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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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größer wurde die Erscheinung. Die obersten Schichten des Felsens mitsamt der Burg darauf blähten sich unaufhörlich auf, wuchsen in die Höhe und die Breite, füllte das Tal aus.
    Und da war Zeus! Noch in seiner natürlichen Gestalt, aber ebenso wie der Fels und die Burg zu unnatürlicher Größe aufgebläht. Unbehindert durch die durchsichtig gewordenen Felsmassen, konnte der Blick ihn verfolgen, wie er eine Reihe seltsam geformter grauweißer Gebilde entlangschritt. Es gab viele Reihen solcher Gebilde, und die Zahl der grauweißen Formen musste in die Millionen gehen.
    Das Gelege der abtrünnigen Ploohn-Königin. Im Hintergrund wurden die drei Mopoys sichtbar, auch sie bereits auf mehr als das Zehnfache ihrer ursprünglichen Größe angeschwollen, die mit zuckendem Hinterkörper ihrem Geschäft nachgingen, als merkten sie nichts von der Apokalypse, die sich rings um sie vollzog.
    Das Bild wuchs und wuchs. Die kaum mehr wahrnehmbaren, seifenblasenartigen Umrisse der Burg und des Felsens wuchsen hoch über die Gipfel der Berge hinaus, die das Tal einrahmten. Zeus war zu einem zweihundert Meter hohen Koloss geworden, die Eier seines Geleges zu Gebilden von der Größe eines Geräteschranks. Die drei Mopoys, einhundert Meter hohe Giganten, waren noch immer mit der Befruchtung des Geleges beschäftigt. Zeus dagegen schritt die bereits befruchteten Gelegereihen entlang und begutachtete jedes einzelne Ei, als erwarte er, jetzt schon die ersten Anzeichen sich rührenden Lebens zu erblicken. Es war ein irrsinniges, ein groteskes Bild, und Goshmo-Khan wusste nicht, ob er seinen Augen trauen konnte. Aber neben ihm lag Ras Tschubai, der Mutant, und hatte den Blick ebenso auf das unglaubliche Schauspiel gerichtet.
    Gespenstisch war, dass sich der Vorgang völlig geräuschlos vollzog. Die dünne Luft lag heiß und still über dem öden Tal. Unten bei den Mucierern regte sich nichts. Aus dem Tafelfelsen aber wuchs unaufhaltsam die Burg der abtrünnigen Ploohn-Königin in die Höhe, kilometerweit über die Oberfläche des Planeten empor, in ihren Umrissen immer durchsichtiger werdend, und mit ihr die obersten Schichten des Felsens selbst, die geheimen Kammern, in denen Zeus' Gelege ruhten.
    Goshmo-Khan stieß ein dumpfes Stöhnen aus. Er konnte den zum Wahnsinn reizenden Anblick nicht mehr ertragen. Zeus war zu einem über einen Kilometer hohen Gebilde geworden. Die grauweißen, seltsam geformten Eier hatten die Größe eines Wohnhauses. Wie Zyklopen bewegten sich die drei Mopoys zwischen den Gelegereihen, vollzogen mit rhythmisch zuckenden Körpern noch immer die Befruchtung.
    Da sah Zeus auf. Etwas hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Sekundenlang starrte Goshmo-Khan in die glitzernden Facettenaugen, die riesig groß aus unendlicher Höhe auf ihn herabblickten. Etwas in dem gewaltigen Insektengesicht veränderte sich. Zum ersten Mal, seitdem er mit Ploohns zu tun hatte, glaubte der Mongole den Ausdruck der Furcht sich in einem ihrer Gesichter spiegeln zu sehen.
    Ein schriller, pfeifender Laut lag plötzlich über dem Hochtal. Die abtrünnige Königin hatte den dreieckigen Mund weit geöffnet. Das war der Schrei der höchsten Angst, den die beiden Terraner in diesem Augenblick zu hören bekamen.
    »Vorsicht!«, schrie der Mutant mit heiserer Stimme. »Deckung …!«
    Goshmo-Khan ließ sich vornüberfallen, begrub das Gesicht im heißen Sand. Und obwohl er die Augen krampfhaft geschlossen hatte, drang ein greller Blitz durch die Lider, dessen ungeheure Intensität ihn ohne Zweifel für alle Zeiten geblendet hätte, wäre er nicht durch Ras Tschubais Ausruf gewarnt worden.
    Er lag still und wagte es nicht, die Augen zu öffnen. Da spürte er – wie schon einmal, dort drüben, in der explodierenden Maschinenhalle – eine leise Berührung an der Schulter.
    »Es ist alles vorbei«, hörte er die Stimme des Afrikaners. »Sie können aufstehen!«
    Taumelnd kam Goshmo-Khan auf die Beine. Fassungslos sah er den Tafelfelsen vor sich liegen … ohne Zeus' prächtige Burg und ohne jene oberen Felsschichten, hinter denen sich die Räume mit den Gelegen der abtrünnigen Königin verborgen hatten. Nur die Hälfte des Felsens ragte noch aus der öden, ebenen Fläche des Hochtals. Der Rest, mit allem, was sich in ihm und auf ihm befunden hatte, war verschwunden.
    Ein entsetzlicher Gedanke schoss dem Wissenschaftler durch den Kopf.
    »Die Maschinenhalle …!«, schrie er.
    Als Zeus, die drei Mopoys, die Burg und die obersten Schichten des

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