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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sein?«, fragte der Überschwere. »Sie denken wohl, Sie könnten mich zum Narren halten, wie? Ich weiß, wie Hühner aussehen müssen. Das hier sieht jedenfalls nicht wie ein Huhn aus.«
    »Das Äußere ist zweitrangig«, sagte Tak Son. »Als Ausgangsbasis verwendeten wir die Eizelle einer tuurganischen Springechse. Wichtig ist schließlich nur, dass das Produkt die Erwartungen erfüllt. Das Aussehen spielt keine Rolle.«
    »Ich nehme das Monstrum mit«, erklärte der Sergeant bestimmt. »Admiral Ithosz wird sich bestimmt dafür interessieren.«
    »Das dürfen Sie nicht, Sergeant!«, sagte Yumeko. »Unser Experiment ist nicht einmal abgeschlossen. Das Tier ist praktisch noch ein Küken. Es stirbt, wenn es nicht richtig behandelt wird.«
    Der Überschwere zog seinen Paralysator und richtete ihn auf Tak Son. »Geben Sie mir das Tier!«, befahl er. »Andernfalls muss ich Sie und Yumeko paralysieren und mir diese Huhnechse selber holen.«
    Tak Son sah ein, dass es sinnlos gewesen wäre, sich noch länger zu sträuben. Er ging in den Käfigraum, fing das Geschöpf ein und packte es in einen kleinen, tragbaren Käfig. Er war sicher, dass er das Tier niemals lebend wiedersehen würde.
    Der Sergeant nahm den Käfig entgegen, dann rief er seine Begleiter zusammen und verließ mit ihnen das Haus.
    Tak Son ging den Schergen Leticrons nach und sah zu, wie sie zu ihrem Flugpanzer stapften, vier quadratisch aussehende Gestalten von nur 1,60 Metern durchschnittlicher Schulterbreite, aber mit den Körperkräften von Giganten.
    Plötzlich erstarrten die Überschweren – und Tak Son ebenfalls.
    Wie gebannt blickten sie alle nach Nordosten, wo ein bisher nie gesehenes Gebilde am Himmel erschienen war, eine Art schwarze Pyramide, die sich lautlos herabsenkte.
    Aber das allein war es nicht, was Tak Son – und zweifellos auch die Überschweren – so erschreckte. Es war das Licht der Sonne, das beim Erscheinen der Pyramide jählings an Intensität verlor. Die Farben der Bäume und Sträucher, der Blumen und der Häuser schienen zu verblassen.
    Tak Son konnte sich nicht rühren. Eine unheimliche Drohung strahlte von dieser schwarzen Pyramide aus. Die vier Überschweren schienen das ebenfalls zu spüren. Sie stürmten plötzlich auf ihren Flugpanzer zu, kletterten hastig hinein und starteten in Richtung Trade City.
    Viele Bewohner von Trade City und der näheren Umgebung wurden Zeuge des unheimlichen Schauspiels. Darunter auch ein zerlumpter, alter Freihändler, der auf dem Flachdach eines Verwaltungsgebäudes am südlichen Rand der Hauptstadt Olymps stand. Neben ihm stand ein zweiter Freihändler, ein beleibter Mann, die Kleidung von Schmutz- und Fettflecken übersät.
    Die beiden Freihändler beobachteten die niedergehende Pyramide aufmerksam, aber ohne Anzeichen von Furcht. Sie sahen, dass das Gebilde in einer Ebene südlich des größten Raumhafens von Trade City aufsetzte, in einem Gelände, das einmal ein großzügig angelegter Erholungspark gewesen war. Während der durch den Schwarm ausgelösten Verdummung war dieser Park verwüstet worden, und danach hatten andere Ereignisse verhindert, dass er wieder instand gesetzt wurde.
    »Die Laren ergreifen keine Gegenmaßnahmen, Majestät«, sagte der Beleibte. »Das kann nur bedeuten, dass sie mit der Landung dieser Pyramide einverstanden sind. Was meinen Sie?«
    Der mit ›Majestät‹ angesprochene, zerlumpte Freihändler blickte seinen Begleiter an.
    »Du sollst dir endlich abgewöhnen, mich ›Majestät‹ zu nennen, Cronar!«, sagte er tadelnd. »Erstens übe ich keine Regierungsgewalt mehr aus, und zweitens suchen sowohl die Laren als auch Leticrons Überschwere verzweifelt nach dem abgesetzten Kaiser Anson Argyris. Wenn jemand hört, dass du mich ›Majestät‹ nennst, kommt er vielleicht zu dem richtigen Schluss.«
    »Jawohl, Majestät«, antwortete Cronar Babusath, einer der Wissenschaftsräte von Anson Argyris. Der Zerlumpte wölbte die Brauen, sagte aber diesmal nichts. Er widmete seine Aufmerksamkeit wieder der inzwischen gelandeten Pyramide und stellte fest, dass ihre Höhe 245 Meter betrug. Es handelte sich um eine Pyramide mit sechseckiger Grundfläche. Der Radius des Grundflächenkreises betrug 42,5 Meter, und da s = r war, bedeutete das, dass auch die Seitenlänge 42,5 Meter betrug, was bei sechs Seiten einen Umfang von 255 Metern ausmachte.
    Ein Mensch hätte natürlich wegen der großen Entfernung diese Maße niemals mit bloßem Auge ermitteln können. Doch der

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