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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Felsplateau, der Wind zauste sein langes Haupthaar und das Tuch, das er sich um die Lenden geschlungen hatte. Skopein hatte den Kopf in den Nacken gelegt. Stolz erfüllte ihn. Eine Zeitlang stand er da, mit zusammengekniffenen Lippen und angehaltenem Atem, dann entluden sich all seine Gefühle in einem wilden Schrei, den der Wind von seinen Lippen riß und davontrug, in die Richtung, aus der Skopein gekommen war.
    Er senkte den Kopf und blickte hinab in die Ebene von Thorg. Sie war glatt und endlos, wie von Millionen Füßen platt gestampft. Silberne armlange Fäden wehten über das Land hinweg, und zwischen Nebelschleiern ragten seltsam aussehende Spitzhügel hervor.
    »Hier stehe ich!« schrie Skopein gegen den Wind an. »Mein Volk kann mich nicht sehen, aber ich fühle mich mit ihm verbunden.«
    Das war zumindest stark übertrieben, denn man hatte Skopein aus dem Dorf gejagt und ihm empfohlen, sich nicht mehr blicken zu lassen, da man ihn sonst töten würde. Skopein war ein Dieb und ein Ehebrecher, ein Lügner und ein Scharlatan. Seine Intelligenz und sein Instinkt für diese Situation hatten ihn bald nach oben geschwemmt, so daß er zeitweise Vizehäuptling geworden war. Dann hatte er zuviel riskiert und war entlarvt worden. Aber das gehörte der Vergangenheit an. Er hatte den Platz der Legenden erreicht. Groghan war damals zurückgekehrt, krank an Geist und Körper, wie die Überlieferung berichtete.
    Ein Lächeln erschien auf Skopeins Gesicht. Ihm würde das nicht passieren. Er würde dieses Land besuchen und in ihm leben. Skopein spürte die Kraft und die Macht, die von der Ebene zu ihm heraufstrahlten. Er schrie seinen Triumph ein zweites Mal in die einsame Bergwelt.
    Hoch über ihm löste sich ein Schneebrett von einem überhängenden Felssturz. Die weiße Masse ballte sich zusammen und geriet auf breiter Fläche ins Rutschen. Zunächst hörte es sich an wie das Flirren vieler Blätter im Wind, dann wurde es zu einem Geräusch, wie es kleine Steine machen, wenn eine Welle über sie hinwegspült. Skopein, der die Stimme der Natur kannte, hob alarmiert den Kopf.
    Über ihm bewegte sich eine weiße Mauer talwärts. Noch flüsterte sie, aber in der Sekunde, in der Skopein den Kopf hob, wuchs sie scheinbar ins Unermeßliche an und begann zu dröhnen.
    Das Donnern der mächtigen Lawine erschütterte Skopein bis ins Körperinnere. Er blickte sich um, aber seine Augen fanden keinen Platz, wo er sich hätte verkriechen können. Vor der Lawine und über ihr waren Wolken von Schneestaub. Darunter bewegte sich die gewaltige Walze, die immer höher und breiter wurde und auf ihrem Weg auch Geröll und Felsen mitzureißen begann.
    Skopein ging in die Knie, krümmte den Rücken und barg den Kopf zwischen den Armen. Der Lärm hüllte ihn vollkommen ein. So tief es ging, duckte er sich auf das Plateau. Dann erfolgte ein Aufprall.
    Skopein wurde ein paar Meter hinausgeschleudert, die Luft wich pfeifend aus seinen Lungen. Wenige Augenblicke war er schwerelos, hing abseits vom Berg über der Ebene von Thorg. Dann, als das Gefühl des Fallens einsetzte, holten die nachstürzenden Schneemassen ihn ein und wälzten ihn den Hang hinab.
    Er wollte Atem holen, doch der so locker wirkende Schnee hatte sich wie eine sirupartige Masse um ihn geschlossen und drohte ihn zu ersticken. Skopein wurde ins Tal hinabgewirbelt. Er überschlug sich, prallte gegen etwas Hartes und wurde wieder davon gespült. Unfähig, auch nur eine kontrollierte Bewegung zu machen, ergab Skopein sich in sein Schicksal. Er fragte sich, ob das die Strafe war, der er sich bei den Kamichen entzogen hatte. Im Augenblick seines größten Triumphs war der Tod erschienen, um ihn herauszufordern.
    Plötzlich hörte die Abwärtsbewegung auf, der Lärm verstummte.
    Die Lawine war am Endpunkt angelangt und zur Ruhe gekommen. Skopein lag still, festgebacken in ungeheuren Massen von Schnee. Als er vorsichtig atmete, bekam er etwas Luft, der Schnee lag noch locker aufeinander, sein Eigengewicht hatte die zahlreichen Luftkammern noch nicht zusammengepreßt.
    Skopein atmete langsam, obwohl er sich nach tiefen Atemzügen sehnte. Noch immer lag er in der Haltung da, die er schon oben auf dem Plateau eingenommen hatte. Nun begann er sich zu strecken. Er konnte sich ein bißchen Luft verschaffen, aber nachdem er eine Weile gestrampelt und geboxt hatte, wurde der Schnee fester und ließ sich nicht mehr wegdrücken.
    Skopein wurde ruhig und entspannte sich. Sein Sonnenpol verriet ihm

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