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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Stellung der Sonne, so daß er wußte, in welcher Richtung er seine Befreiungsversuche anlegen mußte. Ohne den Sonnenpol hätte er nicht gewußt, wo oben und unten war.
    Skopein krümmte die Hände und begann zu scharren. Er schob den losgelösten Schnee links und rechts vor sich davon. Das war eine mühselige Arbeit. Er kam nur langsam voran. Trotzdem arbeitete er verbissen. Er war sich darüber im klaren, daß er sterben mußte, wenn er sein Ziel im ersten Anlauf nicht erreichen konnte.
    Skopein grub genau in Richtung der Sonne, obwohl sie sicher längst nicht mehr im Zenit stand. Wenn die Schneedecke über ihm nicht so hoch war, hatte er eine Chance.
    Callibso saß am Rand des Zeitbrunnens und fühlte den Kosmos in sich pulsieren. Seine neue Methode, Wächter und Sucher für sich einzusetzen, hatte ihn in einem nicht vorhergesehenen Maße beflügelt. Er hatte wieder zu hoffen gelernt, nachdem Resignation bereits zu seinem ständigen Begleiter geworden war. Trotzdem würde ein Erfolg vom Zufall abhängen. Der Kosmos war so groß, daß auch die Chance von einer Milliarde mal einer Milliarde Sucher und Wächter nicht zahlenmäßig auszudrücken war.
    Der Einsatz von Helfern war eher eine psychologische Angelegenheit, eine Art Selbstbetrug.
    Callibso wanderte am Zeitbrunnen entlang und beobachtete das Land. In den silhouettenhaft erkennbaren Bergen war vor wenigen Augenblicken eine Lawine niedergegangen, deren Lärm sogar das Gehör Callibsos erreicht hatte. Er nahm den Zylinder ab und holte das kleine Stück heraus, das ihm vom Anzug der Vernichtung geblieben war. Es war so abgegriffen, daß es bereits speckig glänzte.
    Auf seiner Wanderung durch das Universum hatte Callibso viele Spuren seines wertvollsten Besitzes gefunden, doch der Anzug der Vernichtung blieb verschwunden.
    Solange er den Anzug nicht gefunden hatte, brauchte Callibso nicht damit zu rechnen, beim Verbund der Zeitlosen Aufnahme zu finden. Jene, die einmal sein Volk gebildet hatten, würden ihn zurückweisen.
    Seine Erfolglosigkeit hatte Callibso auf den Gedanken gebracht, sich zahlreicher Helfer zu bedienen. Er mußte an vielen Stellen im Kosmos Wächter und Sucher einsetzen. Dieses System mußte koordiniert werden. Es mußte so funktionieren, daß jeder Helfer Callibso eine Nachricht übermitteln würde, wenn eine Spur vom Anzug der Vernichtung gefunden wurde.
    Das war der Grundgedanke. Seit einiger Zeit hatte Callibso die Suche aufgegeben und beschäftigte sich nur noch mit der Auswahl seiner Helfer. Dabei war er auf die Welten beschränkt, wo es Zeitbrunnen gab.
    Callibso fragte sich, ob er auf dieser Welt geeignete Helfer finden würde. Hier in der ausgetrockneten Ebene bestimmt nicht. Da mußte er es schon drüben in den Bergen versuchen. Callibso entnahm seinem Zylinder ein zweites Instrument und schaltete es ein. Er manipulierte in der Raumtiefe, bis er die richtige Faltenordnung zwischen dem Brunnen und den Bergen gefunden hatte. Dann trat er mit einem Schritt durch zwei Raumfalten   – und stand am Fuß der Berge.
    Als er ankam, spürte er eine Psi-Linie zwischen der Sonne dieser Welt und einer Stelle im Schnee. Irritiert hielt er in seinen Bewegungen inne. Psi-Linien waren immer organischen Ursprungs. Es war nicht ausgeschlossen, daß diese hier von der Sonne ausging, aber die Wahrscheinlichkeit sprach eher für die Stelle im Schnee. Callibso konzentrierte sich auf diesen Punkt.
    Da war ein Lebewesen unter den Schneemassen begraben. Ein Opfer der Lawine, vor deren Ausläufern Callibso nun stand. Wieder griff er in den Zylinder, um eines seiner kostbaren Instrumente herauszuholen. Er erhitzte die Luft über der rätselhaften Stelle im Schnee so stark, daß innerhalb weniger Augenblicke eine Senke im weißen Berg entstand. Das Schmelzwasser versickerte.
    Callibso machte sich schwerelos und trat über eine vertikale Raumfalte über die Senke. Da sah er den Eingeborenen. Das Wesen schien verblüfft zu sein. Es regte sich langsam im Schneematsch und blickte sich um. Als es Callibso über sich sah, griff es nach einer Axt, die es an seiner Hüfte befestigt hatte.
    Er wunderte sich nicht, daß dieses Wesen die Yug-Körperform besaß. Die kosmische Evolution hatte viele Parallelen geschaffen. Viel hing aber auch von der unbestrittenen gemeinsamen Herkunft der Yug-Art ab.
    Callibso verhielt sich völlig passiv. Alles, was er jetzt tun konnte, hätte den Eingeborenen nur verwirrt.
    Das Wesen richtete sich auf und watete aus der Senke heraus.

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