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Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kosum winkte ab. »Nicht notwendig«, meinte er. »Sie sind nicht größer als eine Korvette, und für eine zusätzliche Korvette haben wir allemal Platz.«
    Roctin-Par und die beiden Vincraner entfernten sich auf demselben Weg, auf dem sie gekommen waren. Rhodan verließ, scheinbar nachdenklich, den Kommandostand und betrat seinen Arbeitsraum. Atlan und Gucky folgten ihm auf den Fersen. Als das Schott sich hinter den Eintretenden geschlossen hatte, fuhr Perry Rhodan auf dem Absatz herum.
    »Was ist mit den Fremden los, Gucky«, fragte er.
    »Sie sind taub, Großer«, antwortete der Mausbiber. »Fast so, als wären sie Roboter. Ihr Gehirn strahlt nichts aus. Selbst der beste Telepath kann ihren Gedankeninhalt nicht erkennen.«
    »Fast wie ein Roboter, sagst du. Sind sie Roboter?«
    »Nein. Es kommt ein gewisser Grad an animalischer Grundstrahlung durch. Wenn man genau hinhört, kann man erkennen, ob sie sich freuen, ob sie Angst haben, Zorn empfinden und so weiter. Aber die Signale sind schwach, und die logischen Denkprozesse sind, wie ich schon sagte, völlig unerkennbar.«
    »Welche Emotionen empfanden sie, als ich mit ihnen sprach?« wollte Rhodan wissen.
    »Eine Menge Gleichgültigkeit. Nur als du den lemurischen Gruß aussprachst, zuckte es für den Bruchteil einer Sekunde wie Panik durch ihren Verstand. Ich begreife das nicht!«
    »Was begreifst du nicht?«
    »Seit dem Krieg der Haluter gegen die Lemurer sind fünfzigtausend Jahre verstrichen. Wie kann ein Volk noch heute Furcht empfinden vor Dingen, die sich vor fünfzig Jahrtausenden zugetragen haben?«
    »Wahrscheinlich hat sich aus ihren damaligen Ängsten eine Art Glaube – oder vielmehr Aberglaube – gebildet«, meldete sich Atlan zu Wort. »Sie haben ihre Furcht zur Religion gemacht. Versteht ihr, was ich meine? Ihr Glaube lehrt sie, sich vor Halutern und Lemurern zu fürchten.«
    »Es mag so sein«, antwortete der Mausbiber nachdenklich. »Oder meinetwegen auch anders. Auf jeden Fall habe ich ein ungutes Gefühl, wenn ich an die beiden Vincraner denke. Wie hießen sie doch? Tristan und Isolde?«
    »Tastir und Testur«, verbesserte Rhodan.
    »Also schön: Tastir und Testur«, sagte Gucky. »Ich meine, wir sollten uns vor ihnen in acht nehmen.«
    Inzwischen hatte die wissenschaftliche Abteilung mit Volldampf gearbeitet. Die Dunkelwolke, deren äußere Begrenzung jetzt kaum noch eine Lichtstunde entfernt war, war aus allen denkbaren Winkeln nach allen vorstellbaren Gesichtspunkten untersucht worden. Die Fülle der Meßdaten war ungeheuer. Die vorläufige Auswertung war notwendigerweise oberflächlich, und dennoch bestätigte sie in vollem Umfang das, was die beiden Vincraner gesagt hatten.
    Der Staubmantel, der die eigentliche Dunkelwolke bildete und das staubfreie Innere wie eine kugelförmige Hülle umgab, war von vorläufig unbekannter Dicke, da kein Tasterstrahl ihn zu durchdringen vermochte, und befand sich in stetiger Bewegung. Die Staubkugel benahm sich dabei jedoch nicht, wie früher angenommen, als ein starres Gebilde. Es gab Tausende von Zonen unterschiedlicher Winkelgeschwindigkeit, und der, dessen Fahrzeug zufällig in den Grenzbereich zwischen zwei Zonen geriet, würde das Gefühl haben, zwischen zwei riesigen Mahlsteinen zerrieben zu werden.
    Die Materiedichte innerhalb der Wolke war nicht konstant. Sie wechselte von Ort zu Ort. Die besondere Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Abteilung war während dieser Untersuchung auf solche Orte gerichtet gewesen, an denen die Dichte der Staubmaterie ein Minimum aufwies, da nur dort für die MARCO POLO die Hoffnung bestand, die Dunkelwolke zu durchdringen. Es waren Stellen gefunden worden, an denen es so gut wie keinen Staub gab. Aber gleichzeitig hatte man festgestellt, daß diese staubfreien Zonen, sogenannte Löcher, örtlich nicht stabil waren. Sie verhielten sich wie Löcher im Nebel: In der nächsten Sekunde konnten sie schon wieder gefüllt sein.
    Die Kräfte, die die Staubmassen der Dunkelwolke bewegten und damit auch für die rasche Veränderlichkeit der staubfreien Zonen verantwortlich waren, konnten nicht einwandfrei identifiziert werden. Sie waren eindeutig übergeordneter Struktur, also von Hyperenergien abgeleitet, und sie schwankten in sich selbst wiederum mit einer Geschwindigkeit, der selbst der hochentwickelte Bordrechner der MARCO POLO nicht folgen konnte. Die Schwankungen der energetischen Flüsse innerhalb der Dunkelwolke waren statistischer Art. Sie wiesen keinerlei

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