das Recht, in unserem Namen eine Vorauswahl unter den Bewerbern zu treffen?«
    »Es geschah nicht im Namen der Laren, sondern in meinem Namen«, erwiderte Leticron kühl. »Mein Recht ist das Recht des Stärkeren, das immer dann Anwendung findet, wenn es um wichtige Entscheidungen geht.«
    »Seit unserer Ankunft in dieser Milchstraße gibt es nur das Recht der Laren«, erwiderte Hotrenor-Taak. »Wer das nicht einsehen kann oder will, wird von uns eliminiert.«
    Leticron ließ sich durch diese Drohung nicht beeindrucken. Er war überzeugt davon, daß es sich nur um eine Art Vortest handelte. Außerdem war er von Anfang an entschlossen gewesen, alles zu riskieren. Er wußte, daß sich in seinem Leben eine solche Chance nicht mehr ergeben würde.
    »Ich habe ein Ziel«, antwortete er schroff. »Ich werde Perry Rhodans Stelle einnehmen.«
    »Noch ist Perry Rhodan Erster Hetran der Milchstraße!«
    »Das betrachte ich als schlechten Scherz!« Leticron lächelte boshaft. »Die Laren können doch nicht so kurzsichtig sein und einen Verräter in dieser wichtigen Position belassen.«
    »Sie sind für schnelle Veränderungen«, stellte Hotrenor-Taak fest. »Ich schätze solche Mitarbeiter nicht. Um Macht auszuüben, braucht man ein langfristiges Konzept. Ständige Veränderungen wirken sich immer nur als Störungen aus.«
    »Ich betreibe nur eine einzige Veränderung!« sagte Leticron hartnäckig.
    Er operierte ohne großes Wissen um die larische Mentalität. Wenn er Pech hatte, waren alle Anstrengungen der vergangenen Wochen umsonst. Vielleicht waren die Laren völlig anders, als man bisher angenommen hatte.
    »Sie sind nicht der einzige Bewerber«, erinnerte Hotrenor-Taak. »Zwar haben Sie die Anzahl der Konkurrenten schon dezimiert, aber das genügt nicht, um Sie zum Favoriten zu machen.«
    »Es sind nur noch ein paar«, erwiderte Leticron verächtlich. »Mit ihnen werde ich leicht fertig.«
    Der Lare starrte vom Bildschirm auf ihn herab. »Sagt Ihnen der Name Nos Gaimor etwas?«
    Leticron fühlte, daß ihm das Blut in den Kopf stieg. »Ich weiß, daß er hier ist. Seine Tonne zeichnet sich hier auf unseren Ortungsgeräten ab. Wir hätten sie längst vernichtet, aber wir haben Gaimor nicht mehr erwischt.«
    »Gaimor ist nicht ihr einziger ernstzunehmender Konkurrent. Da gibt es noch einen Mann namens Spanger.«
    »Ich kenne ihn nicht«, sagte Leticron. »Was ist er für ein Mann?«
    »Ein Anti!« erwiderte Hotrenor-Taak.
    Leticron unterdrückte seine Bestürzung. Damit hatte er nicht gerechnet. Er wußte genug über die Antis, um sich über die Gefahr im klaren zu sein, die so ein Wesen für ihn bedeutete. Die Antis waren parapsychisch nicht zu beeinflussen. Das bedeutete, daß Leticron auf alle Vorteile, die er sonst besaß, verzichten mußte.
    Unwillkürlich blickte er auf die Bildschirme seiner Ortungsanlage. Spanger mußte sich an Bord eines der Schiffe aufhalten, die jetzt noch in diesem Raumsektor operierten.
    Hotrenor-Taak deutete Leticrons Reaktion richtig. »Spangers Schiff steht zwischen zwei SVE-Raumern«, sagte er höhnisch. »Das bedeutet, daß dieser Mann vorläufig unseren Schutz genießt. Sie können ihn nicht angreifen.«
    Leticrons Verwirrung wuchs, aber er ließ sie sich nicht anmerken. »Ich fürchte weder Spanger noch einen der anderen.«
    Der Lare lächelte. »Warten Sie, Leticron. Wir werden Sie benachrichtigen, sobald wir die Zeit für gekommen halten.«
    »Wie lange muß ich denn noch warten?«
    »Nicht mehr lange! Wahrscheinlich werde ich Sie zusammen mit Nos Gaimor und Spanger an Bord meines Schiffes einladen.«
    Damit wurde die Verbindung unterbrochen. Leticron ahnte, was die letzte Äußerung des Laren bedeutete. Für Hotrenor-Taak gab es nur drei ernstzunehmende Kandidaten: Spanger, Nos Gaimor und Leticron.
    Leticron fragte sich, auf welche Weise man sie testen wollte. Gaimor war eine bekannte Größe. Leticron zweifelte nicht daran, daß er diesen Mann besiegen konnte.

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