Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
vorzüglich zurecht. Sein Verhalten den Untergebenen gegenüber war die ideale Mischung aus Autorität und Kameradschaftlichkeit. Marabor und seine Leute bildeten eine Crew, auf die man sich in jeder Lage verlassen konnte.
    Der kleine Kommandostand war mit fünf Mann voll besetzt, als ich durch das Schott trat. Marabor grüßte beiläufig, seine Leute nahmen mich überhaupt nicht zur Kenntnis.
    »Der Kurs ist festgelegt, Sir«, meldete Marabor.
    »Wohin geht's?«
    »Der Gegner ist aus einer Position oberhalb der Planetenbahnebene durch das ATG-Feld eingedrungen. Unsere Einheiten hatten ersten Kontakt etwa auf der Höhe der Saturn-Bahn, etwa neun Lichtminuten über der Bahnebene.«
    »Weiß man, wie viele Feindschiffe eingedrungen sind?«
    »Bislang liegen nur Schätzungen vor, Sir. Die Materialisierungsschocks wurden angemessen. Es steht fest, daß das gegnerische Kommando sich aus zwei Schiffstypen zusammensetzt: larische SVE-Raumer und Walzenschiffe der Überschweren. Nach ersten Schätzungen haben wir es mit etwa 18 Exemplaren des ersten und wenigstens 60 Einheiten des zweiten Typs zu tun.«
    Mehr gab es im Augenblick nicht zu sagen. Solange sich die SISTINA durch den Einsteinraum bewegte, stand sie mit den militärischen Nachrichtenzentralen der Erde in ständiger Verbindung und konnte sich jederzeit die neuesten Informationen beschaffen. Wir starteten. Im Osten zeigte sich der erste zaghafte Schimmer eines neuen Tages   – eines Tages, von dem wir nicht wußten, was er der geplagten Menschheit bringen würde.
    Mir selbst war vorläufig noch unklar, was ich mit meinem Vorstoß eigentlich beabsichtigte. Es war der Wunsch, an Ort und Stelle zu sein   – wenn oder falls etwas Drastisches geschah. Wenn sich mir die Gelegenheit bot, würde ich aktiv in den Kampf eingreifen. Nicht, daß dazu eine Notwendigkeit bestanden hätte. Mit einem derart kleinen Aufgebot an Feindschiffen mußten unsere Abwehrflotten ohne größere Mühe fertig werden.
    Was die Vorgänge des frühen 5. Februar so bedrohlich erscheinen ließ, war nicht die zahlenmäßige Stärke des eingedrungenen Gegners, war nicht der Umstand, daß sich unter seinen Einheiten larische Raumschiffe befanden, die vor wenigen Monaten noch als nahezu unzerstörbar gegolten hatten. Was mich erschreckte, war vielmehr die Tatsache, daß der Gegner überhaupt ins Innere des Antitemporalen Gezeitenfeldes hatte eindringen können.
    Als die SISTINA sich dem Zielsektor näherte, bekamen wir die ersten Anzeichen der Raumschlacht zu sehen. An verschiedenen Stellen inmitten der Schwärze des Alls waren neue, grelle Sterne entstanden   – die Glutbälle unserer Transformgeschosse, in deren sonnenheißem Innern feindliche Raumschiffe zergingen. Aus einer Entfernung von wenigen Lichtminuten waren die wirbelnden, leuchtenden Trichter zu erkennen, durch die die SVE-Raumer der Laren die zur Erstellung ihrer Hülle benötigte Energie direkt aus dem Hyperraum absaugten.
    Wir verfolgten die Kommunikation zwischen den Einheiten der 18. Zerstörerflotte, die als erste Feindberührung gehabt hatte, und entnahmen ihr, daß unsere Zerstörer mit den Eindringlingen nicht allzuviel Mühe hatten. Es war gelungen, den Gegner auf einem engbegrenzten Gebiet zu isolieren. Er hatte nicht, wie es ursprünglich seine Absicht gewesen war, ins Innere des Sonnensystems vorstoßen können. Das ATG-Feld hatte sich nach den ersten Schockstößen der Zeittaucher rasch wieder stabilisiert. Die Eindringlinge waren in der Zukunft gefangen. Sie konnten nicht wieder zurück, und damit war ihr Schicksal besiegelt   – es sei denn, es gelang ihnen, den Einschließungsring unserer Zerstörer zu durchbrechen und irgendwo in der Weite des Solsystems ein Versteck zu finden.
    Es sah so aus, als hätte ich meinen Ausflug umsonst unternommen. Am Ort des Kampfes wurde die SISTINA nicht gebraucht, und bislang gab es keinen Anhaltspunkt für die Annahme, daß der Gegner etwa eine neue Waffe einsetzte, für die ich mich hätte interessieren können. Ich überlegte, ob ich den Befehl zum Umkehren geben sollte.
    Da sagte Efrem Marabor plötzlich: »Da stimmt etwas nicht, Sir! Sehen Sie sich das an!«
    Auf einem der Orterschirme war weit abseits des Geflimmers, das im eigentlichen Zielsektor herrschte, ein winziger, verwaschener Punkt zu erkennen. Man mußte die Augen schon gehörig anstrengen, um ihn überhaupt wahrzunehmen. Seiner geringen Intensität wegen hatte der Autopilot ihn offenbar als nicht beachtenswert

Weitere Kostenlose Bücher