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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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haben, Cam! Ich habe diese Manöver schon Millionen Male durchgeführt.«
    Zwischen ihren Anzügen befand sich ein dünnes Kabel. Es würde zerreißen, wenn es übermäßig beansprucht wurde, aber jetzt diente es der akustischen Verbindung. Auf diese Weise senkten sie die Ortungsgefahr drastisch.
    »Ich habe keine Angst!«, betonte Naulath. »Aber es ist ungewöhnlich. Bitte, sag mir Bescheid, wenn du wieder springst.«
    »In Ordnung«, meinte der Ilt gönnerhaft.
    Sie schwebten zweihundert Kilometer über dem Planeten. Sie sahen das leuchtende Gas der Sauerstoffhülle über sich, und neben ihnen trieben die Bomben mit den blockierten Verschlüssen. Wenn einmal die Plomben entfernt und die Zündsequenzen voreingestellt waren, mussten Gucky und Naulath innerhalb vierzig Minuten zurückkehren, und die Fernzündung musste eingeleitet werden.
    »Was jetzt?«, flüsterte Cam.
    »Wir suchen uns den besten Punkt zur Landung aus«, kommentierte Gucky ruhig. Unter ihnen drehte sich unmerklich der Planet. Die Raumschiffe, von denen eines gerade gefährlich nahe an ihnen vorbeiflog und die Sterne verdunkelte, hatten den Planeten förmlich eingekesselt.
    »Wir müssen sie verstecken, nicht wahr?«, fragte Cam unruhig. Langsam drehte sich das seltsame Vierergespann im schwerelosen Raum, aber die Anziehungskraft wurde deutlich und zog sie unnachgiebig hinunter auf die Oberfläche des Planeten.
    »Warte!«, sagte Gucky.
    Im schwachen Schimmer des Zwielichts sahen sie eine halbkreisförmige Bergkette, die seltsam abgerundet und abgeschliffen wirkte, wie erstarrte Lava, die sich hoch aufgetürmt hatte. Vor diesem Gebirgszug, der schwach wie eine Mondsichel leuchtete, breitete sich eine riesenhafte, zerklüftete Ebene aus. Dort waren beleuchtete Straßen zu erkennen und Lichter, die sich unmerklich langsam bewegten.
    »Das ist ein deutliches Geländemerkmal«, sagte Gucky. »Pass auf, Cammie, wir werden ganz plötzlich dort über den Lichtern sein. Siehst du die Gabelung?«
    Nach einer Weile bestätigte Naulath: »Ja, ich sehe sie. Aber wir müssen uns doch verstecken!«
    »Das besorge ich schon. Erschrick nicht!«
    »Werde mich bemühen!«
    Wieder teleportierte der Mausbiber. Dieses Mal befanden sie sich einige hundert Meter über einer Straße. Es war eigentlich keine Straße, sondern ein tiefer, am Boden ausgeleuchteter Graben. Roboter und Angehörige der Ploohn-Völker arbeiteten hier mit schweren Maschinen. Die Luft war staubig, um die Scheinwerfer bildeten sich leuchtende Kreise.
    »Und jetzt ins Versteck!«
    Gucky hatte einen Felsenturm gesehen und teleportierte dorthin. Ein System von zufällig entstandenen, flachen Höhlen nahm die beiden Männer und die Bomben auf. Sie befanden sich jetzt, kurz vor dem Morgengrauen, hoch über der Ebene, aber keinesfalls im Gebirge, sondern in einer Konstruktion, die wie Felsen wirkte, aber aus stahlhartem, nahezu unzerstörbarem Molkex bestand – wenn sich dieses Material nicht abermals verändert hatte.
    »Was für eine verrückte Welt«, sagte Gucky.
    Im Licht von Scheinwerfern, in der Beleuchtung startender und landender Schiffe in weiter Entfernung, im Widerschein der Tiefstrahler gewaltiger Maschinen sahen die beiden Männer aus der KALKUTTA die zerklüftete Landschaft dieses Planeten.
    Das Molkex hatte sich hier abgelagert und die abenteuerlichsten Formen geschaffen. Ebenen und Türme, Bögen und Figuren, die wie Rätselwesen aussahen, Burgen aus gerundeten Spitzen und voller Höhlen und Rampen und Treppen. Und dazwischen hohe Bergkegel, die übergangslos aus schollenartigem Untergrund aufstiegen.
    Gucky sagte leise: »Früher oder später setzt eine fieberhafte Suche nach uns ein. Wir müssen die Bomben aber an einer Stelle verstecken, wo sie erstens nicht gefunden werden können, zweitens, wo Rhodan sie effektvoll einsetzen kann.«
    »Warten wir etwa bis zum Morgen?«, rief Cam entsetzt aus.
    »Unter Umständen auch länger«, antwortete Gucky seelenruhig. »Leider wächst hier nichts. Nicht einmal eine dürftige Mohrrübe.«
    »Sorgen hast du!«, sagte Cam vorwurfsvoll. Er fühlte sich unsicher.
    Als sie ihre nähere Umgebung erkundeten, zeigte sich, dass sie in einer niedrigen Höhle waren, einer Blase im massiven, erzähnlichen Molkex. Diese Öffnung, die gegen die Ebene vor dem Bergmassiv gerichtet war, würde sie nicht lange schützen. Jedes Ortungsgerät konnte sie entdecken, wenn die Ploohns erst einmal wussten, wonach oder nach wem sie zu suchen hatten.
    »Hör zu, lieber

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