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Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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tatsächlich noch keine Gelegenheit gefunden, uns darüber Gedanken zu machen.«
    »Aber überlegen Sie doch!« drängte Kell Peppoing. »Wenn Temvaughn wirklich nur vorgeschoben war, dann nutzte es dem wahren Spion nichts, wenn er selbst es war, der den Chefanalysten bei seiner verdächtigen Tätigkeit beobachtete. Er hätte sich damit in Gefahr begeben. Er mußte also einen andern schicken, der zusah, wie Temvaughn den geheimen Speicher auszuholen versuchte. Der Spion allein wußte, wann Temvaughn seinen ersten Versuch unternehmen würde. Denn er war es ja, der Temvaughn hypnotisiert hatte. Und was tat er, um seinen Plan zu verwirklichen? Er täuschte Unwohlsein vor und bat einen Kollegen, für ihn die Nachtschicht zu übernehmen …«
    »Also schön«, unterbrach ihn Perry Rhodan. »Sie sind der Mann, der die Nachtschicht übernahm. Und von wem übernahmen Sie sie?«
    »Von Lemmin Purkher natürlich«, antwortete Peppoing.

10.
    Es war deutlich zu erkennen, daß sich jemand an der Abdeckung des Kabelschachtes zu schaffen gemacht hatte. Die Deckplatte lag verkantet über der Öffnung. Der Raum, in dem sich der Zugang zum Kabelschacht befand, enthielt ein paar Lagergestelle, auf denen sich Ersatzteile befanden, die im Zusammenhang mit der Wartung der Kabel und Anschlüsse standen. Sonst war er kahl und leer.
    »Meine Überlegung war die folgende«, sagte Kell Peppoing, der Rhodan, Atlan und den Provconer hierhergeführt hatte: »Der Spion kennt zwar die jeweilige Position der MARCO POLO, aber um sie seinem Auftraggeber mitzuteilen, muß er sich des Hypersenders bedienen. Ein normaler Systemanalytiker hat keinen Zugriff zum Sender, und wenn Purkher sich auf dem üblichen Weg um die Vermittlung eines Privatgesprächs bemüht hätte, wäre er wohl aufgefallen. Andererseits ist es jedoch für den, der etwas von der Sache versteht, verhältnismäßig leicht, sich eine Verbindung mit dem Kommunikationsprozessor zu verschaffen, der seinerseits wiederum den Hypersender kontrolliert. Ich mußte ziemlich lange suchen, bis ich den Punkt gefunden hatte, von dem aus Purkher dieses Problem anging.« Er wies stolz auf die schräg liegende Bodenplatte. »Ich bin sicher, daß er gerade bei der Arbeit ist. Er legt eine Zapfstelle an. Wenn wir hinuntersteigen, erwischen wir ihn auf frischer Tat.«
    Er hob die Platte vorsichtig ab und stellte sie beiseite. Zum Vorschein kam ein schmaler Gang, der parallel zum Boden des kleinen Lagerraums verlief. An beiden Wänden des Ganges liefen, sorgfältig nach Farben sortiert, Dutzende von Kabelsträngen verschiedener Dicke entlang.
    Perry Rhodan sprang als erster hinunter. Der Gang war wenig über anderthalb Meter hoch. Man mußte den Kopf einziehen und sich bücken, wenn man sich darin bewegen wollte. Abgesehen von dem bißchen Helligkeit, das durch die offene Deckplatte herabfiel, war der Gang finster. Erst als Perry Rhodan ein paar Schritte weit vorgedrungen war und die Einstiegsöffnung hinter sich gelassen hatte, erblickte er weit im Hintergrund einen matten Lichtschimmer.
    Kell Peppoing, Atlan und Roctin-Par folgten ihm. Geräuschlos bewegten sie sich durch den engen, niedrigen Gang. Rhodan hatte einen Paralysator zur Hand genommen. Man wußte nicht, wie der Spion auf seine Entlarvung reagieren würde. Die Stelle, die Lemmin Purkher sich für sein Vorhaben ausgesucht hatte, war ein Verteiler, also ein Ort, an dem sich zwei Kabelstollen kreuzten. Durch die Kreuzung entstand ein kleiner, quadratischer Platz, auf dem man sich freier bewegen konnte als in dem engen Gang. Die Helligkeit kam von einer Handlampe, die Purkher an ein unter der Decke verlaufendes Kabel geklemmt hatte. In ihrem Schein konnte man den schmächtigen Mann fieberhaft arbeiten sehen. Er war so beschäftigt, daß er nicht ein einziges Mal daran dachte, sich umzusehen. Perry Rhodan stand mehr als eine Minute lang unmittelbar am Rand der Kabelstollenkreuzung und verfolgte mit großer Aufmerksamkeit Purkhers Handgriffe. Er verstand genug von der Bordelektronik, um zu erkennen, daß der Spion in der Tat im Begriff war, eine Zapfstelle herzurichten, mit deren Hilfe er von seiner Konsole im Kontrollraum aus den Kommunikationsprozessor abgreifen konnte.
    »Ich glaube, Sie haben jetzt genug gearbeitet«, sagte Perry Rhodan mit ruhiger Stimme, als er seiner Sache sicher war.
    Lemmin Purkher schien mitten in der Bewegung zu erstarren. Seine Hände verloren die Kraft, die Werkzeuge zu halten, und ließen sie polternd zu Boden

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