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Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht ernstlich übelgenommen worden. Allerdings glaubte er nicht, daß Hotrenor-Taak sich bis auf weiteres aller Einmischung enthalten werde. Er würde sich im Gegenteil davon überzeugen wollen, daß es nicht in Wirklichkeit der Besitzer des unbekannten Raumschiffs war, den Perry Rhodan bei sich verborgen hielt. Er würde ein zweites Mal in die Privatgefilde des Großadministrators eindringen. Allerdings war zu bezweifeln, daß er angesichts Rhodans Drohung wiederum einen seiner Mitarbeiter als Agenten einzusetzen gedachte.
    Soweit war Perry Rhodan mit seinen Gedanken gekommen, als ein Flimmern nahe dem Eingang seines Arbeitsraums ihn aufschreckte. Im Nu erschien aus der wabernden Luftsäule die Gestalt des Teleporters Ras Tschubai.
    »Wir sind soweit«, sagte er ernst. »Die Versuchsperson steht zur Verfügung.«
    Sie war eine Larin. Sie war jung – was auch immer ›jung‹ bei dem Volk der Laren bedeuten mochte – und auf merkwürdige, exotische Art und Weise attraktiv. Perry Rhodan war mit Xavier Ulupachnoks Wahl durchaus zufrieden. Den Alten bekam er übrigens nicht mehr zu sehen. Er hatte sich zurückgezogen, nachdem sein Auftrag erfüllt war.
    Der Name des Opfers war Haitikko. Sie sah Perry Rhodan zum erstenmal in einer der kleinen Kliniken, die die Solare Abwehr in den Tiefgeschossen von Imperium-Alpha unterhielt. Walter Rittman und sein Stab hatten sich nachhaltig ihrer angenommen. Als sie Rhodan erblickte, eilte sie auf ihn zu und schlang ihm nach der Art ihres Volkes die Arme um den Leib. Rhodan war durch die stürmische Begrüßung momentan überrascht. Haitikko, die um mehr als einen Kopf kleiner war als er, erhob sich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm zu: »Ich habe mich nach dir gesehnt!«
    Sie sprach Larisch. Er beherrschte die Sprache und antwortete auf dieselbe Weise: »Es ist noch zu früh am Tag. Wir müssen unsere Sehnsucht unterdrücken. Dieser Mann wird dich begleiten.« Dabei deutete er auf Ras Tschubai, der mit der Larin die Farbe der Haut gemeinsam hatte und ihr daher Vertrauen einflößte. »Noch wenige Stunden, dann sind wir beisammen!«
    Er kam sich töricht vor. Aber das Spiel, das er jetzt zu spielen gezwungen war, beruhte auf seinem eigenen Plan. Es war notwendig, wenn er sich seine Unabhängigkeit und Handlungsfreiheit bewahren wollte. Er sah Haitikko bedauernd nach, als sie sich in Begleitung des Afrikaners entfernte. Er würde sie nicht durch seine paraphysische Begabung erschrecken, sondern sie auf normalem Wege in eine der Wohnungen des Großadministrators bringen. Perry Rhodan kehrte in sein Arbeitsrevier zurück und versuchte, sich dort auf die Dinge zu konzentrieren, mit denen er sich in seiner Funktion als höchster Beamter des Solaren Imperiums zu befassen hatte. Doch immer wieder kehrten seine Gedanken zu dem Plan zurück, mit dem er Hotrenor-Taak hinters Licht zu führen hoffte, und zu den Folgen, die dieser Plan haben mochte.
    Er war nicht mehr allein. Zum drittenmal in seinem nun schon mehr als anderthalb Jahrtausende messenden Leben hatte er einen Bund mit einer Frau geschlossen, für die begrenzte Zeitspanne, die das Schicksal dieser Frau zu leben gestattete. Die Zeitläufe hatten es ihm verwehrt, dieser seiner neuen Ehe die Aufmerksamkeit zu schenken, die ihr zustand. War es dies oder waren es andere Gründe, die ihm Orana entfremdet hatten? Er hatte seit einiger Zeit das Empfinden, sie stehe ihm kühler und zurückhaltender gegenüber als sonst, obwohl er sie davon überzeugt hatte, daß er Atlan niemals wirklich hatte opfern wollen. Er fand es schwer, sich ihr mitzuteilen, und er stellte fest, daß sie sich ihm verschlossen hatte. Ihre Unterhaltungen beschränkten sich seit wenigen Tagen auf das Notwendigste. Er hatte es vorgezogen, Orana sich selbst zu überlassen. Sie wohnte in einem Landhaus, der aufwendigsten der elf Wohnungen, die Perry Rhodan unterhielt, weit südlich der Stadt. Das seltsame Hautjucken, mit dem sie aus NGC 3190, der Heimatgalaxis der Laren, nach ihrer ›Entführung‹ durch Hotrenor-Taak zurückgekehrt war, war immer noch nicht abgeklungen.
    Er hatte sich den Kopf darüber zerbrochen, ob er Orana in den Plan einweihen sollte, mit dem er Hotrenor-Taak hinters Licht zu führen gedachte, und sich schließlich dagegen entschieden. Er fühlte sich nicht sicher genug, ihr ein Geheimnis mitzuteilen, das ihm und der Menschheit, wenn es offenbar wurde, den Hals kosten konnte. Und doch hätte gerade Orana als seine Frau von dieser

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