Silberband 078 - Suche nach der Erde
Ihre Gesichter waren von den Strapazen der vergangenen Tage gezeichnet.
Perry Rhodan hatte niemals zuvor zwei so müde Männer gesehen – und auch noch nie zwei so interessante Männer.
»Das sind Stackon Mervan und Zamahr Neun Abartes«, stellte Saedelaere sie vor. »Sie kennen ja inzwischen die Geschichte ihrer wunderbaren Rettung.«
Mervan und Abartes wirkten verlegen. Sie wussten offenbar nicht, wie sie sich verhalten sollten. Rhodan kam um seinen Schreibtisch herum und deutete einladend auf zwei Sessel.
»Nehmen Sie Platz!«, forderte er die Besucher auf. »Vergessen Sie alle Förmlichkeiten. Sie haben eine unglaubliche Geschichte zu erzählen, das ist mir klar. Ihnen ist es gelungen, eine Brücke zu schlagen zwischen der Heimatgalaxis und der Erde. Ich brenne darauf zu erfahren, wie es in der Milchstraße zugeht und was Atlan und meine anderen Freunde unternehmen.«
»Mervan wird sprechen«, sagte Abartes. »Er kennt sich besser aus als ich.«
»Lassen Sie sich Zeit!«, forderte Rhodan den Mathelogiker auf. »Ich möchte Sie nicht drängen. Wir können diese Besprechung unterbrechen, wenn Sie ermüden sollten.«
Mervan strich sich über die kurzen Haare. »Ich muss mich erst mit der Wirklichkeit abfinden«, sagte er. »Alles kommt mir wie ein Traum vor.«
»Wie ein Alptraum!«, korrigierte Abartes.
Rhodans Blicke wanderten zwischen den beiden Männern hin und her. Zwischen den beiden herrschte ein besonderes Verhältnis, das war deutlich zu erkennen.
Rhodan entschloss sich, nicht in seine Besucher zu dringen. Früher oder später würden sie alles berichten. Sie mussten loswerden, was sie empfunden hatten.
Mervan begann zu erzählen. Er berichtete zunächst von der Befreiung der Transmittertechniker Conschex und Thelnbourg. Damit hatte alles begonnen. Ohne diese beiden Männer wäre es den Technikern niemals gelungen, den Gercksvira-Sonnentransmitter in Andromeda zu aktivieren.
»Wir vermuteten, dass die Erde auf die gleiche Weise verschwunden war wie einst die lemurische Flotte«, sagte Mervan. »Es hat sich ja gezeigt, dass diese Vermutung richtig war. Ich wünschte, Atlan könnte es erfahren. Er wird jedoch auf jeden Fall in dieser Richtung weitersuchen.«
Dann erzählte Mervan von jenem Unfall, der ihn und seine drei Begleiter in das Nichts geschleudert hatte. Im Mahlstrom waren sie herausgekommen.
»Ich weiß nicht, wie viel Wunder nötig waren, um Zamahr und mich zu retten«, sagte er. »Wir hatten schon mit dem Leben abgeschlossen, als Alaska Saedelaere auftauchte.«
»Diese Geschichte kenne ich bereits«, unterbrach Rhodan. »Auf Grund dieser Ereignisse haben sich einige Wissenschaftler entschlossen, den Anzug der Vernichtung noch einmal gründlich zu untersuchen.«
»Das wird ihnen wenig helfen«, meinte Alaska.
»Inzwischen wurde eine wissenschaftliche Kommission gebildet«, sagte Rhodan zu Mervan und Abartes. »Es wird nötig sein, dass Sie diesem Team noch einmal in allen Einzelheiten berichten, was geschehen ist. Als Wissenschaftler haben Sie sicher Verständnis dafür.«
»Natürlich«, versicherte Mervan.
»Unsere Zukunft ist ungewiss«, fuhr Perry Rhodan fort. »Die Menschheit ist in zwei große Gruppen aufgespalten, die unendlich weit voneinander entfernt sind. Jede Gruppe hat ungeheure Schwierigkeiten zu bewältigen. Das macht das Wiedersehen mit zwei Menschen aus der einen Gruppe so bedeutungsvoll. Sie machen uns allen Mut.«
Mervan nickte. »Wir beide brauchen selbst ein bisschen Mut«, sagte er. »Die Situation ist völlig neu für uns.«
Abartes hob die Augenbrauen. »Ich weiß nicht, was mit ihm los ist«, versicherte er. »Während unserer seltsamen Reise war er durch nichts zu erschüttern, jetzt fängt er plötzlich an zu zittern.«
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