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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Als es festen Boden unter den Füßen hatte, sank es plötzlich nieder. Es schien völlig erschöpft zu sein. Wahrscheinlich wäre es ohne Hilfe im Schnee umgekommen, überlegte Callibso. Er konnte jedoch nicht erwarten, daß der Eingeborene intelligent genug war, um sich ein Bild über die Zusammenhänge machen zu können.
    Als Callibso sicher sein konnte, daß weitere Maßnahmen keine Katastrophe auslösen würden, ließ er sich zu dem Eingeborenen hinabsinken und stellte sich neben ihn. Die Psi-Linie zwischen diesem Mann und seiner Sonne war erloschen, aber Callibso war sich über die Funktion eines so wunderbaren Organs im klaren. Jetzt mußte er den Geretteten zum Sprechen bringen, damit eine Kommunikation zustande kam.
    Er stieß den Mann zurück. Der Eingeborene taumelte. Callibso wußte, daß er in der Gestalt des Puppenspielers von Derogwanien nicht besonders gefährlich aussah (einer der vielen Gründe, warum er diese Erscheinungsform bevorzugte), aber Geisterglaube war bei vielen planetaren Urbevölkerungen so verbreitet, daß er damit rechnen mußte, einen Schock bei dem Eingeborenen ausgelöst zu haben.
    Callibso sagte etwas in einer Sprache, die ihm gerade in den Sinn kam. Der Eingeborene gab einen fragenden Laut von sich. Callibso wich zurück und forcierte auf diese Weise die Aktivität des Fremden. Er erreichte, daß der Eingeborene ein paar Drohungen hervorstieß. Diese wenigen Anhaltspunkte genügten Callibso. Er arbeitete die einfache Sprache aus und sagte: »Ich grüße dich, Fremder!«
    Der Eingeborene hob den Kopf. Mißtrauen flackerte in seinen Augen, doch Callibso war den Umgang mit solchen Wesen gewohnt und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Du kommst aus dem Land hinter den Bergen. Wie ist dein Name?«
    »Skopein!« lautete die zögernde Antwort.
    Callibso faltete hastig den Raum hinter den Bergen zusammen, exakt bis in jenes Gebiet, wo das Dorf Skopeins lag. Da war nichts Ungewöhnliches zu sehen. Ein einfaches Eingeborenendorf ohne jede Spur überzivilisatorischer Einflüsse. Callibso ließ das Raumbewußtsein wieder ins Vakuum strömen und stellte damit die alten Entfernungen wieder her.
    Skopein schüttelte verwirrt den Kopf, das so plötzlich aufgetauchte Bild seines Dorfes mußte ihm wie eine Erscheinung vorgekommen sein.
    »Du bist ein Kundschafter!« stellte Callibso fest.
    »Ja«, sagte Skopein zögernd.
    Der Mann log, aber Callibso sparte sich die Mühe, nach der Wahrheit zu forschen. Sie konnte nur im begrenzten Lebensbereich des Eingeborenen liegen und war daher völlig unbedeutend. Interessant war nur dieses Wesen. Als Sucher war er sicher ungeeignet, denn dazu fehlte ihm offensichtlich die Intelligenz. Eine Wächterfunktion jedoch würde er ausfüllen können.
    »Wohnst du im Lande Thorg?« fragte Skopein unvermittelt.
    »Nein«, sagte Callibso wahrheitsgemäß. »Ich bin ein Besucher.«
    »Aber es gibt nichts hinter dem Land Thorg   – und aus diesem Gebiet kannst du nicht kommen.«
    Callibso vergaß, wen er vor sich hatte. »Ich komme aus der Ewigkeit«, sagte er. »Ich habe viele Stützpunkte im Kosmos, aber ich bin nicht glücklich. Es wird Zeit, daß ich einen Weg finde, um zu meinem Volk zurückzukehren.« Er hielt inne, als er begriff, daß der Barbar ihn nicht verstehen konnte.
    Skopein deutete in den Himmel. »Kommst du von hinter der Sonne?«
    »Ja«, sagte Callibso.
    Der Eingeborene verbeugte sich vor ihm, dann löste er die primitive Waffe vom Hüftband und legte sie Callibso vor die Füße. Es war ein Zeichen tiefer Ergebenheit, aber es berührte Callibso kaum. Er war daran gewöhnt, daß man ihn als Gott betrachtete. Die Haltung Skopeins machte Callibsos Aufgabe allerdings leichter.
    »Ich möchte, daß du mich begleitest«, sagte er.
    »Meine Waffe wird für dich dasein«, sagte Skopein.
    Callibso fühlte sich amüsiert. »Du brauchst nicht für mich zu kämpfen. Du wirst eine andere Aufgabe bekommen.«
    »Ich tue alles!« Skopein richtete sich auf. Aus einem Callibso unbekannten Grund schien er beschämt zu sein. »Du kannst dich auf mich verlassen . «
    »Du wirst einer meiner Wächter sein«, verkündete Callibso. Nach einem kurzen Zögern faltete er den Raum zwischen dem Schnee und dem Zeitbrunnen. Er faßte den verwirrten Eingeborenen an der Hand. »Komm, ich werde dich führen.«
    Sie erreichten den Brunnen. Skopein starrte ratlos in die schwarze Öffnung. »Das ist das Nichts«, sagte er benommen. »So sieht es hinter der Sonne

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