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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihr vorbeirannten, ohne sie zu beachten. Es war wie eine Erlösung, als sich das Schott hinter ihr schloß.
    »Mein Gott!« flüsterte sie erschrocken. Ihre Kabine sah aus, als habe eine Explosion stattgefunden. Carissa fand in der Ruhe dieser Kabine die Herrschaft über sich selbst einigermaßen wieder und dachte kühl und analytisch.
    »Ich bin dreckig!« schluchzte sie und flüchtete förmlich in die Naßzelle ihrer Kabine. Das Wasser, die Reinigungsmittel und die automatische Massage waren die ersten Zeichen, daß sie wieder über ihren Verstand verfügte. Sie gab sich dieser Erholung hin, als ob ihr Leben davon abhinge.
    Nachdem sie sich angezogen hatte, unterzog sie die Unordnung einer ersten Inspektion. Sie stellte fest, daß einiges zerstört, vieles in Unordnung und manches unberührt war. Sie kochte sich einen riesigen Becher Kaffee, schüttete hellen Whisky hinein und trank dieses Gebräu. Schon nach den ersten Schlucken fühlte sie sich besser.
    Das Schott wurde aufgerissen. »Carissa!« Lerg Mopron schrie fast. Mit einem irren Gesichtsausdruck, fast unkenntlich durch den Bart, stürzte er in die Kabine, rannte auf sie zu und riß sie in seine Arme.
    »Lerg   … ich weiß, was passiert ist. Wir sind alle verdummt. Wo sind wir nun?« flüsterte sie.
    »Wir sind nicht mehr verdummt, Carissa. Wir sind wieder beim Planeten Neu-Lemur.«
    »Wie lange   …?«
    »Vier verfluchte Monate, Carissa!«
    Sie hielten sich aneinander fest. Ihre Gedanken wirbelten ziellos umher. Sie verstanden noch nicht alles. Nur, daß sie vier Monate lang schlimmer als die Insassen eines Irrenhauses gelebt hatten.
    Lerg sagte: »Der Transmitter scheint eine Periode von vier Monaten zu haben. Wir werden alles nachrechnen. Der Explorer ist in den Leerraum hinausgeschleudert worden. Wir sind aus den Gulver-Sonnen herausgekommen. Die Besatzung ist wieder voll intelligent. Vermutlich hat der Weiße Zwerg diesen Hundertzwanzig-Tage-Effekt verschuldet.«
    »Wir werden also wieder die Gastfreundschaft von Gulyv-Tau in Anspruch nehmen?« fragte sie an seiner Schulter.
    »Ja. Die Galaxis liegt unter einer Verdummungsstrahlung. Carissa   – das ist furchtbar! Kannst du dir nur annähernd vorstellen, was das bedeutet? Milliarden und aber Milliarden Menschen und Wesen, die dasselbe durchmachen wie wir?« Die Erinnerungen an diese Monate waren noch unklar, aber mit der Zeit und mit steigender Beruhigung würden sie denken und wissen, was geschehen war.
    »Noch etwas«, sagte Lerg. »Ich habe eben kurz mit Bentejac gesprochen.«
    Sie sah ihn, alarmiert durch seinen Gesichtsausdruck, verstört an. »Ja?«
    »Er sagte, daß wir natürlich willkommen wären. Ein ähnliches Schiff wie unseres ist zwischen unserem Fortfliegen und jetzt durch den Transmitter gekommen.«
    »Lohompy mit der EX-1819«, flüsterte sie.
    Er nickte ernst. »Aber das Schiff ist laut Aussage von Bentejac in die Gewalt der Monstren gelangt. Die Yjancs haben das Schiff gekapert, das meldeten die Patrouillenschiffe der Neu-Lemurer.«
    »Die Monstren   …«, hauchte sie. »Was geschieht jetzt, Lerg?«
    Er zuckte hilflos die Schultern. »Ich weiß es nicht!«
    Der Pilot landete das Schiff wieder am alten Platz. In gewisser Weise waren sie heimgekehrt, aber das Wissen, daß die Galaxis verdummt war und jeder dort das durchmachte, was sie eben erlebt hatten, verhinderte jeden Jubel. Die Frauen und Männer der Mannschaft waren wieder intelligent und schämten sich für Dinge, für die sie niemand verantwortlich machen konnte. Selbst Bentejac, der Oberpriester von Gulyv-Tau, erschrak tief, als ihm berichtet wurde, was die Terraner erlebt hatten.
    Noch niemals war die nähere und fernere Zukunft derart aussichtslos gewesen. Nachdem die Terraner die Schäden im Schiff beseitigt hatten, würde das große Rätselraten beginnen. Und die große Verzweiflung.

12.
    Ferne Vergangenheit
    In ferner Vergangenheit war ein Jäger namens Groghan zu den Kamichen gekommen und hatte von einem verwunschenen Land berichtet, das er Thorg genannt hatte. Damals war die Legende von Thorg entstanden und hatte viele Jahrhunderte fortgelebt.
    Und da war die Ebene! Die Ebene von Thorg, der Eingang zu einem unheimlichen und auch unglaublichen Land hinter den Graskhun-Bergen von Jomth .
    Ein paar hundert Tage war Skopein gewandert, sein Körper war so hager wie ein knorriger Ast, Hunger und die Strapazen hatten tiefe Linien in sein einst jugendlich rundes Gesicht gegraben.
    Skopein stand hoch oben auf einem

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