Silberband 078 - Suche nach der Erde
Ersten Berater und einem Mann, der seinem Herrscher den Rücken kehrt!«
»Dann entlasse mich!«, verlangte Mascotsch. »Schick mich weg!«
»Das kann ich nicht«, sagte Taccatsch. »Jedermann würde wissen, dass ich einmal mehr deinen Wünschen nachgekommen bin. Begreifst du das nicht?«
»Doch«, sagte Mascotsch dumpf. Er kam sich überrumpelt vor. »Ich sehe ein, dass es so nicht geht. Ich werde darüber nachdenken.«
Taccatsch kroch an ihm vorbei und legte sich quer vor die Tür. Das war mehr als deutlich. »Alles Nachdenken wird nichts nützen«, sagte der Imperator. »Du wirst nicht von deinem einmal gefassten Entschluss abgehen.« Er hielt plötzlich eine Strahlwaffe in den Händen und richtete sie auf seinen Ersten Berater.
»Nein!«, rief Mascotsch ungläubig. »Dazu bist du überhaupt nicht fähig, Willpuhr!«
»Du verdammter Angeber!«, sagte Taccatsch bitter. »Wie lange habe ich schon für dich den Clown gespielt? Dieses Spiel kann nur von einer Seite beendet werden, von mir.«
»Ich bleibe!«, rief Mascotsch verzweifelt. »Ich verspreche dir, dass ich bleibe.«
»Du lügst!«, sagte Taccatsch bestimmt. »Du würdest bei der ersten Gelegenheit die Flucht ergreifen, darüber sind wir uns doch beide im Klaren. Ich habe überhaupt keine andere Wahl, als dich hier und jetzt zu töten. Nur dann werden sie mich weiterhin als Herrscher akzeptieren.«
Obwohl Mascotsch vor Angst fast überwältigt wurde, begriff er in einem Winkel seines Bewusstseins, dass Taccatsch Recht hatte. Alles war so, wie der Bewahrer des Imperiums der Stählernen Kugeln sagte. In seiner unkomplizierten Denkweise hatte Taccatsch die psychologischen Zusammenhänge begriffen und entsprechend gehandelt.
Taccatsch ließ die Waffe ein wenig sinken, aber er blieb vorsichtig. »Denk darüber nach!«, empfahl er Mascotsch. »Ich will, dass du mich verstehst.«
Sie sahen sich an. Ich habe ihn nie wirklich richtig beachtet!, dachte Mascotsch niedergeschlagen. Er hatte sich nie die Mühe gemacht, Taccatsch zu verstehen. Taccatsch war für ihn stets der verfressene, faulenzende Feigling gewesen, den man nach Belieben manipulieren konnte.
»Ich glaube, ich verstehe dich«, sagte Mascotsch.
»Natürlich!«, rief Taccatsch triumphierend. »Du bist intelligent. Du begreifst die Zusammenhänge. Natürlich wirst du eine Lücke hinterlassen, aber unter den Jüngeren gibt es einige, die es mit dir aufnehmen können. Gortsch zum Beispiel.«
»Was?«, entfuhr es Mascotsch. »Du weißt von seinen Fähigkeiten?«
»Ich habe stets beobachtet, wen du vorzugsweise in deiner Nähe geduldet hast.«
Mascotsch wusste nicht, was er darauf sagen konnte. Er hatte sich selbst in diese Situation gebracht. Kein noch so kluges Argument würde ihm jetzt, da Taccatsch einen unumstößlichen Entschluss gefasst hatte, noch helfen.
Etwas von seiner alten Lebendigkeit kehrte in Mascotsch zurück, und er stürmte auf Taccatsch zu, um zu kämpfen. Doch diesmal halfen ihm weder Schnelligkeit noch Konzentration. Bevor er Taccatsch erreichte, wurde er getroffen. Er bäumte sich auf und schrie. Unmittelbar vor Taccatsch brach er tot zusammen.
Taccatsch riss die Tür auf und brüllte in den Gang hinaus: »Zu Hilfe! Zu Hilfe! Dieser verdammte Mascotsch wollte eine Revolte beginnen.«
Die drei Terraner waren in den oberen Decks des lemurischen Großkampfschiffs angelangt. Bis hierher waren die Energie-Algen noch nicht vorgedrungen, aber Mervan ließ sich von der Ruhe nicht täuschen. Jeden Augenblick konnten Dutzende dieser gefährlichen Gebilde auftauchen. Mervan vermutete, dass Abartes, Greimoon und er für diese Energieform besonders starke Reizpunkte darstellten. Deshalb wurden sie auch von den Energie-Algen verfolgt.
Der Mathelogiker war erleichtert, als sie in einem der Magazine endlich Schutzanzüge fanden. »Jeder sucht sich einen passenden Anzug aus!«, sagte Mervan. »Es ist nicht so wichtig, dass sie uns genau passen, es muss nur schnell gehen.«
Es hätte seiner Worte nicht bedurft, um die beiden anderen zur Eile anzutreiben. Abartes und Greimoon hatten genau wie Mervan beobachtet, wozu die Energie-Algen fähig waren. Mervan wühlte in den Anzügen. Es erwies sich als schwierig, ein passendes Modell zu finden. Greimoon, der eine Durchschnittsfigur besaß, hatte zuerst Glück. Er legte den Anzug sofort an und machte sich auf die Suche nach Waffen und anderen Ausrüstungsgegenständen.
Mervan merkte, dass Abartes bei seiner Suche immer unruhiger wurde. Für
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