Silberband 075 - Die Laren
Aktivität. Über Interkom bekam er Mart Hung-Chuin zu fassen. »Greifen Sie sich den ersten besten Psychophysiker, der sich mit Problemen der larischen Psyche auseinandergesetzt hat, und kommen Sie mit ihm zu mir!« trug er dem Wissenschaftler auf.
»Den ersten besten …?« zweifelte Hung-Chuin.
»Die Betonung liegt auf besten«, antwortete Perry Rhodan sarkastisch. »Und auf Eile. Gefahr ist im Verzug!«
Danach rief er das Quartier der Mutanten an und erfuhr, daß Ras Tschubai anwesend sei. Er bestellte ihn zu sich und setzte sich schließlich mit Galbraith Deighton in Verbindung. »Ich brauche Ihren tüchtigsten Mann, der sich rings um das Hauptquartier der Laren gut auskennt.«
Der Chef der Solaren Abwehr zeigte mit keinem Zug seiner Miene, daß er überrascht war. »Wollen Sie etwa dort einsteigen?« erkundigte er sich.
»Nein. Ich will jemanden entführen und unter hypnotischer Beeinflussung ein berauschendes Abenteuer erleben lassen.«
Jetzt verzog Deighton das Gesicht. »Ich weiß nicht, ob man Laren hypnotisieren kann«, antwortete er. »Aber ich schicke Ihnen auf jeden Fall den Mann, der außer Hotrenor-Taak und seinen engsten Mitarbeitern jeden Laren entführen kann, den Sie sich nur wünschen.«
»Gemacht!« antwortete Rhodan erleichtert. »Aber schicken Sie ihn schnell!«
Als er auflegte, begann die Luft neben ihm zu flimmern. Die Schutzschirme, die Perry Rhodans Arbeitsrevier sonst umgaben, waren vor wenigen Augenblicken ausgeschaltet worden. Aus der flimmernden Zone hervor materialisierte Ras Tschubai, der Teleporter.
»Worum geht es?« fragte er ruhig.
Rhodan erklärte ihm den in aller Hast entwickelten Plan mit knappen Worten. Der Afrikaner entblößte sein weißes Gebiß zu einem breiten Grinsen.
»Das wird die Boulevard-Nachrichten in einen wahren Begeisterungstaumel versetzen!« strahlte er.
»Es wird die Boulevard-Nachrichten niemals erreichen, Ras«, antwortete Perry Rhodan ernst. »Gedulden Sie sich eine Minute. Deighton schickt einen Mann, der Ihnen bei der Sache zur Hand geht.«
Wenige Augenblicke später meldete sich Mart Hung-Chuin mit einem jungen Wissenschaftler namens Walter Rittman, den er, ohne viele Worte darüber zu verlieren, als den Mann seiner Wahl präsentierte. Perry Rhodan wußte damit, daß er sich auf Rittmans Sachkenntnis verlassen durfte. Kurze Zeit später traf auch der von Galbraith Deighton alarmierte SolAb-Spezialist ein. Es war ein gedrungener Mann höheren Alters, der sich so linkisch bewegte, daß er ständig den Eindruck erweckte, als leide er unter einer Verwachsung des Rückens. Nur der lebhafte Glanz seiner Augen verriet, daß sein Gehabe weiter nichts als Teil seiner Maske war, die er benutzte, um der Öffentlichkeit gegenüber als tölpelhaft und unbedarft zu gelten. Er hieß Xavier Ulupachnok, und auch der Name schien Teil seiner Maske zu sein.
Perry Rhodan setzte die Anwesenden in aller Kürze über das Problem in Kenntnis. Es ging darum, zu verhindern, daß Hotrenor-Taak von der Anwesenheit Roctin-Pars auf Terra erfuhr. Das war der große Rahmen. Es ging im Detail darum, einen Spezialisten der Laren so zu hypnotisieren, daß ihm eine synthetische Erinnerung aufgepflanzt werden konnte, und darum, ein weiteres Mitglied des larischen Stabes zu entführen und ihm ebenfalls die Erinnerung an eine Reihe von Ereignissen einzugeben, die in Wirklichkeit gar nicht stattgefunden hatten.
Rittman meldete sich, nachdem Rhodan geendet hatte, als erster zu Wort. »Nach unseren Erkenntnissen, Sir, sind larische Bewußtseine für Hypnose ebenso anfällig wie menschliche. Das heißt: von Natur aus. Natürlich muß man in Erwägung ziehen, daß der medizinischen Technologie der Laren wahrscheinlich in höherem Grad als der unseren Mittel zur Verfügung stehen, diese Anfälligkeit zu reduzieren oder gar zu unterbinden. Man müßte sich an Ort und Stelle davon überzeugen, ob dieser Spezialist, der hinter Roctin-Par her ist, sich zuvor einer entsprechenden Behandlung unterzog. Wenn das nicht der Fall war, dann halte ich Ihr Vorhaben für durchaus verwirklichbar.«
Perry Rhodan nickte befriedigt. »Wir werden uns an Ort und Stelle überzeugen, Mr. Rittman«, versicherte er.
Dann wandte er sich an Ras Tschubai. »Sie haben gehört, was hier gesagt wurde. Suchen Sie sich als Opfer ein möglichst unauffälliges Mitglied des larischen Stabes aus. Eine Larin, die eine untergeordnete Rolle spielt und infolgedessen – wahrscheinlich! – nicht antihypnotisch
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