Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
waren, mit einer Art Energiefeld kollidiert, das keine materiell stabilen Objekte weiter in die Zukunft vordringen läßt.«
    Rhodan wurde blaß. »Eine Sperre?«
    »Das wird sich niemals mit Sicherheit feststellen lassen«, antwortete Geoffry Waringer. »Dazu ging alles viel zu schnell. Theoretisch halte ich es für möglich, daß dieses rätselhafte Energiefeld identisch mit einer künstlich errichteten Barriere ist, die verhindern soll, daß Zeitreisende tiefer in die Zukunft eindringen. Es ist aber ebensogut möglich, daß sich beim schnellen Vordringen in die Zukunft die natürliche Energie der Zeit vor dem betreffenden Objekt staut und so eine energetische Barriere erzeugt.« Er lächelte freudlos. »Wir müßten schon umfangreiche Versuche durchführen, um die Wahrheit herauszufinden.«
    »Daran ist vorläufig nicht zu denken«, erwiderte Perry Rhodan. »Wir haben andere Sorgen. Und vielleicht sollten wir niemals ausprobieren, was dort, jenseits von zwanzig Minuten in Richtung Zukunft, liegt.« Seine Phantasie gaukelte ihm eine phantastische Hypothese vor, die so atemberaubend und zugleich entsetzlich oder auch verrückt war, daß er es nicht wagte, sie zu äußern.
    Sekunden später dachte er nicht mehr daran, denn Julian Tifflor meldete sich über Hyperkom und teilte mit, daß ein großer Verband von SVE-Raumern siebzig Lichtstunden jenseits der Grenze des Solsystems aufgetaucht sei.
    »Der Verband nimmt Kurs auf das System«, fügte Tifflor hinzu. »Er wird begleitet von rund hundert Walzen- und Kugelschiffen, die dem Überschweren Leticron gehören dürften. Leticrons Schiffe stellen kein Problem für uns dar, aber die SVE-Raumer sind noch immer unangreifbar. Die kleine DORO kann im Ernstfall nicht schnell genug mit ihnen fertig werden.«
    »Es kann nicht mehr lange dauern, Tiff«, versuchte Rhodan den Solarmarschall zu trösten.
    Er wandte sich an Waringer. »Geoffry, wir haben höchstens noch eine Minute, vielleicht weniger.«
    Er blickte auf seinen Armband-Chronographen, der unabhängig von allen Zeitverschiebungen im gleichen Tempo weitergegangen war. Rund sieben Minuten lang befand sich das Solsystem bereits wieder in der Gegenwart.
    »Wir sind gleich soweit, Perry«, erklärte Waringer. »Störe mich jetzt nicht mehr, bitte!«
    Rhodan nickte. Er ließ die Hyperkomverbindung mit Tifflor stehen und beobachtete, wie Waringer die Klarmeldungen der einzelnen Schaltpulte entgegennahm.
    Während Julian Tifflor immer unruhiger wurde, weil die Ortungsergebnisse seiner Schiffe zeigten, daß die Laren zu einem Kurzlinearmanöver ansetzten, um mitten im Solsystem in den Normalraum zurückzukehren, wurden Waringer und seine Mitarbeiter immer ruhiger.
    Und in diesem Augenblick, in dem Tifflor meldete, daß die Schiffe der Laren und die Leticrons im Zwischenraum verschwunden waren, preßte Waringer seine Hand auf eine rotglühende Schaltplatte. Das Dröhnen von Maschinen schwoll sekundenlang zu einem ohrenbetäubenden Donnern an, dann verschwanden die Sterne, die nach dem Ausfall des ATG-Feldes wieder zu sehen gewesen waren. Nur noch das rötliche Wallen und Leuchten der Labilzone war zu sehen.
    Das Solsystem raste in Richtung Zukunft durch die Zeit und hielt exakt bei 1,183 Minuten Zukunftszeit an.
    In der Schaltzentrale auf Merkur und in den Schiffen der Solaren Heimatflotte atmeten die Menschen auf. Es brauchte etwas länger, bis auch die Zivilbevölkerung erfuhr, daß das Solsystem wieder in sein Versteck in der Zukunft zurückgekehrt war. Die Menschen verließen ihre Tiefbunker und nahmen ihre täglichen Verrichtungen wieder auf, als wäre alles wieder in bester Ordnung. Nur Perry Rhodan und einige wenige tausend Eingeweihte wußten, daß noch nichts in Ordnung war. Man hatte nur eine weitere Galgenfrist gewonnen, und wenn man sie nicht nutzen konnte, würde an ihrem Ende der Tod stehen.
    Als die Ortungssonden außerhalb der Basisblase das Auftauchen des Solsystems meldeten, brach unter den Laren Verwirrung aus. Hotrenor-Taak ordnete überstürzt an, daß kein SVE-Raumer die Basisblase verlassen dürfe. Leticron jedoch behielt seinen klaren Kopf.
    Der Überschwere hatte mit seinem Flaggschiff gerade den Zeittunnel verlassen, als die Meldung vom Auftauchen des Solsystems eintraf. Er hörte auch den Funkbefehl Hotrenor-Taaks, die Basisblase auf keinen Fall zu verlassen. Unverzüglich stellte er eine Hyperkomverbindung mit der HATRON-YMC her. Auf dem Schirm erblickte er einen großen Teil der Hauptzentrale des

Weitere Kostenlose Bücher